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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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in einer E-Mail berichtet, dass heute Morgen ein Anschlag auf unsere Korrespondentin Zing verübt worden ist. Dabei sind Schüsse gefallen. Bleiben Sie dran, für die neuesten Nachrichten hier auf
Out There
.
    Sie suchte auf dem Display des Telefons nach verpassten Anrufen und fand tatsächlich die mit einem roten Ausrufezeichen versehene Mitteilung, dass Wyatt ihr eine Nachricht hinterlassen hatte. Sie hörte ihren Anrufbeantworter ab. »Ist das wahr? Ist auf dich geschossen worden? Geht’s dir gut? Melde dich auf der Stelle, falls du nicht tot bist.«
    Kurz erwog sie, sich nicht bei ihm zu melden, um herauszufinden, was er als Nächstes tun würde. Während sie über die Professionalität einer solchen Aktion nachsann, rief er wieder an.
    Sie meldete sich mit »Hi, Tad.«
    Â»Zing, bist du das?«
    Â»Nein.«
    Â»Was? Wer ist denn da?«
    Â»Ich heiße Sam, schon vergessen?«
    Â»Mir doch egal«, knurrte er ungeduldig. »Ist heute Morgen auf dich geschossen worden?«
    Â»Nein.«
    Â»Alles erstunken und erlogen«, sagte er zu jemandem am anderen Ende der Leitung. »Da will uns irgendwer einen gewaltigen Bären aufbinden.«
    Â»Tad!«, sagte sie laut, um seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. »Auf
mich
ist zwar nicht geschossen worden, wohl aber auf eine Frau, die genauso aussieht wie Zing. Ich schreibe gerade alles auf. Kannst du die Mail über den Anschlag, die ihr bekommen habt, an mich weiterleiten?«
    Â»Bin schon dabei, sie auf die Webseite zu stellen. Wann ist deine Geschichte fertig?«
    Â»In einer halben Stunde?«
    Â»Wie wäre es mit einer Viertelstunde?« Eine Pause entstand, ehe Wyatt sagte: »Freut mich, dass du noch lebst, WildWest.« Sie hörte ihn mit jemandem sprechen – vermutlich dem Herausgeber –, bevor die Verbindung abbrach.
    Sie schrieb lediglich einen kurzen Bericht über den Tauchgang und den Angriff – das Video sprach ja für sich.
Wird die Polizei die Angreifer verhaften?,
fragte Zing am Ende des Beitrags. Eine verdammt gute Frage. Sie lud Geschichte und Video hoch. Es bedeutete einen Hochgenuss, sich vorzustellen, wie Carlos Santos diesen Bericht las und ihm aufging, dass seine Gorillas das eigentliche Ziel verfehlt hatten. Sie hatten sich der falschen Frau an die Fersen geheftet.
    Als sie
Out Theres
Bestätigung erhielt –
Klasse Video!
–, starrte sie eine Sekunde lang auf die Worte.
Scheiße!
Hatte sie sich gerade selbst enttarnt? Als sie und J . J. in der Bucht ins Wasser gegangen waren, war ihr Boot das einzige auf weiter Flur gewesen. Aber möglicherweise hatten die Gangster, die »Zing« verfolgten, die Gegend ja von der Insel aus beobachtet. Anhand ihres Videos ließ sich eindeutig feststellen, wo sie sich zum Zeitpunkt der Attacke aufgehalten hatte. Wenn also einer von den Schnorchlern oder Reiseführer Kyle darüber nachdachten, würde ihnen klar sein, dass der Film von ihr stammen musste. Sie hatte den Beitrag zwar als Zing gepostet, aber jeder Beobachter würde wissen, dass sie Summer Westin war.
    Sie schlürfte die Suppe – Meeresfrüchte Bisque –, während sie sich das Szenario noch einen Moment länger durch den Kopf gehen ließ. Im Grunde genommen hätte man ihr schon lange auf die Schliche kommen können. Entweder waren ihre Feinde bereits hinter ihr her, oder sie waren nicht sonderlich analytisch veranlagt.
    Erneut kontrollierte sie die
Out There
-Homepage. Der Notiz war ein Link hinzugefügt worden, der zu der Mail von den Galapagosinseln führte:
    Heute Morgen haben zwei Fremde in einem Rennboot auf Zing geschossen, als sie in einer stillen Bucht schnorchelte. Die Galapagosinseln sind ein friehdliches Paradies gewesen, bevor ausländische Einflüsse die Gewalt mitgebracht haben. In weniger als einer Woche gab es einen Todesfall, und jetzt wird auch noch geschossen – mehr Gewalt als in den ganzen letzten fünf Jahren zusammen. Zing und Co., Wilderness Westin und Daniel Kazaki, sind auf unsere Inseln gekommen und haben sich als Touristen ausgegeben. Aber ganz offensichtlich sind sie gekommen, um Ärger zu machen, aus Gründen, die wir nicht verstehen können. Wir beten darum, dass die Regierung unsere friehdlichen Bürger und unsere Touristen vor solchen ausländischen Agitatoren beschützen wird.
    Sam schnaubte angewidert.
Friehdlich!
Wer immer das geschrieben hatte, kannte weder

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