Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
Vom Netzwerk:
ihnen jedoch nicht geändert. Riley fühlte eine Traurigkeit in sich aufsteigen, wenn er an Shellys Todesangst in jenen Minuten dachte, in denen sie blutleer gesaugt worden war. Er selbst hatte Monate gebraucht um sein grauenvolles Erlebnis in Thornhill zu verarbeiten und sein neues Ich zu akzeptieren. Die Hoffnung, Shelly würde sich auch von ihrem Schrecken erholen und dann einsehen, dass sie ihm unrecht getan hatte, erfüllte ihn. Er würde ihr beweisen, dass er ihr niemals ein Leid zufügen könnte. Aber das wollte er erst tun, wenn der wahre Täter gefunden und unschädlich gemacht worden war. Er würde dafür sorgen, dass ihre Liebe noch eine Chance bekam. Vor seinem geistigen Auge sah er Shellys lächelndes Gesicht vor sich und spürte Schmetterlinge in seinem Bauch. Mit einem verträumten Lächeln blickte er hinauf zum Sternenhimmel.
    Ein erstickter Schrei riss ihn jäh aus seinen Gedanken. Riley wirbelte herum und jagte lautlos vorwärts in die Richtung aus der die Schreie kamen. Schon von weitem sah er gegenüber dem Haus der Taylors zwei Gestalten miteinander kämpfen. Der Geruch von menschlichem Blut lag in der Luft. Als Riley blonde wehende Haare sah, beschleunigte er sein Tempo.
    In seinem Kopf vernahm er lautlose Schreie von Wut und Hass. Er spürte in dem Kampf ging es um Leben und Tod.
    »Shelly, ... «, schrie er.
    Rileys Schrei ließ die beiden Kämpfenden auseinanderfahren. Während der Vampir zu Riley blickte, beugte sich Shelly über eine am Boden liegende Gestalt.
    »Du wirst nicht sterben«, flüsterte sie und strich Noahs Haare aus seinem Gesicht. »Ich werde dich retten.« Sie biss sich in ihr Handgelenk und hielt es über Noahs Mund. Dunkle Bluttropfen fielen auf die Lippen des Sterbenden. Mühsam öffnete Noah seine Augen. Er drehte sich angeekelt weg, als er das Blut in seiner Kehle spürte. Ein stechender Schmerz in seinen Eingeweiden schüttelte ihn heftig. Er hatte das Gefühl von innen heraus zu verbrennen. Erschrocken riss er seine Augen auf, als Shelly seinen Kopf in ihren Schoß bettete.
    »Pscht«, flüsterte sie. »Es wird alles gut.«
    Erschöpft sank Noah in sich zusammen und eine erlösende Dunkelheit senkte sich auf seinen Geist.
    Während dessen starrte Riley sein muskulöses Gegenüber an.
    Seine breiten Schultern waren trotz des langen schwarzen Mantels gut zu erkennen. Seine grünen Augen leuchteten gefährlich und wirkten wie die eines Raubtieres. Seine schulterlangen Haare waren dicht und schwarz.
    Riley registrierte all das in Sekundenschnelle.
    Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie Shelly ihre blutende Hand über den Mund der am Boden liegenden Gestalt hielt. In seinem Kopf arbeitete es. Er kannte den Vampir, es war derselbe, den er an seinem ersten Tag in Shadow Fields gesehen hatte.
    »Heute entkommst du mir nicht«, knurrte er und seine Fangzähne blitzen auf.
    In den Augen des schwarz gekleideten Vampirs funkelte es gefährlich. Für einige Augenblicke verharrte er vollkommen reglos und starrte Riley hasserfüllt an. An seinem Mund klebten noch vertrocknete Reste von Noahs Blut.
    Rileys Zorn kannte keine Grenzen. Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf seinen Gegner. Er legte seine ganze Wut in seine Faust und ließ sie vorwärts schnellen. Der Vampir taumelte rückwärts und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Riley sprang vorwärts und wollte nach dem Vampir greifen, aber er griff ins Leere. Die dunkle Gestalt hatte sich in Nichts aufgelöst. Anstatt dessen hingen graue Nebelschwaden in der Luft. Das raue Krächzen eines Vogels ließ Riley nach oben blicken. Ein schwarzer Vogel breitete gerade seine Flügel aus und verschmolz innerhalb von Sekunden mit dem dunklen Hintergrund.

Kapitel 14
     
    R iley beugte sich zu Shelly hinunter.
    »Hat er dich verletzt?«, fragte er und blickte ihr besorgt in die Augen.
    »Nein, mit mir ist alles in Ordnung«, antwortete sie. »Aber Noah. Ihm geht es nicht gut. Ich habe ihm mein Blut gegeben, ... aber es scheint ihm nicht zu helfen.«
    »Du musst ihm ein wenig Zeit geben. Das Beste wäre, wir bringen ihn zu uns nach Hause. Dort können wir uns besser um ihn kümmern.«
    Shelly fuhr Noah beunruhigt über sein bleiches Gesicht.
    »Ich habe diesen Vampir mit dir verwechselt. Er hat mich in jener Nacht überfallen und kaltblütig ausgesaugt ... Nicht du.«
    »Ich müsste froh sein, dass dir heute deine Augen geöffnet wurden«, sagte Riley. »Aber das bin ich nicht. Der Preis dafür war zu hoch. Es hat Noah sein

Weitere Kostenlose Bücher