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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Eduardo und die
Papagayo
. Die Rettung. Die Touristen – die vergessliche Abigail Birsky mit ihrem netten Mann Ronald, der mürrische Jerry Roberson, Sandy mit dem sonnigen Gemüt, die Studenten Ken und Brandon. Die vornehmen Sanders. Die Schönheit der Inseln und der Korallenriffe. Der Schrecken über das, was sich hinter den Kulissen abspielte. Das grauenhafte Taucherlebnis mit den Haien an der Boje. Dans lebloses Gesicht. Der in der Leine verfangene Albatros. Die Drohungen von Carlos Santos. Die Schüsse auf Bergit. Das Foto, das Elizabeth geschickt hatte, darauf der Messinganhänger, der ihr irgendwie bekannt vorkam.
    Der Messinganhänger! Sie schaltete den Laptop ein, um ihren Verdacht zu überprüfen, wo sie das Ding schon einmal gesehen haben könnte. Als sie auf das Foto starrte, das entstanden war, als sie mit Dan zusammen das Haimassaker entdeckt hatte, wurde Sam schlagartig klar, wo Dan getötet worden war. Und wer es getan hatte. Die Wahrheit war schlimmer, als sie sich je hätte vorstellen können.
    Als die Sonne langsam unterging, hörte sie durch die Fensteröffnung eine leise Stimme. »Sam! Sam!«
    Sie stellte sich auf den Vorsprung und schaute hinaus. Eduardo stand mit einer Stofftasche in der Hand unten und blickte hoch. Von einem Zellenfenster zum anderen. Hinter ihm stand das Pferd und schaute neugierig zu.
    Â»Eduardo!«
    Er kam herüber. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Blöde Frage
. »Ich bin im Gefängnis, Eduardo. Wieso soll alles in Ordnung sein?«
    Er beugte sich vor und wühlte in der Tasche. »Ich bringe Essen.« Durch das Gitter reichte er ihr eine dünne, in Alufolie eingewickelte Rolle. Gierig griff sie danach und schnüffelte. Eine warme Tortilla. Sie riss die Verpackung ab. In der zusammengerollten Tortilla fand sie eine dünne Schicht braunen Breis. Sie biss hinein. Bohnen, Zwiebeln und Peperoni. »Großer Gott, ist das lecker. Danke«, stammelte sie mit vollem Mund.
    Eduardo schob ihr vier weitere Aluzylinder zu. Sie passten gerade eben durch die Maschen des Gitters, die etwa vier Quadratzentimeter maßen. Außerdem hatte er noch einen Schokoriegel mitgebracht, den er ein wenig quetschen musste, damit sie ihn entgegennehmen konnte.
    Â»Du hast darin offenbar Übung«, sagte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Auf den Galapagosinseln gibt es im Gefängnis kein Essen.«
    Das bestätigte eine ihrer Ängste. Sie hatte schon darüber gelesen, dass Leute in ausländischen Gefängnissen ihre Nahrung kaufen mussten. »Und was passiert mit den Gefangenen?«
    Â»Ihre Familien kümmern sich um sie.«
    Das erklärte den Frauenbesuch in der Nachbarzelle.
    Â»Manchmal lässt die
fiscalia
die Leute auch raus, damit sie Essen kaufen können.«
    Â»Manchmal?«, fragte sie.
    Eduardo zuckte erneut mit den Schultern. »Leute kommen raus oder wird nach Guayaquil gebracht.«
    Â»
Werden
gebracht«, verbesserte sie.
    Â»Werden«, wiederholte er. »Danke.«
    Dass man sie verlegen könnte, daran wollte sie gar nicht denken. Sie biss in die Tortilla mit Bohnenbrei. »Sind die Leute von der Tour heute alle abgeflogen?«
    Â»Wir haben uns heute Morgen verabschiedet.«
    Â»Von J . J. auch?«
    Â»Sie fährt – fuhr im Flughafenbus mit den anderen mit.«
    So viel zu ihren Erwartungen, dass sich J . J. in die Schlacht gegen die hiesigen Behörden werfen würde. Sam nahm es ihr nicht übel, dass sie so schnell wie möglich verschwunden war, aber sie betete insgeheim, dass J . J. Summer Westin nicht bereits als weitere Märtyrerin für die gute Sache abgeschrieben hatte. Bestimmt war sie in Guayaquil oder in Quito und machte Druck, damit man Sam freiließ. Diesen Glauben musste sie sich bewahren, sonst würde sie durchdrehen.
    Â»Du weißt, dass man mir den Mord an Dan zur Last legt?«, fragte sie.
    Das Pferd stupste mit der Schnauze gegen Eduardos Arm. Er drehte sich um und tätschelte es. »Ich weiß.«
    Â»Wie ist das möglich, Eduardo?«
    Er widmete sich dem Pferd und rieb dessen Stirn.
    Â»Ist dir aufgefallen, das Abigail Sanders ihr Gedächtnis verliert?«
    Für einen kurzen Moment schaute Eduardo verwirrt drein, dann hatte er sich wieder gefasst. »Ronald hat mit gesagt, dass sie Alzheimer hat.«
    Â»Constantino hat sie mit Tony angeredet, und mich hat sie Sandy gerufen.«
    Â»Die arme Frau.«
    Â»Und als

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