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Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Titel: Gefährliche Nebenwirkung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Braun
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Höhlung.
    Ich beiße mir auf die Fingerknöchel, um nicht laut aufzuschreien. Selbst die kleinste Berührung ist nicht zu ertragen.
    »Das müsste genäht werden«, sagt er
    »Ich könnte ja einen Korken benutzen.«
    »Du bist schon witzig«, sagt er.
    »Du bist der erste Mensch, dem das auffällt.«
    »Vielleicht ist es eine Seite von dir, die nur in Mexiko zum Vorschein kommt.«
    »Nachdem ich einen Komiker geküsst habe. Wer weiß das schon? Einmal ist immer das erste Mal.«
    »Stimmt. Vielleicht zeigt sich das nur, wenn dein Mann dich entführen lässt.«
    Einen Moment hält er meinen Blick fest und probiert zu lächeln. Getrocknetes Blut hat sich in die Falten an seinem Hals gesetzt und beginnt sich im Schweiß wieder aufzulösen. »Es tut mir leid«, sagt er. »Du hast das nicht verdient. Nichts von alledem hast du verdient.«
    Ich lasse meinen Kopf zurück auf den Boden sinken und blicke hinauf in die Baumwipfel, während ich mich daran erinnere, wie ich auf den Fächerahorn in meinem Garten gestarrt habe und überzeugt gewesen bin, dass es nicht mehr schlimmer kommen könne.
    Benicio holt das frische Stück der Mullbinde und den Alkohol heraus. Ich weiß, was kommt, drehe den Kopf zur Seite und beiße die Zähne zusammen. Kochende Lava wird in mein Bein geschüttet. Ich schreie auf und trommle mit den Fäusten.
    »Es tut mir leid«, flüstert er. »Es tut mir so leid.«
    Ich bedecke meine Augen und hole ein paarmal tief Luft, während mich Krämpfe schütteln. Ich konzentriere mich auf unseren Plan, bei Dunkelheit den Kiosk zu erreichen, von wo die Touren durch die Baumkronen starten. Ich verliere meineZuversicht. Unsere einzige andere Möglichkeit besteht darin, uns einen weiteren vollen Tag zu verstecken, bevor er wieder schließt. Schließlich können wir ja nicht einfach zu dem Kiosk gehen, etwas zu Essen und Eis kaufen, ohne dass man uns bemerkt. Wir müssen nachts dort einbrechen. Uns vielleicht sogar auf der Toilette einschließen, um ein paar Stunden zu schlafen.
    Sanft verbindet Benicio mein Bein.
    Ich öffne die Augen und denke an Isabel und Benny. »Deine Schwester wollte mich töten«, sage ich. Insekten umschwirren uns. Ich durchsuche den Beutel nach dem Anti-Mücken-Spray. »Ich habe es in ihren Augen gesehen. Sie hat auf meinen Kopf gezielt.« Ich sprühe etwas in die Luft, dann auf meine Arme und meinen Hals und dann noch etwas in meine Handflächen, um mein Gesicht damit einzureiben.
    Benicio sieht nicht auf. Er reißt das Ende der Mullbinde der Länge nach ein Stück ein, sodass es aussieht wie die Zunge einer Schlange, und bindet mir das Bein direkt über der Wunde ab.
    »Zumindest verstehe ich jetzt, warum sie mich hasst.«
    »Sie will nur das Geld.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Was hätte das gebracht?«
    »Ich hätte gewusst, womit ich es zu tun habe.«
    »Was hättest du dann anders gemacht, wenn Du es gewusst hättest?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vergiss meine Schwester einfach. Sie ist unser geringstes Problem. Bei dem Tempo, mit dem wir vorankommen, glaubeich nicht, dass wir den Kiosk vor Sonnenuntergang erreichen.« Er steht auf und streckt mir seine Hand hin.
    Ich greife nach meiner Waffe und erlaube Benicio, mich auf die Füße zu ziehen. »Der kleine Junge ist der Bruder meines Sohnes.«
    »Das tut mir leid.« Er legt mir eine Hand auf die Wange. »Ich versuche nur, dafür zu sorgen, dass wir überleben, und ich fürchte, wir haben zu viel Zeit verloren.«
    Ich wende mich ab und schiebe die Waffe in meinen Hosenbund. Als ich mein Bein belaste, schießt mir der Schmerz bis hinauf in den Rücken. Er raubt mir den Atem, aber ich gebe mir alle Mühe, es nicht zu zeigen.
    »Sie glauben wahrscheinlich, dass wir den Berg hinuntergelaufen sind«, sagt Benicio. »Aber ich will sie lieber nicht unterschätzen.«
    »Ich kann nicht schneller laufen«, sage ich.
    Benicio sieht mir in die Augen. »Es ist nicht deine Schuld. Probieren wir einfach, was dein Bein aushält. Du verlierst immer noch ziemlich viel Blut.«
    Wir beide starren auf den Verband, auf dem sich bereits wieder Blutflecken zeigen. »Scheiße«, sage ich.
    Benicio wendet den Kopf ab, als würde er einem Gedanken nachhängen.
    »Komm jetzt. Ich schaffe das schon«, lüge ich.
    »Da bin ich mir nicht sicher.«
    »Was ist mit deinem Gesicht?«, will ich wissen. »Sollten wir deswegen nicht auch irgendetwas unternehmen?«
    »Ich brauche Eis und einen Arzt. Und beides gibt es hier im Dschungel nicht besonders

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