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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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Aidan aufgebracht. »Und ich verstand nicht, warum. Du hättest mich ruhig aufklären können.«
    »Von jetzt an werde ich solche Entscheidungen mit dir besprechen«, versprach Ilysa und strich Aidan mit ihrer Hand über Aidans Wange.
    Ohne etwas zu sagen, blickte Aidan kurz auf und nickte. Das war für Ilysa das Zeichen, dass ihre Tochter das Gespräch für den Moment als beendet ansah. Sie startete ihren Chrysler Sebring wieder und fuhr das letzte Stück die Oak Road entlang. Am Ende der Straße bog sie in die private Einfahrt zu den MacLains ein. Ein Lächeln überzog ihr Gesicht, als sie das prachtvolle Haus vor sich sah.
    »Es sieht dem Herrenhaus in Schottland ein wenig ähnlich«, sagte Ilysa erstaunt und parkte neben einem schwarzen Bentley.
    Sie griff nach ihrer Handtasche und stupste Aidan an.
    »Komm. Mr. MacLain erwartet uns schon am Eingang.«
    Aidan stieg langsam aus und ging neben ihrer Mutter auf John MacLain zu. Im Moment fühlte sie sich ein wenig zerrissen. In ihrem Kopf verschwammen die Erlebnisse der letzten Stunden zu einem unübersichtlichen Chaos.
    John führte sie in den großen Salon. Ilysa war beeindruckt von den alten Möbeln und den wertvollen Bildern an den Wänden. Als sie am hinteren Ende des großen Raumes die Bücherwand entdeckte, fühlte sie sich magisch davon angezogen. Hunderte von Büchern standen schön gereiht auf den Holzborden. Sanft strich sie mit ihren Händen über die aufwendig verarbeiteten Ledereinbände.
    »Gefällt es Ihnen bei uns Ilysa?«, kam John mit einem Tablett voll mit kleinen Leckerbissen. Er lächelte, als er in Ilysas Gesicht ein freudiges Aufleuchten sah.
    »Es ist wunderschön hier«, schwärmte sie, »und es erinnert mich ein wenig an Thornhill.«
    John freute sich über diese Aussage. Es hatte ihn viel Arbeit und Geld gekostet, alles so herzurichten, dass er sich hier wohlfühlen konnte.
    »Es ist eigenartig, dass Sie das sagen. Mir erging es ebenso, als ich dieses Anwesen zum ersten Mal sah. Genau deshalb habe ich es gekauft«, sagte er. »Auch bei der Gestaltung der Innenräume habe ich ein wenig an Thornhill gedacht.«
    Ilysa nickte anerkennend.
    »Es ist hier alles sehr geschmackvoll«, sagte sie und setzte sich an den großen Tisch.
    John ging zur kleinen Bar und schenkte sich einen Whisky ein. »Möchten Sie auch etwas Alkoholisches?«, fragte er höflich an Ilysa gewandt.
    »Nein. Vielen Dank. Ich greife lieber hier zu«, lachte sie und holte sich noch ein Canapé.
    Als Aidan ihre Mutter lachen hörte, drehte sie sich kurz um. John MacLain und ihre Mutter mochten sich. Es war so, als ob sich alte Freunde wieder trafen. Nachdenklich schweiften ihre Blicke durch den großen Raum. Sie war schon ein paar Mal hier gewesen. Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob die Möbel hier wertvoll waren. Für sie war es Elijahs Elternhaus gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie gewusst hätte, dass in diesem Haus Vampire wohnten, hätte sie wahrscheinlich einen großen Bogen darum gemacht. Aber sie wäre gar nicht in Versuchung gekommen, so etwas zu denken. Schließlich war sie ein moderner aufgeschlossener Mensch. Und Vampire waren für sie immer etwas Unwirkliches gewesen, waren dunkle Gestalten, die in Geschichten in alten, muffigen Gruften lebten.
    »Ich habe mich geirrt«, sagte sie zu sich selbst. »Ich liebe einen Mann, der ein Vampir ist ... und er lebt in keiner dunklen Gruft. Er lebt ein Leben, das sich kaum vom Leben der Menschen unterscheidet ...«
    Eine unerwartete leichte Bewegung der Luft stoppte Aidans Gedanken und ließ sie hinter sich blicken. Sie erschrak, als Shelly vor ihr stand und sie abwartend anblickte.

Kapitel 21
     
    J ohn MacLain traf gleichzeitig mit Reverend Connelly und Richter Sinclair in der York Street ein. Riley stand bereits neben seinem schwarzen GMC und wartete auf sie. Die letzten fünfzig Meter wollten sie zu Fuß gehen. Sie wollten keine Aufmerksamkeit erregen. Das Risiko, tagsüber in einem Wohnviertel in ein Haus einzubrechen, war ohnehin groß genug. Langsam gingen sie die Straße entlang und bogen dann in die schmale Seitengasse ein.
    John blickte die Straße entlang und beobachtete kurz die Vorgärten und Fenster der Nachbarhäuser. Was sie vorhatten, war gefährlich. Wenn jemand sie dabei beobachtete, wie sie in ein fremdes Haus einbrachen und die Polizei rief oder die Bewohner dieses alten Gebäudes benachrichtigten, konnte das gefährlich für sie werden. Aber sie hatten keine Wahl. Sie konnten

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