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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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werden.“ Er holte einen Stapel Prospekte aus einer Schublade und reichte sie Rya. „Das sind die Informationen für potenzielle Sponsoren. Ihr Klient kann sich auf dreierlei Art einbringen.“ Pearson lieferte eine umfassende Erklärung des Modells, dem der Aufbau der Organisation zugrunde lag.
    Rya hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie überlegte, wie sie am besten an Silvia Carter herankäme. Vor allem, wie sie es bewerkstelligen sollte herauszufi n den, ob sie etwas mit Marty Kirks Verschwinden zu tun hatte. Sie warf einen verstohlenen Blick zu der Frau am anderen Schreibtisch, Heather O’Conner. Wenn sowohl Pearson wie auch sie sich nur um ihre eigenen Klienten kü m merten, könnte sie diejenige sein, die mit Kirks Verschwinden zu tun hatte, zumindest den Namen kannte. Aber sie hatte nichts gesagt, als Rya den N a men genannt hatte. Das konnte viel oder nichts bedeuten. Und Pearson könnte gelogen haben, falls er mit Kirks Verschwinden zu tun hatte. Wenn es einer dieser beiden war, dann wusste er oder sie jetzt, dass Rya gelogen hatte und der angebliche Klient gar nichts von Kirk erfahren haben konnte, weil dieser möglicherweise nicht mehr lebte. Andererseits stand sie sowieso schon auf der Abschussliste von demjenigen, der mit Kirks Verschwinden zu tun hatte, falls Toms Theorie stimmte. Sie war sich bewusst, dass sie ein gefährl i ches Spiel spielte, das schnell tödlich enden konnte. Doch der Tod hatte se i nen Schrecken verloren, seit sie den Skinner überlebt hatte. Es gab Dinge, die waren schlimmer als der Tod.
    Immerhin hatte sie schon eine wichtige Information erhalten. Silvia Carter war diejenige, welche die vollständige Liste der von ihrer Organisation B e treuten besaß. Doch es würde schwierig sein, an die heranzukommen. Zu diesem Zweck in das Büro einzubrechen, war nicht ratsam. Nicht nur weil Rya im Einbrechen nicht geübt war, sondern in erster Linie, weil Jasons Fi r menpolitik lautete, dass strikt und ohne jede Ausnahme sauber ermittelt wu r de, ohne miese Tricks und vor allem ohne Gesetzesbrüche. Wer sich die lei s tete, flog sofort raus. Und Rya stand sowieso schon auf der Abschussliste.
    „ Kann ich einen Termin bei Ms. Carter bekommen?“, fragte sie, als Pea r son mit seinen Ausführungen fertig war.
    „ Da bin ich zuversichtlich, Ms. MacKinlay. Wir haben Ihre Handynu m mer.“ Er hielt ihre Visitenkarte hoch. „Ms. Carter wird sich bei Ihnen me l den, um einen Termin zu vereinbaren.“
    „ Vielen Dank.“ Rya verabschiedete sich und verließ das Büro.
    Statt ins Hotel zurückzufahren, setzte sie sich in ihren Wagen und googelte Silvia Carter mit dem Laptop. Dabei stieß sie auf eine interessante Informat i on. Die Frau war eine Anhängerin des Wicca-Kultes. Das war interessant, da es ihr eine Möglichkeit gab, die Frau in einem Rahmen kennenzulernen, der nichts mit Aid for the Homeless zu tun hatte. Silvia Carter lud auf ihrer Homepage Gäste zum Beltane-Fest am 1. Mai ein, die ihren Glauben teilten. Wer teilnehmen wollte und im Rahmen des Festes für Aid for the Homeless spenden wollte, wurde eingeladen, sich für eine verbindliche Teilnahme in eine Liste einzutragen. Der Vorname genügte. D ie Liste war in zwei Spalten für Männer und Frauen unterteilt und hatte Platz für je zwölf Teilnehmer. Bei den Frauen war nur noch ein Platz frei. Kurz entschlossen trug Rya ihren Namen ein. Sie gehörte zwar nicht zu den Wicca, aber es würde schon nicht allzu schwer sein, sich als eine frisch konvertierte Anhängerin auszugeben.
    Sie recherchierte über diese Religion und fand ihre Vermutung bestätigt. Es handelte sich um eine alte Naturreligion, die vor ein paar Jahrzehnten neu belebt worden war. Eines der primären Symbole war das Pentagramm. Rya suchte die Adresse eines Shops heraus, der entsprechende Gegenstände und Schmuck verkaufte. Als sie den Wagen starten und losfahren wollte, sah sie, wie ein Mann das Büro von Aid for the Homeless verließ: Tom. Offenbar war er der Klient gewesen, mit dem Silvia Carter gesprochen hatte, während Rya im Vorzimmer mit Larry Pearson beschäftigt gewesen war.
    Toms Anblick verursachte ihr ein Gefühl, das sie schwer beschreiben kon n te. Abgesehen davon, dass er trotz seiner abgetragenen Kleidung unve r schämt gut aussah und sich in einer Art bewegte, die sehr sexy wirkte, was ihm wahrscheinlich gar nicht bewusst war, ertappte sie sich bei dem Wunsch, ihn als einen Freund an ihrer Seite zu haben. Als Gefährten im Sinne eines Kameraden. Mit

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