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Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 2 (German Edition)

Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 2 (German Edition)

Titel: Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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bitte Bescheid!“
    „Pfffft.“
    Kopfschüttelnd stehe ich vom Tisch auf und strecke mich gähnend.
    „Ich geh’ ins Bett. Ich habe Nein gesagt, und dabei bleibe ich. Du weißt, dass ich mir selbst treu bin.“
    „Sturer Esel würde es eher treffen“, meint Sylvia abwinkend und schenkt sich noch ein Glas Weißwein ein. „Zum Teufel, das Zeug ist wirklich großartig.“
    „Gute Nacht. Schlaf gut.“
    Auf etwas wackligen Knien gehe ich durch den düsteren Flur in mein Zimmer, das direkt neben der Wohnungstür liegt. Es ist spartanisch eingerichtet, weil noch immer meine Studentenmöbel darin stehen. Billige Holzmöbel ohne viel Schnickschnack, ich habe mein Geld von jeher lieber für Bücher, DVDs und so Zeug ausgegeben als für Klamotten oder Möbel. Außerdem halte ich mich zuhause sowieso überwiegend in der Küche auf, wenn Sylvia da ist, und benutze das Zimmer nur zum Schlafen.
    Mit einer Hand streiche ich zärtlich über die Holzkommode, die meiner Mutter gehört hat. Ja, ich bin sentimental und hänge an solchen Erinnerungsstücken. Ich weiß, dass sie diese Kommode von ihren Eltern zur Hochzeit geschenkt bekommen hat, und ich halte sie natürlich in Ehren. Ich lebe nicht in der Vergangenheit, aber ich lebe auch nicht ohne sie. „Carpe diem“, Nutze den Tag , ist Sylvias Motto. Meins lautet eher „Vergiss nicht, woher du kommst“. Wir kommen aus Elephant & Castle. Sylvia, ich – und auch Jason. Und ehrlich, wer diesen Stadtteil Londons überlebt hat, der übersteht auch einen Afghanistaneinsatz oder einen Urlaub in den Bronx.
    Erschöpft lasse ich mich auf das schmale Bett fallen. Es ist gerade mal einen Meter breit, aber für mich allein reicht es völlig. Ich habe noch nie einen Mitschläfer besessen. Die seltenen One Night Stands finden immer in fremden Betten statt. Bevor ich einen Unbekannten mit zu mir nehme und ihm somit meine Adresse offenbare, friert die Hölle ein. Sicher ist sicher.
    Vergiss nicht, woher du kommst . Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf meinen Atem. Die Erinnerung an Jason und an das, was er mit mir getan hat, ist noch sehr präsent. Mein ganzer Körper scheint zu summen. Ich erinnere mich auch daran, dass ich ein heißes Bad nehmen wollte, aber irgendwie bin ich jetzt zu müde dafür. Ich rolle mich auf dem Bett ein und streichle mit den Fingern über den Rand meiner Bettdecke. Das habe ich schon als Kind gemacht, meine Mutter war der Meinung, dies sei ein Zeichen von fehlendem Körperkontakt. Allerdings war ich für einen Freund zu jung und gleichzeitig zu alt, um noch mit meinen Eltern zu kuscheln, ohne dass mir das peinlich gewesen wäre.
    Auch heute tue ich das, bevorzugt vor dem Einschlafen. Die Berührung beruhigt mich. Wieder und wieder gleiten meine Fingerkuppen über die weichen Nähte, während ich mit geschlossenen Augen an Jason denke. An den gefährlichen Jason, der mir schon einmal sehr wehgetan hat und vor dessen Sadismus ich nicht sicher sein werde. Wenn ich nicht gut auf mich selbst aufpasse...
     
    ♡

5
     
    Reverend Morris mustert mich von oben mit besorgtem Blick.
    „Geht es dir gut, Emma? Du machst einen fahrigen Eindruck heute.“
    „Alles prima, danke. Hab nur schlecht geschlafen.“
    Ich spüre, dass ich rot werde b ei meinen Worten. Schlecht geschlafen trifft es nicht annähernd. Meine Nacht war hitzig, feucht, und im Morgengrauen wurde ich von einem Höhepunkt geweckt, den ich nicht mal mit den Fingern ausgelöst habe. Die Macht der Gedanken? Das ist beinahe unmöglich. Ich habe das früher ab und zu erlebt, immer dann, wenn ich monatelang keinen Sex hatte. Und jedes Mal war der Orgasmus kräftig genug, um mich aufzuwecken. Aber warum heute?
    „Du wirkst ein wenig bekümmert. Falls du jemandem zum Reden brauchst ...“
    Ich sehe verwirrt von den Unterlagen hoch, die ich gerade zu lesen versucht habe. Offenbar kann der hochgewachsene Priester meine Verwirrung sehen, denn er lacht und zeigt mit dem Finger auf seine Brust.
    „Ich bin Priester, wie du weißt, und damit Seelsorger. Das Angebot gilt auch für Mitarbeiter der Gemeinde.“
    „Danke“, sage ich und schlucke. Himmel, sogar mein Hals fühlt sich jetzt heiß an. Ich greife unwillkürlich wieder zu meinem imaginären Collier und versuche, die Gedanken zu verdrängen. Unmöglich, dass ich unserem Priester von meinen Problemen erzähle. Davon, dass ein alter Bekannter mich seit Tagen vom Leben abhält, weil in jeder freien Minute alle meine Gedanken nur um ihn kreisen.

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