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Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Titel: Gefährliche Nebenwirkung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Braun
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Rücken.
    Ich putze mir die Nase, trockne meine Augen und schüttele immer wieder den Kopf.

30
    Ich blättere erneut die Papiere durch und merke, dass ich eine Zeile von Marc Jacobsons Notiz übersehen habe.
Ich bitte dieses Versehen zu entschuldigen. Mein Vater ist verstorben, bevor die Akte vollständig war. Ihre Adresse ist niemals an die Schweizer Bank weitergeleitet worden, deswegen wurden alle Kontoauszüge zurückgesandt
.
    Wir brauchen den ganzen Abend, um alles genau durchzusehen und herauszufinden, dass die flüssigen Mittel meiner Mutter nach ihrem Tod ungefähr zweihunderttausend Dollar betragen haben müssen. All dieses Geld ist in Aktien von Hagen Pharmaceuticals geflossen, das nach ihrem Tod, wie ich im Internet entdecke, in The Odin Health Institute (TOHI) umbenannt worden ist. Wir sind nicht in der Lage herauszufinden, was die Aktien zur Zeit ihres Todes wert gewesen sind, aber es ist leicht zu erraten, dass man mit zweihunderttausend Dollar eine Menge billiger Anteile kaufen kann. Jonathon ist wahrscheinlich auch darauf gekommen, als er vor Wochen die gleichen Kopien angefordert hat. Er wird gelacht haben über den Zufall, dass es sich ebenfalls um pharmazeutische Produkte handelt. Er wird es als Zeichen gedeutet haben. Dass es so hat sein sollen.
    »Heilige Scheiße«, meint Willow, nachdem sie ein wenig auf ihrem Computer herumgetippt hat. »Diese Firma stellt lauter komische Sachen her.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel Waffen, mit denen man Pfefferspray verschießen kann.«
    »Toll.«
    »Und Creme gegen Akne.«
    »Wird die separat verkauft?«
    »Oh.« Willows Stimme wird plötzlich ganz ernst. »Mein Gott.« Sie liest weiter.
    »Was ist denn?« Ich blättere immer noch in den Briefen auf dem Bett.
    »Äh … ich glaube, Sie sollten sich lieber hinsetzen«, sagt sie.
    Ich blicke auf. »Ich sitze doch.«
    »Dann legen Sie sich besser hin.«
    »Was?«
    Willow setzt sich mit dem Laptop neben mich aufs Bett. »Hier steht, dass Hagen Pharmaceuticals, besser bekannt als TOHI, der erste Hersteller eines Wirkstoffs namens Sildenafil Citrate war. Sie haben es in den Neunzigern patentieren lassen, gleich nachdem ihre Mutter gestorben ist. Gleich nachdem sie all die Aktien gekauft hat.« Sie klappt den Laptop zu und drückt meinen Arm. »Sind Sie bereit?«
    Ich nicke langsam.
    »Heute ist dieses Medikament unter dem Namen
Viagra
bekannt.«
    Ich reiße die Augen auf. Ich blinzele … und blinzele erneut.
    »Diese Aktien müssen ein Vermögen wert sein«, sagt Willow. »All die, die sich schon in dem Depot befanden, und dann noch die, die Ihre Mutter gekauft hat.«
    Ich bin zu verblüfft, um einen Ton herauszubekommen. Die Briefe zittern in meiner Hand. War meine Mutter am Ende doch eine brillante Investorin gewesen?
    »Ihr Mann weiß, dass diese Aktien ein Vermögen wert sind«, sagt Willow.
    Es dauert einen Moment, bis ich es wirklich begreife. Alle möglichen Gedanken schießen mir durch den Kopf. Ich kann sie kaum zu fassen bekommen. »Ich verstehe das nicht. Warum hat er mich mit nach Mexiko genommen?«
    »Haben Sie nicht gesagt, als Sie das erste Mal Oliver angerufen haben, hätte er Ihnen gesagt, Ihr Mann sei in der Garage, um einen weiteren Koffer für eine Geschäftsreise zu holen?«
    Ich nicke.
    »Und als Sie dann am Nachmittag noch einmal angerufen haben, hat Oliver erzählt, Ihr Mann hätte ihm gesagt, Sie seien in der Schweiz und die beiden würden dort hinfliegen, um Sie zurück zu holen.«
    Ich denke genau das Gleiche. »Genau.«
    »Warum also sollte er das sagen?«, will Willow wissen. »Sie waren ja offensichtlich nicht in der Schweiz.«
    »Ich weiß es nicht. Das ist der Teil, den ich …«
    Mein Hirn fühlt sich an, als habe es Feuer gefangen. Auf der Stirn bricht mir der Schweiß aus.
    »Geht es Ihnen gut?«, erkundigt sich Willow.
    Mein Herz rast. Mein Blick wird klarer. Ich springe vom Bett und packe mein Haar bei den Wurzeln.
    »Was ist los?«
    »Ich brauche einen Koffer, einen Rucksack, irgendwas.« Ich fege durchs Zimmer und sammle meine Sachen zusammen. »Ich brauche was zum Anziehen. Warme Sachen.«
    »Wieso?«
    »Ich muss los.«
    »Wohin?«
    »Er musste mich irgendwie dorthin befördern. Und genau das hat er die ganze Zeit versucht. Durch meine Flucht habe ich alle seine Pläne über den Haufen geworfen. Das muss ich wieder geradebiegen.«
    Willow packt mich bei den Schultern. »Ich verstehe kein Wort.«
    Ich reiße mich los und greife mir den Computer. Ich tippe so

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