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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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haben versucht...« Sie verstummte und hielt Claire auf Armeslänge von sich entfernt. »liiih.«
    »Ja«, sagte Claire. »Ich muss unbedingt duschen.«
    »Ich weiß nicht, ob Duschen was bringt. Vielleicht eher ein Feuerwehrschlauch und solche Bürsten, mit denen sie die Elefanten schrubben.« Eve trat zurück und streckte Shane die Hand hin, als der sich endlich entwirrt hatte.
    »Wo wir gerade von Elefanten sprechen - du hast geklungen, als würde eine Herde Ich-weiß-nicht-was die Treppe herunterpoltern«, sagte er. »Aus was zum Teufel sind deine Schuhe eigentlich? Aus Hufen?«
    »Dir auch einen guten Morgen, du Griesgram. Schicke Haare.« Er zeigte ihr den Mittelfinger. »Für dich gibt es keinen Kaffee.« Eve umarmte Claire noch einmal. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Klar«, sagte Claire und gähnte wieder. »Jedenfalls wenn ich erst mal sauber bin.«
    »Ja, da hast du meine volle Unterstützung. Ich mache inzwischen Frühstück!«
    Shane nahm Claires Hand. Sie lächelte ihn seltsam schüchtern an, weil das Leuchten in seinen Augen bedeutete, dass er etwas vorhatte oder zumindest daran dachte. Aber schließlich sagte er: »Geh, bevor ich etwas tue, was ich wahrscheinlich lieber nicht tun sollte.«
    Das klang ja interessant. So müde war sie nun auch wieder nicht. Aber igitt, sauber werden klang noch besser. Deshalb küsste sie ihn schnell und rannte die Treppe hoch zum Bad.
    »Siehst du?«, hörte sie Shane in Richtung Küche brüllen. »Sie trampelt nicht wie eine ganze Viehherde!«
    »Leck mich, Collins! Für dich gibt’s keinen Speck!«
    Alles war wieder normal. Claire stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus und spürte, wie sich der dicke Knoten in ihrem Bauch allmählich löste.
    Die Dusche tat so gut, dass es ihr wirklich schwerfiel, wieder herauszukommen, aber der knirschende alte Wasserboiler überzeugte sie schließlich, indem er einen Schwall eiskaltes Wasser über sie kippte. Er war kurz davor, den Geist aufzugeben. Das Badezimmer war so dick in Dampf gehüllt, als wäre es eine Sauna; Claire genoss das Gefühl auf der Haut, als sie sich rasierte, sich mit Bodylotion eincremte und sich endlich wieder fühlte wie ein Mensch.
    Jemand klopfte an die Tür.
    »Ja, eine Minute noch!«, rief sie. »Ich bin fast fertig!«
    »Mom?«
    Claire, die sich gerade die Haare mit den Fingern in Form zupfte, hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich zur Tür. Plötzlich verflüchtigte sich die Hitze im Badezimmer und der Knoten in ihrem Bauch kam wieder zurück. »Was? Michael, bist du das?«
    Wer immer es war, er rief nicht noch einmal, und als sie zur Tür ging und ihr Ohr dagegenpresste, hörte sie nichts. Seltsam. Echt seltsam.
    Claire zog sich frische, saubere Sachen an - Jeans, ein orangefarbenes Hemd und ein hübsches geblümtes Oberteil, das sie im Secondhandladen gekauft hatte. Sie schloss die Tür auf und spähte in den Flur hinaus.
    Niemand da.
    Sie machte die Tür ganz auf und trat, in eine Dampfwolke gehüllt, hinaus. Alle Türen waren geschlossen, auch die von Michaels Zimmer am Ende des Flurs. Hier oben war keine Menschenseele, aber unten brüllten sich Eve und Shane immer noch gegenseitig etwas zu.
    Seltsam.
    Claire ließ die Tür offen und ging in ihr Zimmer, um sich Schuhe zu holen. Als sie die Tür aufmachte, sah sie Michael, der mit dem Rücken zu ihr dastand.
    »Michael?« Ihn in ihrem Zimmer vorzufinden war ziemlich schockierend. Normalerweise achtete er ihre Privatsphäre, auch wenn es praktisch sein Haus war; er klopfte immer und wartete, bis jemand Herein sagte, bevor er ins Zimmer trat, was sowieso recht selten vorkam. »Wolltest du etwas?«
    Langsam drehte er sich zu ihr um. Eine Sekunde lang wurde sie von der nackten Angst gepackt, dass ihm etwas Schreckliches zugestoßen war, so etwas wie ein Unfall, aber er sah ganz … normal aus.
    Nur ein bisschen verwirrt.
    »Was ist hier passiert?«, fragte er sie. »Es ist anders, als es sein sollte. Warum ist das so?«
    »Ich … ich verstehe nicht. Für mich sieht es okay aus. Ich meine, tut mir leid wegen dem Bett. Ich wollte es eigentlich machen. Was hast du ...?«
    »Wer bist du?«, unterbrach Michael sie und wich einen Schritt zurück, als sie auf ihn zuging. »Langsam. Bleib, wo du bist. Wer zum Teufel bist du und was hast du in meinem Haus zu suchen?«
    Claire öffnete den Mund und schloss ihn wieder, weil sie keine Ahnung hatte, was sie darauf antworten sollte. Wollte er sie auf den Arm nehmen? Nein - in

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