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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hatte bereits den Anhänger erklommen und sprang ins Boot. »Damit könnten wir den America’s Cup gewinnen«, prahlte er. »Natürlich brauchten wir dazu ein Segel.« Er riss sich die Mütze vom Kopf und winkte C. B. damit zu. »Ahoi, Matro-sen!«
    »Kommen Sie wieder runter, Popeye.«
    Petey reckte den Daumen und sprang mit einem Satz auf den Scheunenboden. »Dieses Schmuckstück ist eine echte Wucht!
    Mein Cousin hat den Motor eingebaut, den ich auf einem Schrottplatz gefunden habe.«
    »Wohin er auch gehört. Wann waren Sie zum letzten Mal mit diesem Ding auf dem Wasser?«
    103

    »An einem herrlichen Oktobertag war ich angeln.« Petey kratzte sich den Nacken. »Moment mal. War das am Columbus Day? Oder am Wochenende danach?«
    »Ich wette, es war Halloween«, fauchte C. B. »Lassen Sie uns den Anhänger ankoppeln und verschwinden. Es ist saukalt.«
    Petey fuhr mit seinem Pick-up rückwärts an das Scheunentor heran und steckte den Kopf aus dem Fenster. »Wie viel Platz bleibt mir noch, Bruder?«
    C. B. krümmte sich innerlich zusammen. Bevor er antworten konnte, hatte Petey den Pick-up voll gegen die Wand der Scheune gesetzt.
    Nach etlichen weiteren Fehlversuchen gelang das Ankoppel-manöver endlich, und sie zuckelten zur Route 80 zurück.
    »Vielleicht werde ich die Farm nie wieder sehen.« Petey wischte sich über die Augen.
    »Schätzen Sie sich glücklich.«
    C. B. zog sein Notizbuch hervor und besprach mit Petey noch einmal die Strategie der Geldübergabe. Sie würden das Boot in einer kleinen Bucht rund siebenhundert Meter vom Hausboot entfernt ins Wasser lassen. Der Anhänger sollte ein nasses Grab im Hudson finden.
    Um Punkt sechs würde Petey das Boot besteigen und es den Hudson hinauf lenken, durch den Spuyten Duyvil Creek auf die Ostseite von Manhattan zur Kaimauer in Höhe der 127. Straße.
    Dort sollte Regan Reilly die Lösegeldsumme deponieren. Petey schätzte, dass die Bootsfahrt eine halbe Stunde dauerte.
    C. B. würde vom Hausboot aus um sechs Regan Reilly anrufen und ihr gestatten, kurz mit ihrem Vater und Rosita zu sprechen.
    Danach wollte er sie zu einer Fahrt durch den Central Park auffordern und auflegen, bevor der Anruf rückverfolgt werden konnte.
    Er würde über die George-Washington-Brücke brausen, über den East Side Drive, und Regan unterwegs weitere Instruktionen 104

    erteilen. »Das nennt man Hinhaltetaktik«, erläuterte er Petey.
    »Falls sie die Bullen alarmiert hat, erschwert das eine Verfolgung beträchtlich. Sie müssen glauben, dass wir sie ständig im Blick haben.«
    Schließlich sollte Regan auf der 127. Straße die Second Avenue überqueren, die Ausfahrt Marginal Street nehmen und auf das abgelegene Dockgelände fahren, um dort die Tasche mit dem Geld auf die Kaimauer zu werfen und sich zu entfernen.
    Sobald sie verschwunden war, würde Petey sich das Geld schnappen, wieder ins Boot springen und so schnell wie möglich zur 111. Straße fahren, wo C. B. in einem Wagen wartete, den er unter falschem Namen gemietet hatte.
    Das Boot aufzugeben stellte keinerlei Risiko dar, da es nie re-gistriert worden war und der Motor vom Schrottplatz stammte.
    Danach würden sie zum Hausboot zurückkehren und sich der Wonne des Geldzählens hingeben, bis sie am folgenden Abend zum Airport aufbrechen mussten, um ihr Flugzeug nach Brasilien zu erreichen.
    »Hoffentlich machen uns die vorhergesagten Schneefälle keinen Strich durch die Rechnung«, barmte C. B. »Je schneller wir aus dieser Gegend verschwinden, desto besser.«
    »Arriba, arriba! Cha-cha-cha«, jauchzte Petey und schlug mit der flachen Hand rhythmisch auf das Lenkrad ein.
    C. B. wusste längst, dass er seine Nerven schonte, wenn er Petey einfach ignorierte. Er zog einen frühen Roman von Nora Regan Reilly aus der Tasche und schlug das achte Kapitel auf, das er mit Anmerkungen versehen hatte.
    »Ich gehe das besser noch einmal gründlich durch«, sagte er mehr zu sich selbst als zu seinem Komplizen.

    105

    ie versprochen erschien Austin Grady schon früh im WBestattungsinstitut und machte sich unverzüglich über das dicke Terminbuch auf Lukes Schreibtisch her. Er blätterte Tag für Tag zwei Monate zurück, konnte sich aber bei keinem Eintrag an irgendwelche Bemerkungen Lukes über Schwierigkeiten oder gar ernste Probleme erinnern.
    Lukes Termine mit Cuthbert Boniface Goodloe brachten ein unwillkürliches Lächeln auf Austins Lippen. Keine Braut hat ihre Hochzeit je so detailliert vorbereitet wie Goodloe seine Beerdigung,

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