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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Mylon King seine Versicherungsgesellschaft ins Leben gerufen hatte, war ein Z u sammenhang mehr als wahrscheinlich.
    Die Bedienung kam und füllte Travis’ Becher nach. Er bestellte noch eine Portion Eier mit Schinken, obwohl er noch von dem reichhaltigen Frühstück bei Silvia satt war. Aber er wollte nicht riskieren, hinauskomplimentiert zu werden, weil er nur Kaffee schnorrte und nichts bestellte.
    „ Noch etwas ist auffällig“, fuhr Wayne fort, nachdem die Bedienung g e gangen war. „Kelsoe ist relativ selten in seinem Büro in der Foundation. Er ist zwar jederzeit über Handy erreichbar, aber er ist meistens unterwegs, um neue Sponsoren aufzutreiben. So lautet die offizielle Begründung. O’Hara hat ihn natürlich überprüfen lassen.“
    Lass mich raten: Kelsoe ist nicht der, der er vorgibt zu sein .
    „ So ist es. Zwar hat er eine Wohnung in Milwaukee, dem Hauptsitz der Foundation, aber die sieht sehr unbewohnt aus. Die Nachbarn haben ihn kaum je gesehen, und wenn er mal da ist, dann nur für zwei oder drei Tage, selten länger. Und er ist aus dem Nichts aufgetaucht. Genau wie Mylon King. Bevor er seine Versicherungsgesellschaft gründete, existierte er nicht. Es gibt keine Geburtsurkunde, keine Schulabschlüsse, keine Sozialversicherung s nummer – für beide nicht – bevor der eine MyKiP Insurance gründete und der andere bei der Brown Foundation anheuerte.“
    Und unter diesen Voraussetzungen hätte zumindest die Foundation niemanden eing e stellt, geschweige denn zum Geschäftsführer ernannt, wenn alles mit rechten Dingen zug e gangen wäre .
    „So ist es“, bestätigte Wayne.
    Travis’ Bestellung wurde gebracht, und er begann zu essen. Gibt es Anhalt s punkte, die auf eine gemeinsame Vergangenheit von Kelsoe und King hindeuten?
    „ Nein“, antwortete Wayne, nachdem die Kellnerin wieder außer Hörweite war. „Aber ich müsste mich schwer täuschen, wenn es die nicht gäbe. Es existiert nicht mal ein Foto von einem der beiden. Zumindest keins, das wir bisher finden konnten. Was unsere Vermutung bestätigt, dass beide noch eine andere Identität haben, unter der sie ein völlig normales und nach außen hin unscheinbares Leben führen. Wir bleiben dran. Und sobald wir genug z u sammenhaben, schnappen wir sie uns.“
    Ich höre mich weiter in der Szene um und prüfe, ob Aid for the Homeless wirklich sa u ber ist .
    „ Wir konnten keine Auffälligkeiten finden. Das deckt sich mit deinen E r gebnissen. Und falls das Verschwinden derer, die nicht nachweislich von der Organisation vermittelt wurden, tatsächlich nichts mit ihr zu tun hat, ergäbe auch das einen guten Sinn, denn die wäre ein fantastischer Sündenbock au f grund ihrer Tätigkeit.“
    Der Gedanke war Travis auch schon gekommen. Er hoffte, dass er Rya mit der Hypothese, dass Marty Kirk für einen Drogenboss oder eine andere zwi e lichtige Gestalt gearbeitet haben könnte, auf eine Fährte gesetzt hatte, die sie davon abhielt, weiter in der Obdachlosenszene nach ihm zu forschen, was sie hoffentlich aus der Schusslinie brachte.
    Wayne räusperte sich. „Du hast schon wieder deine rothaarige Freundin im Kopf.“
    Diesmal leugnete Travis nicht, dass Rya seine Freundin wäre, obwohl sie das genau genommen nicht war. Ja, weil ich mich des Gefühls nicht erwehren kann, dass der Mann, den sie sucht, erstens mit der Sache zu tun hat und zweitens eine Schlüsse l figur sein könnte. Er könnte vielleicht so etwas wie Patient Null sein, der erste Obdachlose, der auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Immerhin ist er ebenfalls vor ungefähr zehn oder elf Monaten zuletzt gesehen worden .
    „ Das könnte sein. Aber das wirst du ja sowieso überprüfen.“
    Worauf du wetten kannst . Das würde er allein schon um Ryas w illen tun. Ve r dammt, wie sollte das mit ihnen weitergehen? Hatten sie überhaupt eine Chance auf eine funktionierende Beziehung, eine gemeinsame Zukunft? Ich mache mich an die Arbeit .
    Er verputzte die Eier und verließ anschließend den Diner. Wayne blieb noch sitzen und las die Tageszeitung, während er den Rest seines Frühstücks aß.
    Travis ging zum Hafen. Gerade in den Vormittagsstunden hielten sich viele Obdachlose dort auf. Wie gehofft traf er Cole, der am Anleger der Fähre Posten bezogen hatte.
    „ Hey, Tom. Schön dich zu sehen. Dachte, du wärst auch sang- und klan g los verschwunden.“
    Travis schüttelte den Kopf. „Hatte einen Aushilfsjob für ein paar Stunden letzte Nacht. Es gibt eine Tanztruppe, die im

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