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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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der wohlhabende Geschäftsmann, der den städtischen Zoo gebaut hatte und auch für den geheimen Zoo verantwortlich war. Im Keller seines Hauses befand sich ein großer geheimer Raum, der in den ersten Jahren des geheimen Zoos dazu gedient hatte, die Tiere zwischenzeitlich unterzubringen, bis der geheime Teil des Zoos fertiggestellt war. Megan behauptete, sie hätte sich aus Versehen selbst dort eingeschlossen, als sie das Museum auskundschaftete. Die Geheime Gesellschaft hatte den Rest übernommen – sie hatten den Eindruck erweckt, dass tatsächlich ein Mädchen drei Wochen lang in diesem Keller gelebt hatte, der glücklicherweise mit Essen und Wasser ausgestattet war. Nur die Geheime Gesellschaft und die Action Scouts kannten die Wahrheit – dass Megan diese schlimmen Tage als Geisel bei den Yetis im Dunklen Land verbracht hatte.
    Trotz ihrer vielen Bedenken und Sorgen beschlossen Megans Eltern schließlich doch, den Wunsch der Kinder zu unterstützen, etwas zu lernen und Verantwortung zu übernehmen. Sie erlaubten Megan also, im Zoo zu arbeiten, solange sie versprach, niemals allein dort zu sein und nicht in die Nähe dieses «schrecklichen Museums» zu kommen.
    Und so standen die Scouts nun auf dem breiten Vorplatz des Schmetterlingsnetzes. Vor dem Eingang des Geheges stand ein großes Schild mit der Aufschrift «Wegen Bauarbeiten geschlossen!». Hinter den geschlossenen Türen hörte man schwache Säge- und Hammergeräusche.
    «Mist!», sagte Richie und bemühte sich, enttäuscht zu klingen. «Wir kommen wohl besser ein anderes Mal wieder.»
    Ella streckte den Arm aus und packte Richie an der Jacke. «Moment!», sagte sie.
    «Wieso? Da liegt doch ganz klar ein Missverständnis vor. Es ist immerhin ein paar Tage her, seit Mr Darby uns gesagt hat, wir sollen …»
    «Noah», unterbrach Ella Richies Redefluss, «du hast doch den Schlüssel, oder? Den Tank dir gegeben hat.»
    «Klar», antwortete Noah. Vor einiger Zeit hatte Tank in der Nacht einen Geparden zu Noah geschickt, der ihm einen Schlüssel brachte. Dieser besaß magische Fähigkeiten, sodass er sich in jedes Schloss des Zoos einpassen konnte.
    Noah sah über seine Schulter: Niemand war in der Nähe. Er zog den Schlüssel aus der Tasche und schob ihn ins Schloss. Der Schlüsselbart schmolz wie Butter in der Sonne, doch innen im Schloss verhärtete er wieder. Noah drehte die Hand, und – Klack!  – öffnete sich die Tür.
    Alle außer Richie gingen um das Schild herum und durch die Tür.
    «Na toll!», hörten sie Richies Stimme von draußen. «Ich frage mich, wer der Erste ist, dem gleich eine Leiter auf den Kopf fällt!» Aber gleich darauf zog Richie die schwere Tür auf und drängte sich hindurch. «Wartet auf mich, Leute!», rief er.
    Die Handwerkergeräusche, die sie draußen gehört hatten, waren hier drinnen noch lauter, doch es war niemand zu sehen, der arbeitete. Megan deutete auf einen der vielen Bäume, die im Gehege wuchsen. In seinen Zweigen hing ein Lautsprecher, aus dem normalerweise leise Musik kam.
    «Seht mal», sagte sie. «Die Geräusche – das ist eine Tonaufnahme.»
    Während die Scouts noch den Lautsprecher anstarrten, ertönte eine Stimme hinter ihnen. «Buh!» machte sie.
    Die Scouts zuckten zusammen und wirbelten herum. Tameron stand mit verschränkten Armen da, die Mütze über die Augen gezogen. Er schüttelte den Kopf.
    «Mann, wenn ihr Pendler werden wollt, dann müsst ihr ein bisschen entspannter sein.»
    «Echt lustig», meinte Richie. «Ich hoffe, du hast daran gedacht, nicht nur Witze mitzubringen, sondern auch vier saubere Unterhosen.»
    Feixend drehte Tameron sich um und marschierte davon. «Los, folgt mir», kommandierte er.
    Während sie Tameron hinterhergingen, blickten die Scouts sich um. Der große Raum war voller Bäume, Pflanzen, Bäche und Brunnen. Das Besondere an diesem Gehege jedoch waren seine riesigen Netze – sie waren überall und bedeckten alles. Sie lagen über Baumwipfeln und Felsen und über nebligen Wasserfällen. Sie hingen wie Vorhänge vom Glasdach bis zum moosigen Fußboden. Weil die Löcher in den Netzen so groß waren, dass Tennisbälle hindurchgepasst hätten, wurden die Schmetterlinge nicht von ihnen behindert. Die Netze hatten keine Funktion, sie waren nur Dekoration und sollten das Gefühl vermitteln, dass alles in diesem Gehege von riesigen Netzen eingefangen worden war.
    Hunderte von Schmetterlingen flatterten mit ihren bunten Flügeln herum. Sie flogen über Wege, hockten

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