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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Eisbären hoch.
    «Frosty?», fragte er. Frosty war Blizzards kleinere Gefährtin.
    Der Bär legte den Kopf zur Seite und grollte leise.
    Noah erinnerte sich plötzlich, was in den Grotten geschehen war. Er musste im Wasser ohnmächtig geworden sein. Offenbar hatte Frosty ihn gefunden und ihn aus dem Wasser gezogen. Nun war es heller Tag, der Himmel wolkenlos und blau. Noah schob seinen Ärmel zurück und sah auf seine wasserdichte Armbanduhr: 8:37.
    Der Zoo war geöffnet.
    Noah blickte sich um. Er lag auf dem Weg zwischen dem Berg und der niedrigen Wand aus kleineren Felsen. Er spähte durch eine der Lücken und sah in das Becken. Der Tunnel schlängelte sich durch das Wasser bis zu den beiden Glasräumen, deren Licht den Tunnel erhellte. Unter dem welligen Wasser schien der Tunnel zu schwanken.
    «Frosty …», murmelte Noah. «Du musst mich hier rausbringen. Schnell.»
    Die Eisbärin deutete mit ihrer Schnauze auf Noah und grunzte.
    Noah stellte sich langsam hin und blieb dann wie angewurzelt stehen. Auf dem Weg um das Gehege herum standen sechs Menschen, fünf Jungen und ein Mann. Sie sahen hierhin und dorthin, doch einer der Jungen mit großen Sommersprossen blickte Noah direkt in die Augen.
    Noah duckte sich schnell wieder. Er hatte sich kaum gezeigt, bloß für eine Sekunde, doch das hatte gereicht.
    Noah war entdeckt worden.

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    30. Kapitel
    Der Junge mit den Sommersprossen
    D er Junge mit den Sommersprossen keuchte überrascht auf. «Was war das denn?»
    Ein stämmiger Junge sah ihn an. «Was war was, Cayden?»
    «Das da!» Der sommersprossige Junge namens Cayden deutete mit dem Finger auf die Stelle, wo er Noahs Kopf gesehen hatte. «Alex – hast du das nicht gesehen? Jemand ist da hinter den Felsen. Ein Kind mit einer roten Mütze.»
    Der Rest der Pfadfindertruppe sowie Mr Davis betrachteten Cayden mit verwundertem Blick. Im Eisbärengehege befanden sich ein Haufen Felsen und ein Becken aus Wasser. Sonst nichts.
    «Ehrlich! Er hat eine rote Mütze auf – eine puschelige rote Mütze.»
    «Vielleicht war es der Weihnachtsmann», spottete eines der Kinder, «der von seinem Schlitten gefallen ist.»
    Die anderen brüllten vor Lachen.
    Doch Cayden hörte gar nicht hin. Er stieß sich vom Geländer ab und eilte den Weg entlang, der um den Eisbärenpool herumführte. Dabei deutete er in das Gehege und rief: «Hinter den Felsen da! Kommt – von hier drüben könnt ihr besser sehen!»
    Der Rest der Truppe hörte auf zu lachen. Mr Davis trat vor und sagte: «Wir sollten es zumindest überprüfen.»
    Gemeinsam folgten die fünf ihrem sommersprossigen Freund. Als der Weg zwischen den Steinen und der Felsformation sichtbar wurde, hielten sie an und starrten hinein. Ungefähr zwanzig Meter von ihnen entfernt lag ein Eisbär, aber kein Kind.
    «Na, wenn er in diesem Gehege war, dann hat ihn der Bär vermutlich gerade aufgegessen», meinte Alex.
    Wieder brachen alle in Gelächter aus. Mit Ausnahme von Cayden.
    «Ich weiß genau, dass ich jemanden gesehen habe …» Cayden riss plötzlich die Augen auf. «Wartet mal – dieser Junge … er muss hinter dem Bären sein!»
    Doch das Gelächter wurde nur noch größer.
    Cayden wirbelte zu den anderen herum. «Das ist nicht witzig! Ich sage euch doch …»
    «Wartet mal», sagte Mr Davis. «Der Bär bewegt sich. Gleich werden wir sehen, ob da ein Junge ist oder ob ihn unser großer weißer Freund da mit seinem Frühstück verwechselt hat.»
    Die Bemerkung des Rovers sorgte erneut für Gelächter. Nur Cayden schwieg. Er starrte in das Gehege, beobachtete, wie der Eisbär sich erhob, und wartete darauf, dass der Junge dahinter zum Vorschein kam.

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    31. Kapitel
    Ein Blick vom Baumhaus
    M egan rannte über den kalten Rasen und kletterte die Leiter zum Baumhaus hinauf. Sie schob den Kopf durch die Öffnung im Fußboden und sah sich um. Fort Scout war leer. Sie zog sich hinauf und starrte über die Brücken und Aussichtsplattformen. Nichts.
    Der Zoo erregte ihre Aufmerksamkeit. Konnte Noah irgendwo da drin sein? Dieses verrückte Interesse an den Grotten – hatte er heute Morgen vielleicht etwas Dummes getan?
    Sie griff nach dem Fernglas und hielt es sich vor die Augen. Langsam schwenkte sie über den Zoo und konnte nichts Ungewöhnliches entdecken: Zebras lagen unter Bäumen, Gazellen spazierten durch ihr Gehege … Im hinteren Teil des Zoos sah sie im Eisbärengehege einen ungewöhnlich dunklen Fleck auf den weißen

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