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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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sollte sie anfangen?
    Sam rief sich ins Gedächtnis, dass sie etwas Unterhaltsames und Aufregendes liefern sollte. Sie tippte
Haie!
ein, und plötzlich ergab sich alles Weitere wie von selbst. Sie schrieb über den schönen Leopardenhai, den sie am Vortag gesehen hatte, und über die grässliche Szene am Morgen, machte einen kurzen Schwenk zu den Hummern und den Seegurken und kam dann wieder auf das Thema der illegalen Fischerei zurück und auf die Tatsache, dass der Mensch offensichtlich auf den Galapagosinseln das gefährlichste Raubtier war. Als Dan kam, hatte sie den Artikel gerade auf die vertraglich vereinbarten siebenhundert Wörter zusammengestrichen.
    Â»Kommst du zum Mittagessen?«, fragte Dan.
    Ãœberrascht sah sie auf die Uhr. Es war beinahe dreizehn Uhr. Die Ausflugsgruppe war zurückgekehrt, ohne dass Sam es mitbekommen hatte. Und sie war schon wieder hungrig wie ein Wolf. »Ich bin gleich da.«
    Rasch lud sie Zings ersten Bericht und die Haifotos hoch und trug den Laptop dann zurück in ihre Kabine.
    Auf ihrem Kopfkissen lag eine kleine herzförmige Schachtel mit Valentinstag-Schokolade. Chase? Nein, das konnte nicht sein, er wusste nicht einmal, wo sie sich aufhielt. Ihr fiel wieder ein, dass die Besatzungsmitglieder ihre Kabine jederzeit betreten konnten. Eigentlich konnte das jeder an Bord. Rasch warf sie einen Blick in Dans Zimmer. Auch auf seinem Kissen lag eine Schachtel mit Schokolade. Es fühlte sich an, als würden sie beide von demselben Stalker verfolgt.
    Sie kam zu spät in den Essbereich. Dan hatte sich zu den Studenten und Eduardo gesetzt, und ihr blieb nur ein Platz am Tisch mit dem Kapitän und den Robersons. Sandy war ganz begeistert von dem Valentinsgeschenk. »Schmeckt die Schokolade nicht prima, Sam? Was für eine nette Geste!«
    Â»Nette Idee«, stimmte Sam zu und nickte in Richtung des Kapitäns. Es war ihr peinlich, dass sie nicht dankbar, sondern misstrauisch gewesen war.
    Jerry sagte wenig und starrte sie während des gesamten Essens mürrisch an. Sandy ließ sich ausgiebig darüber aus, was für ein herrliches Leben sie doch hätten. »Jetzt, wo wir in Rente sind, haben wir so viel Zeit«, sagte sie begeistert. »Wir werden die ganze Welt bereisen.« Dann strahlte sie den Kapitän an und fragte: »Sind Sie schon weit gereist, Kapitän Quiroga?«
    Quiroga fuchtelte wild mit seinem Messer in der Luft herum, während er ihnen erzählte, dass er zwar auf den Inseln arbeite, seine Familie aber eine kleine Firma auf dem Festland besäße. »Ich hoffe, in fünf Jahren kann ich nach Guayaquil zurückkehren und das Geschäft meines Vaters übernehmen.«
    Sam hatte in Guayaquil das Flugzeug wechseln müssen. Soweit sie das vom Flughafen aus hatte erkennen können, war die Stadt an der Westküste wie ein feuchter Sumpf. »Sie würden nicht lieber auf den Galapagosinseln bleiben?«, fragte sie.
    Â»Die Galapagosinseln sind gut zum Geldverdienen, aber nicht als Heimat. Das Problem ist die Welt.«
    Â»Die Welt?«
    Â»Wegen Darwin glaubt die ganze Welt, die Inseln gehörten ihr.«
    Sam hatte sich in den letzten Wochen auch mit der Geschichte der Inseln beschäftigt. Sofort fiel ihr die großartige Formulierung auf der Webseite des UNESCO -Welterbezentrums wieder ein.
Welterbestätten gehören allen Völkern der Erde, egal auf wessen Territorium sie sich befinden.
    Sie spießte den Rest der köstlichen Flunder auf. »Was für ein Geschäft betreiben Sie in Guayaquil?«
    Â»Mögen Sie den Fisch?« Der Kapitän deutete mit dem Messer auf ihren Teller.
    Sam nickte.
    Â»
Fabrique Quiroga
ist das, was Sie eine Konservenfabrik nennen.« Er lächelte, und unter seinem schwarzen Schnurrbart leuchteten erstaunlich große, weiße Zähne auf. »Wir packen die besten ecuadorianischen Fische in Konservendosen, damit jeder sie genießen kann.«
    Verunsichert erwiderte Sam sein Lächeln. Kapitän Quiroga war im Fischhandel tätig? Wusste er, für wen Dan und sie arbeiteten? Hatte er ihr eine Botschaft zukommen lassen wollen?

7
    Â»South of the border, down Mexico way!« Nicole, die neben Chase Perez stand, sang ziemlich falsch. Chase bewegte sich gemeinsam mit der johlenden Menge im Takt der Musik, doch seine Gedanken waren woanders.
    Â»That’s where you belong, that’s where you should stay!« Die Demonstranten um ihn

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