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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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schaute auf den Fluss.
    Von Randall’s Island aus legte ein Polizeiboot ab.
    Inzwischen ist der Typ längst über alle Berge und entledigt sich irgendwo des Bootes, dachte Jack. Unsere einzige Hoffnung ist der Sender in der Reisetasche.
    Ich hätte auf Alvirah hören sollen.

    etey, der Anstreicher, war außer sich vor Seligkeit. Seine PSchläfen pochten, sein Herz hämmerte, in seinen Ohren summte es, seine Hände zitterten. Er fühlte sich wie berauscht.
    Neben seinen Füßen stand eine Tasche mit einer Million Dollar! Eine Million für C. B. und ihn! Am liebsten würde er bereits heute Abend nach Brasilien fliegen. Er hatte sich einen Urlaub wirklich verdient. Die Copacabana, dachte er, die tollen Mädchen. Er hatte gehört, dass da unten die meisten oben ohne am Strand lagen. Wow!
    Seine Finger in den Handschuhen fühlten sich eiskalt an. Sie 134

    würden schon wieder warm werden, wenn er das Geld zählte.
    Die Flussströmung trieb nach Norden, doch selbst das behin-derte sein Tempo nicht. Vor ihm lag der Pier an der 111. Straße.
    Wie auch die Fußgängerbrücke, über die er den Franklin D.
    Roosevelt Drive erreichen würde.
    Dort wartete C. B. auf ihn. Er würde mit dem Geld zu ihm ins Auto springen, und dann stand ihrem Glück nichts mehr im We-ge.
    Petey steuerte den Pier an und machte das Boot schnell daran fest. Jetzt kommt der kitzlige Teil, dachte er. Er stand auf, spreizte die Beine, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und begann, die Tasche an Land zu hieven. Er bückte sich und nahm sie liebevoll in die Arme. Keine Mutter hatte je ihr Neugebore-nes zärtlicher umfangen.
    Zeit für den Abschied. Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er ein Fenster, dachte Petey traurig, als er sein Boot ein letztes Mal betrachtete. Von Rührung überwältigt, beugte er sich vor, um den Bug zu küssen. Als seine Lippen die salzige Kunststoffober-fläche berührten, schlug eine windgepeitschte Welle gegen den Rumpf. Petey spürte, wie er den Halt verlor.
    Klatsch!
    Kopfüber stürzte Petey ins Wasser, die wertvolle Tasche flog ihm aus den Händen und landete ein paar Meter außerhalb seiner Reichweite. Blitzschnell wurde sie von der wirbelnden Strömung des East River ergriffen und nach Norden getrieben.
    Verzweifelt begann Petey zu paddeln, musste aber innerhalb von Sekunden erkennen, dass seine Bemühungen sinnlos waren.
    Die Strömung zerrte heftig an ihm, wollte ihn unter die Wasser-oberfläche ziehen. Er schwamm zum Boot und klammerte sich nach Luft ringend an den Rumpf.
    Was soll ich nur tun?, fragte er sich. Was kann ich tun?
    Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste an Land klettern, die 135

    Fußgängerbrücke überqueren und C. B. ins Auge blicken. Er wird darüber hinwegkommen, tröstete sich Petey. Es ist nur Geld, und ich hätte immerhin ertrinken können.
    Fünf Minuten später klopfte ein tropfnasser Petey an das Fenster von C. B.s Mietwagen. »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht«, begann er.

    ie haben getan, was Sie tun konnten«, versicherte Alvirah SRegan, als sie von der Marginal Street zum Krankenhaus fuhren. »Und wie Sie sagten, war der Kerl im Boot höflich und hat sich sogar bei Ihnen bedankt. Das ist ein gutes Zeichen.«
    »Das hoffe ich, Alvirah. Ich kann immer noch nicht glauben, dass die Entführer den Ort der Geldübergabe einem Buch meiner Mutter entnommen haben. Ich kann mich an diesen Roman überhaupt nicht erinnern.«
    »Als es erschien, waren Sie noch ein Kind.«
    Regan seufzte. »Meine Mutter hat so viele Bücher geschrieben, dass auch sie nicht mehr alle Handlungen kennt, die sie sich vor zwanzig Jahren ausgedacht hat. Ich frage mich, wie diese fiktive Entführung ausging.«
    Alvirah wusste es. Das Opfer der Entführung war und blieb verschwunden.
    An der 71. Straße verließen sie den FDR-Drive und parkten den Wagen auf der First Avenue. Sie betraten das Krankenhaus und kamen auf dem Weg zum Fahrstuhl an dem Geschenkekiosk vorbei. Hinter dem Ladentisch stand Lucy. Regans und Lucys Blicke trafen sich, und Lucy winkte.
    »Sie ist die Verkäuferin, mit der Sie heute früh über den Teddybär gesprochen haben, stimmt’s«, lächelte Alvirah.
    136

    »Ja.«
    Im Lift nahm sich Alvirah vor, kurz im Kiosk vorbeizuschau-en, wenn sie das Krankenhaus wieder verließ. Manchmal hat man keine Ahnung, wie viel man weiß. Vielleicht gelingt es mir, dem Gedächtnis der Verkäuferin auf die Sprünge zu helfen. Den Versuch ist es zumindest wert.
    Regan öffnete die Tür zum Zimmer

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