Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 2 (German Edition)
Alltagsklamotten fühle ich mich neben ihm wie ein Schulmädchen. Wie das Schulmädchen von früher, obwohl ich das längst nicht mehr bin.
Er trägt einen glänzenden, schwarzen Anzug, der sehr teuer aussieht. Ich frage mich, ob er aus Seide ist, aber das wäre doch total unpraktisch? Darunter ein weißes Hemd, ohne Krawatte. Die oberen zwei Knöpfe sind offen, und unter den Sakkoärmeln entdecke ich silberne Manschettenknöpfe mit einem Motiv darauf, das ich nicht genau zuordnen kann. Ein Tier, vielleicht ein Adler, oder etwas Mythologisches? Damit kenne ich mich nicht so gut aus. Aber die Stacheldrahttätowierung um sein Handgelenk ist gut zu sehen.
„Das tut mir sehr leid, Emma. Ich werde heute einfühlsamer sein, versprochen.“
Die Worte lösen ein Zittern in meinen Oberschenkeln aus. Nur zu deutlich ist die Erinnerung an das letzte Mal, als er mich einfühlsam zum Höhepunkt ... geleckt hat. Oh Gott, ich werde knallrot, wenn ich daran zurückdenke! Er hat alles von mir gesehen, ganz dicht, er hat mich geschmeckt, gerochen, ich bin in seinem Gesicht gekommen ... nervös knete ich die Riemen meiner Tasche zwischen den Fingern.
Seine bloße Anwesenheit neben mir lässt meinen Körper kribbeln, als stünde er unter Strom. Er wirkt auf mich wie ein Magnet, von dem ich angezogen werde, obwohl ich mich abstoßen lassen will. Aber er ist stärker als ich. Es ist mehr als die alte Leidenschaft, die jugendliche Schwärmerei, die ich für ihn hatte. Wir sind nicht mehr die Teenager von damals, wir sind erwachsene Menschen mit einer Geschichte. Ich kenne seine nicht, und er weiß nicht, was mich verändert hat. Obwohl er selbst eine große Rolle spielte bei meinem Prozess des Erwachsenwerdens.
Mein Magen zieht sich zusammen, als er eine Hand auf mein Knie legt. Ich bin froh, die Jeans zu tragen, denn so kann er zumindest nicht hier im Auto anstößig werden. Meine Kleidung ist plötzlich zur Rüstung geworden, und das lässt mich grinsen.
„Schön, dass du deine gute Laune zurück hast. Ich habe Abendessen vorbereiten lassen, und danach werde ich dir zeigen, dass du keine Angst vor mir haben musst. Wenn du mich lässt.“
Ich zucke zusammen und starre noch immer aus dem Fenster. Wenn ich ihn ansehe, bin ich verloren, das weiß ich. Wenn er mich küssen will, werde ich mich nicht wehren, obwohl ich weiß, dass es nicht gut ist für mich. Ich laufe sehenden Auges in eine große Gefahr und bin mir dessen bewusst. Wie anders als irrsinnig könnte man mich bezeichnen? Verrückt? Durchgedreht?
„Ich bin noch nicht sicher“, sage ich leise und höre ihn lachen.
„Es ist meine Aufgabe, dir Sicherheit zu geben, Emma. Vertrauen ist wichtig und unumgänglich für das, was ich liebe.“
Das, was ich liebe . M ir ist klar, dass er keinen Menschen damit meint. Schon gar nicht mich. Noch immer schwebt die dunkle Wolke der Gefahr über mir, die Unsicherheit, was er weiß und warum er sich mir auf diese aufdringliche Art und Weise genähert hat. Seine Begründung, dass er schon früher in mich verschossen war, kaufe ich ihm nicht ab. Es ist einfach nicht zu glauben, wenn man Jason Hall kennt. Zumindest den früheren Jason.
„Wie ist es dir ergangen in den letzten Jahren? Erzähl mir von dir“, ermuntert er mich zu einem banalen Gespräch, auf das ich gerade überhaupt keine Lust habe. Ich kenne den Smalltalk der ersten Verabredungen – wo lebst du, was machst du, welche Hobbys und Interessen hast du, was isst du gern, welche Musik magst du, wohin gehst du gern aus ... es hat mich noch nie interessiert. Immer habe ich darauf gewartet, dass mir ein Mann tiefgründige Fragen stellt, um mich wirklich zu erkunden, aber bisher haben sich alle meine Dates auf diese Banalitäten beschränkt. Vermutlich ist es daher niemandem gelungen, mir wirklich nahe zu kommen. Mich zu öffnen. Oder aufzutauen, wie Jason es nannte. Eisprinzessin hat er zu mir gesagt – was für ein Hohn, wenn man bedenkt, dass er ja einer der Baumeister für den eisigen Schutzschild um meine Seele war.
„Mein Leben ist nicht besonders, Jason. Ich habe lange studiert, war ein Jahr lang in Frankreich, und seit zwei Jahren arbeite ich beim Gemeindeblatt, wie du weißt. Langweilig wie früher, die Emma White.“
Er lacht.
„Das ist immer eine Frage der Perspektive, ob ein Leben langweilig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du außer Studium und Job nichts erlebt hast?“
„Falls du jetzt auf Männergeschichten anspielst ...“
Ich wende
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