Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
Vom Netzwerk:
Zoo. Tameron erzählte den vier Freunden, dass die Verbindungspunkte zu den Sektoren «Sektordurchgänge» oder einfach «Durchgänge» genannt wurden. Er erklärte, dass die Durchgänge von zwei Linien bewacht wurden: von der Linie der Menschen und von der Linie der Tiere. Jede Linie hätte ihre eigenen Vorteile, und die Durchgänge wären am besten bewacht, wenn beide Linien zusammenarbeiteten.
    Noahs Blick wurde immer wieder zu Tamerons Rucksack abgelenkt. Er war übersät mit Reißverschlüssen und Taschen, und Noah sah die Samtflicken darauf und erinnerte sich daran, dass Solana ihnen von den Regalen mit diesen Flicken erzählt hatte. Sie würden sich anpassen, hatte sie gesagt. Bedeutete das, dass Tamerons Rucksack sich ebenfalls anpassen würde? Und wenn ja, an was?
    Der Descender listete schließlich die Gehege auf, die mit Direktverbindungen zum geheimen Zoo ausgestattet waren. Während er sprach, schrieb er Stichworte auf die Tafel. Während der gesamten Stunde segelten Schmetterlinge wie bunte Herbstblätter auf die Schultern, Arme und Beine der Scouts. Sie ließen sich nieder, ruhten ihre Flügel aus und flatterten dann weiter.
    Der erste Trainingstag als Pendler dauerte wie versprochen nur zwei Stunden. Als Tameron die Tafel am Schluss sauber wischte, wurden sie von einem plötzlichen Geräusch erschreckt. Schritte.
    Tameron und die Scouts rissen die Köpfe hoch und lauschten. Das Geräusch kam von irgendwo hinter der Tafel.
    «Wer ist das?», keuchte Richie.
    «Ich weiß es nicht», antwortete Tameron.
    Noahs Herz machte einen Satz. Die Schritte wurden immer lauter. Der Unbekannte kam direkt auf sie zu.

[zur Inhaltsübersicht]
    14. Kapitel
    Das unbekannte Etwas
    Ü berrascht sah Noah, wie Tameron seinen Stift fallen ließ, vor die Scouts trat und die Arme ausbreitete, um Noah und seine Freunde vor dem Ankömmling zu schützen. Mochte Tameron auch eine geringe Meinung von den Scouts haben, war er dennoch bereit, sie gegen Gefahren zu verteidigen.
    «Bewegt euch nicht», sagte Tameron über die Schulter.
    Und die Scouts bewegten sich nicht.
    Das Geräusch raschelnder Zweige kam immer näher. Überall waren jetzt Schmetterlinge, sie flatterten wie wild durch das hohe Gehege.
    Noah riss ungläubig die Augen auf, als er erkannte, dass sich Tamerons Rucksack bewegte. Irgendetwas rollte sich darin von einer Seite zur anderen, als wäre etwas darin plötzlich lebendig geworden.
    In diesem Moment teilten sich die Gebüsche vor ihnen, und ein riesiger Mann sprang über das Geländer auf die Lichtung. Er schnappte nach Luft, beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Sein kahler Kopf glänzte im Sonnenlicht.
    «Tank!», keuchte Tameron. «Was ist passiert? Was …»
    Der Mann unterbrach ihn mit erhobener Hand. «Probleme …», japste er. «Wir hatten … Probleme … in einem der … Sektoren …»
    Tanks linkes Auge war zugeschwollen, und aus einem langen Schnitt in seinem Gesicht troff Blut. Noah duckte sich unter Tamerons ausgestrecktem Arm hindurch und stellte sich vor seinen Freund.
    «Du bist verletzt!», rief Noah.
    Tank hob wieder die Hand und unterbrach Noah, wie zuvor Tameron.
    Noah sah, wie sich das Gebüsch hinter Tank bewegte und Schmetterlinge aufgescheucht wurden. Bevor er darüber nachdenken konnte, wer sich da wohl hinter Tank bewegte, setzte eine Gruppe von weißen Tigern über das Geländer, und einer von ihnen sprang gegen die Tafel. Innerhalb weniger Sekunden befanden sich acht weiße Tiger auf der Lichtung. Sie schlichen mit gebleckten Zähnen und peitschenden Schwänzen um Tank herum. Ganz offensichtlich waren sie auf Tanks Seite und nur zu bereit, ihn gegen die Gefahr zu schützen, die den großen Mann so erschreckt hatte.
    «Ich verstehe nicht …», stammelte Richie. «Wie …»
    «Sie sind gependelt!», sagte Ella.
    Noah nickte. Irgendwo in dem Tigergehege gab es einen Zugang zum geheimen Zoo. War es eine Direktverbindung? Oder führte er in die Grotten – wo auch immer sie lagen. Noah spähte durch die Bäume, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Tank stützte sich auf Tamerons Schulter und versuchte zu Atem zu kommen. Nach einiger Zeit zwang er sich dazu, sich aufzurichten.
    «Ein Yeti», sagte er. «Wir haben einen entdeckt … im Koala-Kastell. Erst verloren wir ihn aus den Augen … dann haben wir ihn wiedergefunden. Er hat uns angegriffen … und konnte entkommen.»
    Jetzt erst erkannte Noah, dass Tanks Verletzung von der messerscharfen Kralle

Weitere Kostenlose Bücher