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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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einem alten abgewetzten Ledersofa. Auf dem Tisch davor stand eine benutzte Tasse mit abgestandenem Kaffee und ein kleines Teller mit ein paar Brotbröseln.
    Sinclair schüttelte den Kopf und verließ den Raum durch eine Glastür. Sie führte in einen Flur. Rechter Hand gab es zwei geschlossene Türen und vor ihm lag eine Treppe, die in die obere Etage führte. Unsicher blickte er sich um. Es wäre unklug alleine eine Tür zu öffnen oder die Treppe hochzugehen. John schien seine Gedanken zu lesen und nickte. Er bedeutete ihm zu folgen. Effric zog seine Augenbrauen hoch und ging hinter John zurück in den großen Wohnraum. Angus stand am Ende der langen seitlichen Wand und zeigte auf eine Treppe, die versteckt neben einem alten dunklen Holzschrank in den Keller führte. Erschrocken drehte Effric sein Ohr in diese Richtung.
    »Ich höre Stimmen«, sandte er seine Gedanken. »Wir sollten schleunigst von hier verschwinden.«
    John nickte. »Für eine handgreifliche Auseinandersetzung sind wir im Moment nicht gerüstet.«
    »Und außerdem ein wenig aus der Übung«, ergänzte Angus.
    V orsichtig verließen sie den Raum auf demselben Weg, den sie gekommen waren. Plötzlich blieb Effric stehen und schnüffelte mit seiner Nase. Ein Geruch von abgestandenem Blut lag in der Luft. Als sie hereingekommen waren, war ihm das gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich war die heutige Aufregung für einen Vampir, der in den letzten dreihundert Jahren ein friedliches Leben geführt hatte, zu groß. In Sekundenschnelle ließ er seine Augen durch den alten Zubau schweifen. Sein Blick blieb bei einem Müllcontainer neben der Ausgangstür hängen. Augenblicklich näherte er sich diesem und hob den Deckel hoch. Aufgeregt winkte er seine Freunde zu sich, als er dessen Inhalt sah. John hob seinen Daumen nach oben.
    »Gut gemacht«, flüsterte er.
    Sie hatten genug gesehen. Sie beendeten ihre düstere Mission in der Seitengasse der York Street und machten sich auf den Rückweg. Als sie bei ihren Autos ankamen, entschlossen sie sich, gemeinsam nach Darkwood Manor zu fahren, um die Lage zu besprechen. Sie hatten die Worte des jungen Mannes im Ohr. »Samstagabend«.
    Irgendetwas würde in Kürze passieren. Aber was? Sie mussten sich rüsten und im richtigen Augenblick am richtigen Ort zu sein.

Kapitel 22
     
    S tuart verließ das Haus und machte sich zu Fuß zur nächsten Haltestelle. Er brauchte ein wenig frische Luft. Der Dark Lord wollte beide Frauen. Aidan und ihre Mutter. Stuart atmete schwer. Er und seine Vampirfreunde hatten in den letzten Monaten beide beobachtet. Ihre Tage liefen selten im gleichen Rhythmus ab. Es würde schwer sein, sie in ihre Gewalt zu bringen.
    Wie in Trance ging er Richtung Innenstadt. Von dort fuhr eine Straßenbahn nach South Shadow Fields. In Stuarts Kopf regte sich Widerstand. In dieser Woche war er bereits zweimal dort gewesen. Es widerstrebte ihm, dem Dark Lord zu helfen, den beiden McLauchlans etwas anzutun.
    Er hatte diese blonde Frau, die die Vampire schon in Dallas erfolglos versucht hatten zu entführen, beobachtet. Der Dark Lord hatte ihn schon vor Monaten damit beauftragt, diese McLauchlan in das Haus in der York Street zu schaffen. Bis jetzt hatte er diese Aufgabe nicht sonderlich ernsthaft verfolgt und nun kam er in Bedrängnis. Er hatte noch eine Frist bis Samstagabend. Bis dahin waren es nur noch fünf Tage. In Stuarts Magen begann es zu rumoren. Stuart wusste, was geschah, wenn dieser Vampir seinen Willen nicht bekam. In solchen Augenblicken hatte Stuart schon oft genug Angst um sein Leben gehabt. Der Dark Lord war dann in seinem Verhalten einem Tier ähnlicher als einem Menschen.
    »Fünf Tage«, flüsterte er und seine Stimme zitterte. »In fünf Tagen kommt der Dark Lord.«
    Hamish und Scott hatten in den letzten Monaten im Keller einen Raum mit Toilette errichtet.
    »Glaubst du, es gefällt unserer Schönen hier in diesem Raum«, hatte Hamish spöttisch gelacht.
    »Klar wird es ihr hier gefallen«, hatte sich Scott eingemischt. »Und wenn nicht, ... dann können wir sie ja von ihrem Leben erlösen«, amüsierte sich Scott.
    Stuart bekam eine Gänsehaut, als er an das Gespräch der beiden Vampire dachte. Scotts Augen hatten zu glühen begonnen. Der Gedanke, der jungen Frau etwas anzutun, hatte ihm wohl mehr als gefallen.
    Stuart wusste, wenn Mrs. Taylor erst einmal in diesem Kellerraum war, war sie so gut wie tot. Aus diesem Raum gab es kein Entrinnen. Auch nicht für jemanden, der über besondere

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