Gefaehrliche Sehnsucht
gespürt.
Eine Sekunde später startete der Motor und sie fuhren die York Street zurück Richtung Sandford Avenue. Elijah folgte ihnen gemeinsam mit Leah in seinem Cadillac. An der Sandford Avenue wollte Elijah hinter dem Van Richtung stadtauswärts abbiegen, als Leah ihn am Arm antippte.
»Ich möchte nicht nach Darkwood Manor.«
»Aber dort wärst du besser aufgehoben«, sagte Elijah.
»Keiner der Vampire kennt mich. Ich bin in der St. Albans Street sicher«, sagte sie, »ich bin dort zu Hause.«
Elijah änderte die Richtung und fuhr auf die linke Spur, die in die Innenstadt führte. Als er zur Abzweigung St. Albans Street kam, verlangsamte er das Tempo und bog in die Straße ein.
»Aber melde dich, wenn irgendetwas passiert, das dir Angst macht«, sagte er, als er rechts heranfuhr.
Leah nickte und stieg aus. Sie blieb stehen und atmete mit geschlossenen Augen tief die frische Nachtluft ein. Das Motorgeräusch von Elijahs Auto wurde leiser. Sie blickte noch einmal kurz auf. Am Ende der Straße sah sie noch die Rücklichter von seinem Wagen.
Ein eisiger Wind fuhr in Leahs Haar. Sie zog den Reißverschluss ihrer Daunenjacke hoch und ging auf die schmale Einfahrt zu ihrem Haus zu. Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Das Rascheln von trockenem Laub. Leah sah die Straße entlang. Im schwachen Schein einer Laterne sah sie eine leichte Bewegung. Eine einzelne Person stand halb verdeckt hinter einem Baum. Angst überkam sie. Plötzlich hatte sie es eilig. Sie rannte los. Ein Schmatzen hinter ihr, ließ sie herumfahren. Hinter ihr war niemand. Aber sie spürte ganz deutlich, dass jemand da war ... Ganz in der Nähe. Es gab Situationen, da hasste sie ihren siebten Sinn. Panik erfasste sie. Sie war dem Hauseingang schon sehr nahe. Er schien sie herausfordernd anzustarren. Sie verdrängte die Panik, die sie kaum atmen ließ und stürmte die letzten paar Meter vorwärts.
Ein Zischen vor sich, ließ Leah abrupt stehen bleiben. Ein großer Schatten stand vor ihr.
Im Schein des Mondlichts sah sie zwei glühende grüne Augen auf sie herabstarren. Angst kroch in ihr hoch und lähmte sie. Sie versuchte sich zu bewegen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht. Als hinter ihr ein schlürfender Schritt immer näher kam, war sie einer Ohnmacht nahe. Ein Angstschrei entwich ihren Lippen und zerriss die Stille der Nacht.
Der Dark Lord rannte los. Er war bereits in der St. Albans Street. In Sekundenschnelle raste er an den Häusern vorbei, die Baumallee entlang. Am Ende der Straße stieg ihm ein Geruch von Kräutern und Blut in die Nase. Leah. Der Dark Lord erstarrte. Er begriff blitzschnell, dass sie in Gefahr war. Etwa zehn Meter vor ihm bewegte sich etwas. Leah. Der Dark Lord raste auf den Vampir zu und zerrte ihn von seinem Opfer herunter. Außer sich vor Wut warf er ihn durch die Luft. Der Vampir landete hart auf der Straße, aber er war sofort wieder auf den Beinen. Er sah sich um, als ob er sich von irgendwoher Unterstützung erhoffte. In seinem Gesicht stand unbeherrschbare Wut. Mit einem unmenschlichen Schrei stürzte er sich auf seinen Angreifer. Der Dark Lord wich dem Vampir problemlos aus. Er packte ihn und stieß ihn wütend gegen einen Baumstamm. Benommen rutschte der Vampir mit seinem Rücken an dem Baum hinunter.
»Was soll das?«, schrie er außer sich vor Zorn. »Ich dachte wir stehen auf derselben Seite.«
Der Dark Lord machte einen großen Schritt auf den Vampir zu und zog ihn am Kragen hoch.
»Pete, wenn du diese Lady noch einmal anfasst, gibt es für dich keine Ewigkeit mehr.«
»Sie gehört mir«, fauchte der Vampir und sprang auf Leah zu.
Der Dark Lord machte einen Schritt vorwärts und stellte sich ihm in den Weg. Mit einem Faustschlag warf er ihn zu Boden. Verwirrt schüttelte der Vampir seinen Kopf und starrte den Dark Lord hasserfüllt an.
An seinen ausgefahrenen Fangzähnen klebte Blut. Der Dark Lord blickte darauf und war für einen Augenblick wie gelähmt. Dann warf er sich auf den Vampir und packte ihn am Kopf. Mit einer ruckartigen Bewegung brach er ihm das Genick.
Ein Schrei aus Leahs Richtung ließ ihn herumfahren. Petes Kumpan Sullivan beugte sich über Leah. Sie wehrte sich, aber gegen die starken Arme hatte sie keine Chance. Mit einem Knurren kam der Dark Lord näher und stürzte sich auf den zweiten Vampir. Mit einer kraftvollen Bewegung schleuderte er ihn von sich. Sullivan landete hart auf der Straße und blieb für ein paar Sekunden reglos liegen. Dann raffte er sich auf und ergriff
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