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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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hinunter. »Ich bin größer, als ich meinem Gefühl nach sein dürfte. Drei Jahre Wachstum, nehme ich an. Ich fühle mich stärker. Das ist gut.«
    »Shane, falls wir nicht... falls wir da nicht wieder rauskommen, wollte ich dir nur sagen ...«
    Er blickte zu ihr und ihr wurde ganz warm. Sie erinnerte sich an diesen Blick. Unter diesem Blick fühlte sie sich absolut nackt, aber nicht auf unangenehme Art und Weise. Vielmehr fühlte sie sich... frei. »Wenn es stimmt, was du sagst - und das muss es ja wohl, nehme ich an -, dann glaube ich, dass ich weiß, warum wir... zusammen sind«, sagte er. »Ich glaube, ich hätte mich auf jeden Fall in dich verliebt, Claire. Du bist irgendwie klasse.«
    Sie grinste. »Du stehst doch nur auf ältere Frauen.«
    »Absolut richtig«, sagte er und drehte einen Pfahl zwischen den Fingern, als hätte er das schon sein ganzes Leben lang gemacht. Vielleicht stimmte das ja, dachte sie. »Also, was wolltest du vorhin sagen?«
    Sie seufzte. »Nichts.«
    »Nein, echt jetzt.«
    »Ich wollte sagen, dass ich dich liebe.«
    Er wusste nicht, was er sagen sollte, merkte sie, und ein paar Schritte lang herrschte Totenstille. »Ich wusste gleich, dass ich nicht einfach so mit dir rumgemacht habe«, sagte er schließlich. »Du weißt, dass ich das nicht erwidern kann, nicht wahr? Weil ich dich gerade erst kennengelernt habe und so?«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Aber ich musste es trotzdem sagen. Es ist wie bei Eve und ihrem Kuss.«
    Vor ihnen tauchte die Hütte auf. Wenn sie erst mal drin waren, würde es kein Zurück mehr geben. Claire hatte eine schreckliche Vorahnung, ein dunkles, sie beinahe erstickendes Gefühl, dass das der letzte Moment für sie war, dass einer von ihnen oder vielleicht sogar sie beide das nicht lebend überstehen würden.
    Sie würde ihn verlieren, und was noch schlimmer war: Sie hatte ihn schon gar nicht mehr richtig. Das tat so weh, dass sie am liebsten geweint hätte.
    Plötzlich blieb Shane stehen, er wandte sich zu ihr um und packte sie. Zuerst wusste sie nicht, warum, aber dann beugte er den Kopf zu ihr hinunter und, oh, er küsste sie. Zuerst zaghaft, dann innig und dann unglaublich heiß und zärtlich, sodass all die Momente, die ihr das Herz zerrissen hatten, dahinschmolzen wie Schnee in der Sonne.
    Schließlich ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Sein Augen glänzten, seine Lippen waren feucht und er hatte rote Flecken auf den Wangen. Er sagte nichts. Sie auch nicht.
    Schließlich beugte Michael sich vor und sagte: »Wenn ihr endlich fertig seid, sollten wir dann nicht weitergehen oder so?«
    »Oh«, sagte Claire und musste fast lachen. »Ja. Bringen wir es hinter uns und dann möchte ich das wiederholen.«
    Der Moment glühender Freude, den dieser Kuss hatte, dauerte an, bis sie die Tür der Hütte aufgeschlossen hatte, und auch noch, als sie die Stufen zu Myrnins Labor hinunterstiegen.
    Er dauerte an, bis sie etwa halb unten waren und sie Myrnins mit samtiger dunkler Stimme sagen hörte. »Ich glaube, ich bekomme Besuch.«
    Sie hatte nicht unbedingt erwartet, dass er es nicht bemerken würde, aber in seiner Stimme lag etwas Fremdes, etwas, was Kälte in ihr aufsteigen ließ. »Geht weiter«, flüsterte sie. »Verteilt euch. Tut so, als würden wir Vampirvölkerball spielen.«
    »Oh, das sagst du uns erst jetzt «, flüsterte Eve zurück. Ihre Stimme zitterte. »Ich hasse Vampirvölkerball. Viel Glück, fremdes Mädchen.«
    »Dir auch.«
    »Ich bin schneller als ihr, wenn ich ... weil ich ein Vampir bin«, sagte Michael. Es war eine Art Durchbruch, dass er das sagte. »Wenn ihr Probleme bekommt, ich bin da.«
    »Wie nett«, sagte Shane. »Allmählich kann ich mich richtig erwärmen für diese Blutsaugerkiste, Mikey.«
    »Nein, kannst du nicht.«
    »Okay, nein, kann ich nicht, aber lass uns jetzt einmal so tun, als ob.«
    Claire trat unten ins Labor. Es war jetzt vollkommen still und der Raum sah verlassen aus. Die Lichter brannten, aber irgendwie wirkte es trotzdem finster und sehr beängstigend. Sie ging noch einmal alles durch, was sie tun musste: Zum Bücherschrank gehen, ihn beiseiteschieben, die Tür aufschließen, die das Portal verbarg, sich konzentrieren, das Portal öffnen und offen halten, bis Frank und seine Leute durchgekommen waren.
    Ja, das war ganz einfach.
    Shane, Michael und Eve schirmten sie ab, sodass sie ganz rechts war. Das war gut; von hier aus war der Weg frei zum Bücherschrank.
    Zu einfach.
    »Ich habe dich gewarnt«, erklang

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