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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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tot.«
    »Nein, sie ist nicht tot«, flüsterte Myrnin. »Ich habe sie gerettet. Ich habe sie gerettet. Sie kann jetzt nicht sterben. Sie kann mich nicht verlassen. Sie ist in Sicherheit. Ich beschütze sie. Niemand kann ihr etwas tun.«
    Er glaubte, dass Ada immer noch in der Maschine sei. Das tat irgendwie noch mehr weh als seine Trauer, denn Claire wusste, sie würde mitansehen müssen, wie er sich erinnerte und wie er alles, was er liebte, aufs Neue verlor. So wie alle anderen. Aber der Unterschied war, dass Myrnin sich daran festklammern wollte, sich daran festklammern musste. Er lebte drei Jahre zurück in der Vergangenheit - und er war krank und verrückt.
    Er würde alles tun, was er konnte, um zu verhindern, dass sie ihm Ada wegnahmen. Deshalb hatte er Claire wie einen Eindringling behandelt... denn in gewisser Weise versuchte er immer noch, Ada zu retten, und er wusste, dass Claire vorhatte, sie zu zerstören.
    »Du kannst sie mir nicht wegnehmen«, flüsterte Myrnin. »Du kannst sie mir nicht wegnehmen. Bitte, tu das nicht.«
    Amelies Gesichtsausdruck war allmählich regungslos und kalt geworden. »Da gibt es nichts wegzunehmen«, sagte sie. »Ada ist tot. Vor drei Jahren hast du weinend in der Ecke gesessen und versucht, dir die Haut abzuziehen. Ich musste dich davon abhalten, wahllos zu töten, damit du nicht in deinem Schmerz ertrinkst. Ich lasse nicht zu, dass du dich wieder in so eine... Bestie verwandelst. Du hast etwas Besseres verdient.«
    Myrnin schauderte und ließ die Hände schlaff herunterfallen. »Was hast du vor?«
    »Die Maschine abschalten«, sagte sie. »Diesen Wahnsinn beenden, solange wir noch können. Es wird dir besser gehen, wenn das erledigt ist.«
    Myrnins Augen leuchteten auf in gleißendem Weiß, seine Vampirzähne glitten herunter und er stürzte sich auf Amelie. Die drehte sich weg und zog Claire mit sich. Ihre Bodyguards schalteten sich in den Kampf ein, aber Myrnin war stark - und so irr, wie Claire ihn noch nie erlebt hatte. Er schleuderte einen der Bodyguards quer durch das Labor, den anderen pfählte er mit einem abgebrochenen Stuhlbein. Dann brüllte er Amelie herausfordernd an. Die rührte sich nicht.
    »Lass mich frei!«, schrie Oliver Amelie an und rasselte ungeduldig mit den Ketten. »Du siehst doch, dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun habe, und du brauchst meine Hilfe! Lass mich frei!«
    Amelie zögerte und blickte ihn an, dann beugte sie sich vor und löste geschickt die Ketten, die von seinen Handgelenken und Knöcheln auf den Steinfußboden fielen. Oliver wankte ein wenig und atmete erleichtert aus. Amelie packte ihn am Arm.
    »Oliver«, sagte sie und blickte ihm fest in die Augen. »Ich erinnere mich wieder daran, was passiert ist. Ich erinnere mich daran und es tut mir leid.«
    Er zögerte und nickte dann. Als hätte er nur darauf gewartet, dass sie irgendeine Entscheidung traf - und ihn nicht einfach nur freiließ.
    Amelie fuhr fort: »Ich werde nicht deine Dienerin sein. Noch sollst du mein Diener sein. Wir sind gleichberechtigt.« Sie streckte ihm die Hand hin und er blickte erstaunt darauf. Aber er nahm sie. »Jetzt verteidige, was uns gehört, Partner.«
    Er grinste – grinste! - und fuhr herum, um Myrnin mitten im Sprung abzufangen, als dieser angriff. Im Nu hatte er Myrnin zu Boden geworfen, aber es war nur der Adrenalinschub, der jetzt nachließ, und Claire merkte, dass die Schmerzen, die Oliver durch das Silber erlitten hatte, ihren Tribut forderten. Er wurde langsamer. Myrnin dagegen nicht, und er fuhr Oliver mit seinen krallenartigen Fingern ins Gesicht. Oliver duckte sich und verlor das Gleichgewicht, als Myrnin ihn mit Wucht nach hinten schleuderte.
    Oliver krachte gegen die Wand und Myrnin rannte so schnell in den hinteren Teil des Zimmers, dass man ihn nur noch verschwommen sah. »Er geht nach unten!«, schrie Claire und schnappte sich Oliversabgestreifte Silberketten, während Myrnin bereits den Teppich über der Falltür wegriss. Sie hörte das Piepsen, als er den Code in das Schloss der Falltür eingab. »Haltet ihn auf!«
    Er war tagelang allein hier gewesen und hatte Gott weiß was gemacht. Hatte … Dinge erschaffen. Ihn da hinuntergehen zu lassen, was gefährlich, noch gefährlicher, als ihm hier oben entgegenzutreten.
    Irgendwie wollte Claire noch immer vernünftig mit ihm reden. Das ist nicht Myrnin. Normalerweise nicht. Sie erinnerte sich an den Myrnin, den sie kennengelernt hatte, den freundlichen, beinahe zärtlichen Mann, der

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