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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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früh zur Arbeit ging«, antwortete Bobby und gähnte. »Wenn sie zurückkommt, wollten wir Mistress Reilly eine Karte schreiben. Damit sie bald wieder gesund wird.«
    »Nun, eure Mommy ist bei Mistress Reilly und kümmert sich ein wenig um sie«, fuhr Alvirah fort. »Sie möchte, dass ihr beide jetzt ganz schnell ins Bett geht, und sie wird so schnell wie möglich wieder bei euch sein.«
    »Ich möchte aber, dass sie sofort kommt«, schluchzte Bobby plötzlich auf.
    »Mistress Reilly ist sehr nett«, sagte Chris zu ihm. »Ich finde es richtig, dass Mommy bei ihr bleibt, wenn sie krank ist.«
    »Aber wir müssen doch unseren Baum schmücken«, jammer-te Bobby.
    »Dafür bleibt noch genügend Zeit«, versicherte Alvirah.
    Wie gut Alvirah mit den Jungen umgehen kann, dachte Regan. Sie weiß genau, was sie sagen muss. »Ich bin Mistress Reillys Tochter und sehr froh, dass eure Mommy meiner Mutter 64

    hilft«, sagte sie und ging ein paar Schritte auf die Brüder zu.
    »Das ist eine große Beruhigung für mich.«
    »Dann muss Mister Reilly Ihr Daddy sein«, stellte Chris fest.
    »Er hat Super-Autos.«
    »Die gaaanz langen gefallen mir besonders.« Wieder musste Bobby gähnen.
    »Ihr müsst schon mächtig müde sein«, bemerkte Alvirah lä-
    chelnd. »Und ich fürchte, mir geht es nicht viel anders.«
    Fred war klar, dass die beiden Frauen den Jungen die Sorge um ihre Mutter nehmen, sie dann aber außer Hörweite haben wollten.
    »Okay, Jungs«, sagte er und legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter. »Ins Bett mit euch.«
    Ängstlich sah Bobby ihn an. »Aber du lässt uns doch nicht allein. Oder, Fred?«
    Fred blickte in die kleinen verzweifelten Gesichter. Er schwieg einen kurzen Moment, aber dann sagte er bestimmt:
    »Ich bleibe, bis Mommy wieder zu Hause ist.«
    Während er die Jungen in ihr Schlafzimmer brachte, ging Alvirah in die Küche und setzte Wasser auf. »Ich brauche dringend einen Tee«, verkündete sie. »Wie ist es mit Ihnen, Regan?«
    »Ausgezeichnete Idee. Sehr gern.« Regan sah sich in dem ein wenig engen, aber behaglichen Wohnraum um. Die mit buntem Chintz bezogene Couch und der farblich passende Sessel wirkten ungemein gemütlich. In einer Ecke enthielt ein Regal Spiel-zeuge und Videobänder der Kinder. Aber mehr als alles andere berührte sie der Weihnachtsbaum, der in seinem Ständer darauf wartete, geschmückt zu werden.
    Als der Wasserkessel zu pfeifen begann, kam Fred Torres aus dem Schlafzimmer zurück. »Ich bleibe, Jungs. Großes Ehren-wort«, versprach er und zog die Tür hinter sich zu.
    Alvirah steckte den Kopf aus der Küche. »Ich tue einfach so, 65

    als wäre ich hier zu Hause, Fred. Möchten Sie auch eine Tasse Tee?«
    »Ja, gern. Vielen Dank.« Er sah Regan an. »Erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu Rosita?«, fragte sie un-verblümt.
    »Wir sind einige Male miteinander ausgegangen.« Fred holte seinen Dienstausweis hervor. »Ich bin Polizist. Offensichtlich hat Rosita Probleme. Aber welche?«
    Alvirah kam mit einem Tablett aus der Küche. »Ich stelle alles hier auf den Couchtisch. Wollen wir uns nicht setzen?«
    Fred hockte sich auf die Kante des Sessels, Regan und Alvirah nahmen ihm gegenüber auf der Couch Platz.
    »Fred ist Polizist, Alvirah«, sagte Regan und blickte ihn dann direkt an. »Rosita und mein Vater wurden heute Vormittag entführt. Wir vermuten, dass es zwischen zehn und zwölf Uhr geschah. Zum ersten Zeitpunkt verließ er nach einem Besuch bei meiner Mutter das Krankenhaus, zum zweiten wollte er an einer Trauerfeier teilnehmen, zu der er nie erschien.«
    Sie starrte in die Teetasse in ihrer Hand. »Gegen halb fünf bekam ich telefonisch eine Lösegeldforderung in Höhe von einer Million Dollar. Das Geld soll morgen Nachmittag übergeben werden. Wir haben bereits den Leiter des Dezernats für Kapitalverbrechen in New York informiert.«
    Fred fühlte sich, als hätte man ihm einen Tiefschlag versetzt.
    »Entführt?«, wiederholte er entsetzt. Er blickte durch die Diele auf die Tür des Schlafzimmers. »Die armen Jungs.«
    Alvirah griff nach der Brosche an ihrem Revers. Während der Herfahrt hatte sie eine neue Kassette eingelegt. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich unsere Unterhaltung aufnehme, Fred?
    Mitunter sagen wir Dinge, die im Moment unbedeutend erscheinen, sich später beim Abhören jedoch für die Lösung des Falles 66

    als wichtig herausstellen können.«
    »Nur zu.« Fred ließ den Tee in seiner Tasse kalt

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