Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
Vom Netzwerk:
ihm durch dick und dünn zu gehen. Wenn sie aber an seinen Kuss dachte, dann wollte sie definitiv mehr als nur Kameradschaft. In ihrer Fantasie.
    Sie seufzte, widerstand dem Impuls, Tom hinterherzulaufen, und machte sich auf den Weg zu dem Shop, um sich eine Kette mit einem Pent a grammanhänger zu kaufen.
     
    *
     
    Travis betrat das Büro von Aid for the Homeless, den Pentagrammanhänger sichtbar auf der Brust. Zwei Frauen und ein Mann standen in der Mitte des Raums und diskutierten über etwas, das auf einem Blatt Papier stand, das der Mann in der Hand hielt. Travis’ geschulte Wahrnehmung identifizierte a u genblicklich die Rangfolge. Die ältere der beiden Frauen war die Chefin, der Mann hatte in der Gruppe den zweiten Rang inne, die zweite Frau war en t weder eine Assistentin oder noch relativ neu, denn sie blickte in einer diens t beflissenen Weise abwechselnd zu der Chefin und dem Mann.
    „ Hallo“, grüßte Travis und nickte den Anwesenden zu. „Joe von Joe’s House sagte, dass Sie mir vielleicht helfen können. Da dachte ich, ich stelle mich mal vor. Tom Fox.“
    Die Chefin warf einen Blick auf das Pentagramm und kam mit ausgestrec k ter Hand lächelnd auf ihn zu. „Schön, dass Sie gekommen sind, Mr. Fox. Ich bin Silvia Carter, die Geschäftsführerin von Aid for the Homeless. Kommen Sie in mein Büro. Und du, Larry, ruf Gavin an und mach ihm Feuer unter dem Hintern, denn so“, sie deutete auf das Schriftstück in seiner Hand, „geht das nun wirklich nicht.“
    Sie bedeutete Travis, ihr zu folgen und schloss gleich darauf die Tür ihres Büros hinter ihnen beiden. Travis sah sich um und betrachtete auch Silvia Carter eingehend. Anfang fünfzig, ergrauendes mittelblondes Haar, ein freundliches Gesicht, das Offenheit ausdrückte, aber auch Züge von En t schlossenheit aufwies. Um den Hals trug sie eine Silberkette mit einem ru n den Anhänger, in den das Weiße Pferd von Uffington eingraviert war. De m nach war vermutlich die Pferdegöttin Epona ihre bevorzugte Gottheit. An der rechten Hand saß ein silberner Siegelring, den ein Pentagramm zierte. Bei manchen Wiccagruppen war dies das Insignium der Hohepriesterin.
    Travis verbeugte sich. „Lady, sei gesegnet.“
    Sie lächelte erfreut. „Sei auch du gesegnet, Tom. Und willkommen! Setz dich. Ich vermute, du bist neu in der Stadt.“
    Travis nickte.
    „ Hobo?“
    Womit sie Wanderarbeiter meinte, die nie lange an einem Ort blieben. Be s ser als ein Bum , wie der Anführer der Männer ihn genannt hatte, die gestern Ryanne angegriffen hatten. Ein Bum war ein arbeitsscheuer Bettler, ein Hobo ein arbeitender, aber streunender Wanderer. In den Augen mancher Me n schen waren beide gleichermaßen verachtenswert.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin vor Kurzem aus Afghanistan zurückg e kommen und fand meine Verlobte mit einem anderen Mann in meinem Haus vor, an dem sie die Schlösser ausgetauscht hatte. Als ich den Kerl rauswerfen wollte, kam es zum Eklat, und er landete im Krankenhaus. Sie machte eine Riesenszene und ich bin abgehauen. Seitdem bin ich auf der Straße.“ Er zuc k te mit den Schultern. „Keine Ahnung, ob die Polizei hinter mir her ist. “
    „ Das kann ich in Erfahrung bringen.“ Silvia lächelte. „Sei unbesorgt, Tom. Wir haben Spitzenanwälte in unseren Reihen. Die können dir da raushelfen, wenn es nötig sein sollte.“
    Travis gab sich erleichtert. „Danke, Silvia. Das würde mir helfen. Ich me i ne, zu wissen, ob sie hinter mir her sind oder nicht.“
    „ Das ist selbstverständlich. Da du einer von uns bist“, sie berührte ihren Kettenanhänger und deutete auf sein Pentagramm, „hast du bestimmt nicht absichtlich u nrecht getan.“
    „ Das versuche ich zu vermeiden“, bestätigte er. „Ich habe keine Lust, dass es dreimal auf mich zurückfällt. Joe sagte, ihr könnt mir helfen. Er wollte mich empfehlen, aber ich will so schnell wie möglich von der Straße weg. Deshalb bin ich vorbeigekommen.“
    „ Das ist vollkommen in Ordnung und spricht sehr für dich. Was kannst du?“
    „ Ich habe Farmarbeit gelernt. Bin damit aufgewachsen. Aber ich habe n a türlich auch meine soldatischen Fähigkeiten und könnte im Sicherheitsbereich arbeiten. Vorausgesetzt, man ist nicht hinter mir her. Wie geht das jetzt we i ter? Was muss ich tun?“
    Silvia reichte ihm drei Bögen Papier, auf einem Klemmbrett, auf denen e i nige Fragen standen. „Du füllst das aus. So genau wie möglich. Danach en t scheidet das Gremium, ob du für

Weitere Kostenlose Bücher