Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Myrnins Stimme, die von den Wänden des Raumes widerhallte. »Ich habe dir doch gesagt, dass du mein bist, wenn du wiederkommst. Warum hast du nicht auf mich gehört?«
    »Weil es nicht anders geht«, sagte Claire. »Es tut mir leid, aber wir müssen das jetzt tun. Ich will nicht, dass Sie verletzt werden.«
    »Das ist aber lieb. Aber das wird nicht passieren, denn ich werde dich und deine Freunde auffressen, kleine Claire, sobald ihr mir sagt, was ihr mit Ada gemacht habt.«
    Die abgrundtiefe Bösartigkeit in seiner Stimme überraschte sie, aber sie hätte wissen müssen, dass es so kommen würde. Genau wie Amelie angenommen hatte, dass Sam irgendwo gefangen gehalten wurde, würde Myrnin dasselbe - oder noch etwas Schlimmeres - von Ada denken.
    Er hat sie geliebt und glaubt, dass wir sie geschnappt oder getötet haben. Myrnin würde ihnen nicht helfen. Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um Claire aufzuhalten.
    »Wir müssen weiter hineinkommen«, flüsterte Claire Shane zu. Der nickte.
    »Spielen wir ein Spiel?«, fragte Myrnin. Er konnte sie natürlich hören. »Ich mag Spiele. Das hier sieht aus wie ... Schach.« Und damit sprang er aus dem Schatten auf einen der Granitarbeitstische hinten im Labor. »Ihr seid am Zug, ihr kleinen Bauern. Aber ihr müsst gut spielen, sonst macht es keinen Spaß.« Er trug einen schwarzen knöchellangen Samtmantel, eine rote Seidenweste, eine schwarze Hose und hohe Stiefel – als wäre er geradewegs aus einem Piratenfilm entlaufen. Er auf dem Tisch in die Hocke und beobachtete, wie die vier langsam ausschwärmten. »So viele Entscheidungen. Ich glaube, ich ziehe... in diese Richtung.« Und dann machte er einen Satz.
    Zu Eve.
    Kreischend stürzte die sich nach vorn und rollte sich ab; er verfehlte sie um etwa dreißig Zentimeter, aber er drehte sich schon wieder um und fasste nach ihr - so schnell, dass man nur eine verschwommene Bewegung sah ...
    Von der Seite traf ihn eine andere verschwommene Bewegung und er wurde in die andere Ecke des Raumes geschleudert. Michael, der jetzt mit entblößten Vampirzähnen bei Eve stand, war bleich und sah wütend und gefährlich aus. »Du bist am Zug« sagte er. »Wenn du sie verletzt, reiße ich dir den Arm aus und stopfe ihn dir ins Maul.«
    »Oh der kleinste Vampir«, sagte Myrnin, rollte sich herum und kam auf die Füße. »Echt? Du hast dich schon in eine von ihnen verliebt? Das muss ein Rekord sein, Junge. Mach dir keine Sorgen. Bis zum Abendessen gibt sich das wieder.«
    »Würden Sie jetzt bitte aufhören?«, schrie Claire ihn an. »Jetzt hören Sie schon auf mit diesem bescheuerten Theater! Das sind nicht Sie, Myrnin! Sie sind ein guter Kerl!« Während sie das sagte, bewegte sie sich immer weiter auf den Bücherschrank zu, darauf bedacht, nicht den Eindruck zu erwecken, sie hätte etwas vor.
    Er rappelte sich hoch und klopfte sich den Staub ab, wobei sein Augenmerk einer schmutzigen Stelle auf seinem Mantel galt. »Bin ich das wirklich?«, fragte er. »Und woher willst du das wissen. Ach ja, du glaubst, du kennst mich, aber ich versichere dir, dass das nicht stimmt. Du kennst mich überhaupt nicht, kleines Mädchen.«
    »Sie haben mich mal gebissen«, sagte sie und zeigte ihm die Narbe an ihrem Hals. »Und Sie haben mittendrin aufgehört, weil Sie ein Herz haben.«
    »Oh, daran würde ich mich erinnern. Und ich kann mir nicht vorstellen, warum ich darauf hätte verzichten sollen, von so einer köstlichen Quelle zu trinken«, sagte er und ohne Vorwarnung kam er plötzlich auf sie zu, eine Gestalt, die im Dunkeln fast nicht zu sehen war, weil er sich zwischen den Wandleuchten bewegte.
    Sie zögerte nicht, sondern fuhr herum, schnappte sich ein Becherglas mit Inhalt vom Arbeitstisch und warf es ihm direkt ins Gesicht. Was immer das für eine Flüssigkeit war, er war überrascht und es musste wehgetan haben, denn er stieß einen erstickten Schrei aus und knallte gegen einen Tisch, der samt den Glasbehältern darauf krachend umstürzte.
    »Los!«, brüllte Shane Claire zu und sprang auf Myrnins Rücken und versuchte, ihn zu Boden zu drücken. Sie konnte nicht zusehen, sie durfte keine Sekunde Zeit verlieren. Sie rannte zum Bücherschrank und warf sich mit Wucht dagegen, sodass er quietschend zur Seite glitt. Die Schlüssel hatte sie schon in der Hand, aber durch das Adrenalin war sie so zittrig, dass sie zwei Versuche brauchte, bis sie den Schlüssel in das silbern« Türschloss stecken konnte. Endlich bekam sie es auf. Sie

Weitere Kostenlose Bücher