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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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und Travis freundlich an. Cole lächelte zwar zurück, aber das Essen interessierte ihn mehr. Er vertilgte auch das Steak und die Pommes Frites in Rekordzeit und war mit dem vierten Gang fertig, einer Schale Joghurt, als Travis endlich das letzte Stück Steak gegessen hatte. Travis verzichtete auf den Joghurt und ging zusammen mit Cole zum Dessert über, einem Stück frischen Apfelkuchen mit Sahne. Danach war er so satt, dass er garantiert kein Abendessen mehr brauchte, obwohl es erst ein Uhr mittags war.
    Er spülte den Rest des Kuchens mit Kaffee hinunter, schob den leeren Te l ler zurück und lächelte Cole an. „Ich gebe zu: Ein Galadinner war es nicht, aber es hatte fünf Gänge und wurde von einer Brünetten mit tollen Kurven serviert. Und den Champagner denken wir uns dazu.“
    Cole nickte.
    Die Kellnerin kam und schenkte ihnen Kaffee nach. „Ich hoffe, es hat Ihnen geschmeckt, Gentlemen.“
    „ Ausgezeichnet“, versicherte Travis und klopfte auf seinen Bauch. „Ich fühle mich wie gemästet. Es war köstlich.“
    Cole nickte heftig, brachte aber kein Wort heraus. Er wirkte gerührt.
    „ Vielen Dank“, antwortete die Frau und kehrte hinter die Theke zurück.
    „ Und du kannst dir das wirklich leisten, Tom?“, vergewisserte sich Cole.
    Travis nickte. „Heute ja. Und ich teile gern mit dir, was ich habe. Auch wenn es nicht viel ist.“
    Cole blickte auf die Tischplatte, räusperte sich mehrmals und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, während er den Kopf gesenkt hielt. Als er eine Weile später Travis wieder ansah, schimmerten Tränen in seinen Augen.
    „ Bist schwer in Ordnung, Tom. Wirklich verdammt schwer in Or d nung.“ Er nickte nachdrücklich. „Hat noch keiner für mich gemacht, so was.“ Er schüttelte den Kopf. „Keiner.“ Er schluckte und kämpfte sichtbar mit den Tränen. „Wenn ich nur vom Suff loskommen könnte …“
    „ Das schaffst du. Andere haben es auch geschafft.“
    Cole lachte humorlos. „Glaubst du, das hätte ich nicht schon unzählige M a le versucht?“
    „ Doch, natürlich. Aber wenn du hundertmal auf die Schnauze fällst, heißt das nicht, dass du beim hundertersten Mal nicht Erfolg hast. Du darfst nur niemals aufgeben. Wenn das bei mir mit dem Job klappt, versuche ich, ob ich was für dich organisieren kann. Wenn du es schaffst, trocken zu werden und zu bleiben, ist für dich garantiert was drin.“
    Es war Travis ernst mit seinem Angebot, wenn auch anders, als Cole das wahrscheinlich dachte. Er würde Cole, sobald der Fall abgeschlossen war, zu Sam schicken. Mit ihren Heilkräften konnte sie auch Alkoholismus heilen; richtig heilen, nicht nur die Krankheit stoppen. Vorausgesetzt, Cole wollte das. In dem Fall fand Sam bestimmt auch jemanden, der ihm einen Job gab.
    Cole blickte ihn zweifelnd an. „Glaubst du wirklich, dass einer wie ich eine Chance hat?“
    Travis nickte nachdrücklich. „Ich glaube an dich, Cole. Wenn du selbst auch an dich glaubst, schaffst du das.“
    Cole blickte aus dem Fenster. Es hatte begonnen zu regnen, nachdem bis vor einer halben Stunde noch die Sonne geschienen hatte. Er beobachtete eine Weile das Fallen der Tropfen, ehe er sich Travis wieder zuwandte und nickte. „Hast recht . Einer wie wir kann es schaffen.“ Er beugte sich ein Stück vor. „Marty Kirk hat’s auch geschafft“, flüsterte er.
    Travis ließ sich nicht anmerken, wie sehr diese Information ihn interessie r te, denn Cole hatte mit einer Gewissheit gesprochen, als wüsste er mehr. „Wahrscheinlich“, sagte er leichthin. „Und du schaffst das auch.“
    Cole schüttelte den Kopf. „Nicht so wie Marty.“ Er blickte sich um, ob j e mand in Hörweite war, ehe er flüsternd fortfuhr: „Er war schon fast ganz unten. Noch nicht versoffen oder mit Drogen zugedröhnt, aber das war nur noch eine Frage der Zeit. Dann ist er verschwunden, nachdem eines Nachts am Hafen ein Tourist ermordet wurde. Dachte, Marty wär’s gewesen und hätte ihn wegen seiner Brieftasche erschlagen, weil er danach tagelang nicht wieder auftauchte.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte sich noch einmal vorsichtig um. „Genau genommen ist er überhaupt nicht wieder aufg e taucht.“
    „ Aber?“, hakte Travis nach.
    Der warf noch einen Blick über die Schulter und aus dem Fenster, ehe er antwortete. „Ich habe ihn gesehen. Zwei Wochen später oder so. Geschni e gelt und gestriegelt wie aus dem Ei gepellt. Dachte erst, das ist ein Zwilling von ihm. War aber Marty.“
    Travis trank

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