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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Rachel Caine
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Vampirverzeichnis von Morganville aufzunehmen. Ich habe mein Einverständnis gegeben. Ich habe das Gefühl, das bin ich ihm schuldig, trotz der Verbrechen, die er gegen uns begangen hat. Immerhin war es mein eigener Vater, der ihn zu diesem Leben verdammt hat, und ich weiß, dass dein Vater das nicht wollte.« Sie hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf Shane gerichtet, der angespannt dastand und sehr still geworden war.
    Sein Blick war einen Moment lang leer und ausdruckslos, aber dann richtete er sich auf und holte tief Luft. »Es ist mir egal, was er macht«, sagte er. »Nehmen Sie ihn auf, wenn Sie wollen. Aber er ist nicht mehr mein Vater. Mein Vater ist gestorben.«
    Claire und Shane waren dabei, als es passierte. Frank Collins, der furchtlose Vampirjäger, war von Amelies fiesem alten Vampir-Daddy Bishop angegriffen und ausgesaugt worden. Es war schrecklich gewesen, das mitansehen zu müssen, vor allem für Shane. Aber noch schlimmer war es zu wissen, dass sein Dad jetzt ein Vampir war. Und dass er immer noch irgendwo da draußen herumlief.
    Deshalb hatte Claire auch nicht erwähnt, dass sie ihn heute gesehen hatte.
    »Ich dachte mir schon, dass du das so siehst«, sagte Amelie. Ihr Tonfall war kühl und sehr neutral und Claire fröstelte dabei ein bisschen. »Ich dachte, es wäre einen Versuch wert, dir eine Chance zu geben, wieder Kontakt aufzunehmen. Frank Collins hat mit einem Trainingsprogramm angefangen, das wir für neue Vampire anbieten. Sie sollen ihre schlechten Gewohnheiten ablegen und die Gesetze von Morganville verinnerlichen. Er wird das Training noch diese Woche abschließen. Danach wird er denselben Status bekommen wie jeder andere Vampir, der das Abkommen von Morganville unterzeichnet hat. Ohne meine Zustimmung darf niemand ihm etwas antun. Sollte es jemand versuchen, nehme ich das persönlich.« Sie starrte Shane unverwandt an. »Das gilt für jeden. Ich gehe davon aus, dass ihr versteht, was ich euch damit sagen will.«
    Shane schüttelte den Kopf, sein Gesicht war hart und verschlossen. Claire wollte seine Hand nehmen, aber er hatte die Arme immer noch abwehrend vor der Brust verschränkt. Er sah Amelie nicht in die Augen.
    »Shane«, sagte die Gründerin von Morganville und benutzte damit zum ersten Mal seinen Namen. »Es tut mir leid. Ich weiß, das wird ... schwierig für dich, wenn man bedenkt, was für eine Vergangenheit du und dein Vater habt und was ihm zugestoßen ist. Aber laut den Gesetzen von Morganville ist es ihm auch erlaubt, ein Schutzherr zu werden, wenn er das wünscht. Er hat gesagt, dass er gern Verantwortung übernehmen und als dein Schutzherr auftreten würde, wenn du möchtest...«
    »Auf gar keinen Fall. Gehen Sie«, unterbrach Shane sie. Er sagte es nicht laut, aber sein Blick war beängstigend, so als hätte er sich nicht mehr unter Kontrolle. »Gehen Sie einfach. Darüber rede ich nicht.«
    Amelie bewegte sich nicht. Sie starrte ihn an. Er sah ihr jetzt in die Augen und nach einem langen angespannten Moment breitete sie mit einer anmutigen Geste die Arme aus, schwang das übergeschlagene Bein zurück und stand auf. »Ich habe euch jetzt lang genug aufgehalten«, sagte sie. »Es tut mir leid, dass ich dich in Aufregung versetzt habe. Kann sein, dass dein Vater dich besuchen kommt, deshalb merk dir bitte, was ich gesagt habe: Ganz gleich, was du empfindest, du kannst ihn nicht angreifen, ohne dass das Konsequenzen hat. Auch ein Freund von Morganville hat seine Grenzen.« Der Blick aus ihren eisgrauen Augen richtete sich auf Claire und die erstarrte. »Claire, ich verlasse mich darauf, dass du ihn daran erinnerst, falls er es vergessen sollte.«
    Claire nickte und brachte kein Wort mehr heraus. Sie sah den reglosen Shane an und eilte dann durch den Flur, um Amelie die Tür zu öffnen. Dort standen zwei von Amelies kräftigen Vampirbodyguards in schwarzem Anzug und Krawatte auf der Veranda und beobachteten die Straße.
    Amelie ging ohne ein weiteres Wort an Claire vorbei die Treppe hinunter. Die Bodyguards folgten ihr und halfen ihr in die große schwarze Limousine, die am Straßenrand parkte. Der Wagen glitt durch die Dunkelheit davon und Claire blickte ihnen nach.
    Sie fühlte sich ganz zittrig. Dann fiel ihr ein, dass man in Morganville schnell zum Opfer wurde, wenn man bei weit offener Tür draußen stand, deshalb machte sie sie schnell zu und schloss ab; sie holte tief Luft und ging zu Shane.
    Der saß an einem Ende des Sofas und starrte auf den dunklen Fernseher. Er
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