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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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war. Ein älterer Mann, dessen Gesicht von einer langen Narbe entstellt war.
    Claire blieb stehen und Shane ging einen Schritt weiter, bevor er sich nach ihr umdrehte. »Was ist?«, fragte er und schaute in die Richtung, in die sie starrte.
    Jetzt war da nichts mehr, aber Claire war sich sicher, dass sie es gesehen hatte, auch wenn es nur ein ganz kurzer Moment war.
    Shanes Vater, Frank Collins, hatte sie beobachtet. Das war verstörend, um nicht zu sagen gruselig. Sie hatte Frank eine ganze Weile nicht gesehen - seit er ihr das Leben gerettet hatte. Sie hatte gehört, dass er noch da war, aber ihn zu sehen war etwas ganz anderes.
    Frank Collins hatte sich am heftigsten dagegen gesträubt, ein Vampir zu werden. Außerdem war sich Claire sicher, dass er der Letzte war, den Shane sehen wollte.
    »Nichts«, sagte sie und drehte sich mit einem Lächeln, von dem sie hoffte, dass es glücklich aussah, wieder zu Shane. »Ich bin so froh, dass du okay bist.«
    »Also, wie wollen wir das jetzt feiern? Heute ist mein freier Tag. Komm, wir machen irgendwas Verrücktes. Moonlight-Bowling zum Beispiel.«
    »Nein.«
    »Du darfst auch den Kinderball nehmen.«
    »Halt die Klappe, ich brauch den Kinderball nicht.«
    »So wie du kegelst, vielleicht doch.« Er riss sie in eine übertriebene Standardtanzposition und wirbelte sie samt Rucksack und allem herum, was sie nicht gerade elegant aussehen ließ. »Wir könnten zu einer Tanzveranstaltung gehen?«
    »Bist du bescheuert?«
    »Hey! Mädchen , die Tango tanzen, sind heiß.«
    »Findest du mich nicht heiß, weil ich nicht Tango tanze?«
    Er hörte auf mit dem Theater. Shane war ein kluger Junge. »Ich finde, du bist zu heiß für Tanzveranstaltungen und für Kegeln. Also, sag doch mal, was du machen willst? Und sag jetzt nicht, lernen.«
    Nun, das hatte sie auch nicht vorgehabt. Auch wenn sie darüber nachgedacht hatte. »Wie wär’s mit Kino?«
    »Wie wär’s, wenn wir uns Eves Auto ausleihen und ins Autokino fahren?«
    »Morganville hat immer noch ein Autokino? In welcher Zeit leben wir denn, 1960?«
    »Ich weiß, du Dummerchen, aber das ist irgendwie cool. Jemand hat es vor ein paar Jahren gekauft und hergerichtet. Ein toller Ort für ein tolles Date. Na ja, toller jedenfalls als die Kegelbahn, weil... mehr Privatsphäre.«
    Es klang komisch, aber Claire musste zugeben, dass es wirklich romantischer war als eine Kegelbahn und weniger nach alten Leuten klang als irgendeine Tanzveranstaltung. »Was läuft denn?«
    Shane sah sie von der Seite an. »Warum? Hast du vor, den Film anzuschauen?«
    Sie lachte. Er kitzelte sie. Sie kreischte und rannte voraus, aber er holte sie ein und riss sie mit sich ins Gras des Parks an der Ecke. Ein paar Sekunden lang lachte sie und balgte sich mit ihm, aber dann küsste er sie und das Gefühl seiner warmen, weichen Lippen, die sich auf ihre pressten, nahm ihr jeglichen Kampfgeist. Es fühlte sich wundervoll an, hier im Gras zu liegen in der Sonne, und eine Weile schwebte sie in einer sanften warmen Wolke des Wohlbehagens, als könnte nichts auf der Welt dieses Gefühl je zerstören.
    Bis eine Polizeisirene scharf aufheulte, Shane aufschrie und sich von ihr herunterrollte. Er rappelte sich hoch, bereit zum... was? Zum Kämpfen? Er wusste es besser. Außerdem sah Claire, als sie sich auf die Ellbogen stützte, dass in dem Polizeiwagen Chief Hannah Moses saß. Sie lachte, ihre Zähne leuchteten weiß gegen ihre dunkle Haut.
    »Entspann dich, Shane, ich wollte nur nicht, dass ihr irgendwelche netten alten Damen vor den Kopf stoßt«, sagte Hannah. »Ich verhafte euch nicht. Es sei denn, ihr legt ein Geständnis ab.«
    »Hey Chief, ich wusste gar nicht, dass Küssen ungesetzlich ist.«
    »Wahrscheinlich gibt es irgendein Gesetz gegen die Zurschaustellung von Zuneigung in der Öffentlichkeit, aber das ist mir ziemlich schnuppe.« Sie deutete nach Westen, wo die Sonne bereits den Horizont streifte. »Zeit, nach Hause zu gehen.«
    Shane blickte in die Richtung, in die sie zeigte, und nickte. Plötzlich war er wieder ernst. »Danke. Ich hab total die Zeit vergessen.«
    »Na ja, schon klar, wie das passieren konnte.« Sie winkte und fuhr davon, um anderen potenziellen Opfern, die noch drau ßen herumspazierten, Beine zu machen. Das war anders, als Richard Morrell und vor ihm der alte Polizeichef es gehandhabt hatten, aber Claire gefiel das irgendwie. Es wirkte... fürsorglicher.
    Shane streckte die Hand aus und zog sie hoch. Dann half er ihr, das Gras von

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