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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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war.
    Die Bodyguard-Vampirin kam zurück und Amelie zeigte auf Claire. »Bring sie zu Myrnin«, sagte sie. »Ihr haltet unterwegs nicht an. Sie redet mit niemandem. Ich werde Myrnin sagen, was zu tun ist.«
    Die Vampirin nickte und gab Claire ein Zeichen, doch die wollte plötzlich nicht mehr von ihrem Stuhl aufstehen, obwohl er unbequem war. Sie hatte Angst, ihr war kalt und sie wollte nach Hause. Sie fragte: »Amelie? Was, wenn ich es nicht kann? Was, wenn ich es nicht in Ordnung bringen kann?« Denn das war immerhin möglich.
    Amelie schwieg einen Augenblick, dann erhob sie sich und blickte auf sie herunter, als wäre sie eine Million Meilen entfernt. »Du musst es in Ordnung bringen. Die Folgen, die es hätte, wenn diese Stadt ohne Schutz bleibt, wären zu gravierend. Das ist die einzige Chance, die ich dir bieten kann, Claire. Wenn du es schaffst, wirst du leben. Wenn du versagst, wirst du dir wünschen, du hättest die zweite Option gewählt, die ich dir angeboten habe, auch wenn sie noch so hart und gnadenlos war.«
    Amelie verließ mit erhobenem Haupt das Zimmer, ohne sich umzuschauen. Claire stand langsam auf, prüfte, ob ihre zitternden Beine sie trugen, und ging zu der wartenden Vampirin hinüber.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Claire.
    »Was dich betrifft, habe ich keinen Namen«, sagte die Vampirin. »Na los.«
    Sie hatte Myrnins Labor noch nie als Gefängnis betrachtet. Die namenlose Vamp-Sicherheitsfrau - Claire beschloss, sie Charlotte zu nennen, zumindest in Gedanken - verfrachtete Claire wortlos in eine Standard-Vampirlimousine mit getönten Scheiben. Sie landeten in der Gasse neben dem Day House, die immer schmaler wurde und vor dem heruntergekommenen Holzschuppen endete. Es war dunkel, die Lichter waren aus. Über ihnen ging der Mond gerade unter und überantwortete alles der Nacht.
    Myrnin, der einen riesigen Samthut mit Federn aufhatte und einen langen Umhang trug, stand vor dem Eingang zum Labor und wartete. Er nickte Charlotte zu, ergriff Claires Arm und schob sie ohne ein Wort hinein. Er ließ das Vorhängeschloss an der Tür von innen einrasten und führte sie - oder zerrte sie eher - die Stufen hinunter ins eigentliche Labor.
    Er legte Hut und Umhang ab, warf beides auf einen mittelalterlichen Stuhl und drehte sich dann zu ihr um, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
    Er trug ein sauberes weißes Hemd, eine glänzende blaue Weste und eine schwarze Hose. Seine Schuhe sahen ganz normal aus, auch wenn sie ein bisschen spitz zuliefen. Seine Haare waren gewaschen und fielen ihm lockig auf die Schultern; sein Gesichtsausdruck war sehr, sehr nüchtern.
    »Nun, da hast du echt ein Chaos angerichtet«, sagte er. »Und als Folge davon habe ich von Amelie ganz klare Anweisungen bezüglich meiner Verpflichtungen erhalten. Nichts mehr mit
    Mr Netter Vampir, Claire. Du musst arbeiten, ununterbrochen arbeiten, bis wir es geschafft haben, dass alle Sicherheitsvorrichtungen in Morganville wieder einwandfrei funktionieren. Ich kann dich mit Essen und Trinken versorgen, aber es wird keine Ruhepausen geben. Ich halte das für extrem grausam, aber mich hat keiner um meine Meinung gebeten, nur um meine uneingeschränkte Kooperation, und die werde ich zusichern. Wie lange bist du jetzt schon wach?«
    »Ähm ...« Claires Gehirn arbeitete gerade nicht so gut. »Ungefähr achtzehn Stunden, glaube ich.«
    »Das ist inakzeptabel. Du wirst keine nennenswerten Fortschritte machen, wenn du vorher zusammenklappst oder verrückt wirst. Niemand hat gesagt, dass du dich nicht ausruhen darfst, bevor du anfängst zu arbeiten. Ich hole dir was zum Abendessen und dann ab ins Bett mit dir. Ich werde dich zu einer vernünftigen Uhrzeit aufwecken.« Myrnins Gesicht wurde sanfter und er sah ehrlich bekümmert aus. »Es tut mir wirklich leid, Claire. Aber sie versucht gerade, auf einem schmalen Grat zu wandeln, verstehst du? Es ist schon schwer genug, Oliver und seine immer größere Zahl von Anhängern zufriedenzustellen, aber sie gibt dir die Möglichkeit, dich zu retten und unserer Gemeinschaft etwas Gutes zu tun. Und falls du scheiterst, bietet sie mir die Möglichkeit...« Er hatte wohl etwas sagen wollen, was er nicht sagen sollte, denn er verstummte, sah weg und zuckte mit den Schultern. »Bietet sie mir auch eine Möglichkeit. Jedenfalls. Abendessen. Willst du lieber Hamburger oder Hotdogs?«
    Hotdogs erinnerten sie an Shane und sie hätte am liebsten geweint. Sie wusste, wie er auf die Nachricht reagieren würde: Er würde

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