Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
gefällt mir nicht, wie er das Wort betont. So, als nähme er mich nicht ernst. Verärgert schiebe ich seine Hand von meinem Oberschenkel.
„Jason, ich weiß, dass du reich und erfolgreich bist. Und ich frage mich immer noch, was du eigentlich von mir willst. Warum ich?“
„Ich bin mir sehr sicher, dass du es in ein paar Tagen verstehen wirst, Emma.“
Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Seine Worte klingen gleichzeitig wie ein Versprechen und wie eine Drohung, und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Himmel, wenn ich nur eine Idee hätte, wovon er sprach als er meinte, er hätte besondere Vorlieben . Sylvia und ich haben das ganze Wochenende darüber nachgedacht und eine Liste gemacht, aber wir sind zu keinem wirklichen Schluss gekommen. Es gibt viele Möglichkeiten, und weil das Leben das Leben ist, wird es wahrscheinlich die Verrückteste von allen sein.
Seine Hand streicht über meinen Rücken und ich spüre, wie sich all meine Körperhaare aufstellen. Gleichzeitig zieht sich mein ganzer Unterleib köstlich zusammen. Gütiger Gott, ich bin eine erwachsene, wirklich nicht unerfahrene Frau und lasse mich von einem alten Bekannten absolut nervös machen! Das ist doch wirklich der Wahnsinn.
Der Wagen verlässt die Innenstadt, und plötzlich tauchen Bäume und Wiesen um uns herum auf. Natürlich, Hampstead Heath ist ein grüner Vorort, beinahe schon mit Erholungsqualität. Es amüsiert mich noch immer, dass er hier lebt und nicht im trendigen Mayfair oder im exklusiven South Kensington. Wie er wohl wohnt? In einem dieser freistehenden, großen Häuser aus rotem Backstein, wie eine gesittete Mittelstandsfamilie? Das passt nicht zu ihm.
Seine Hand liegt noch immer auf meinem unteren Rücken, als müsse er mich vor etwas beschützen. Es gefällt mir nicht, wie mein Körper auf ihn reagiert, weil mein Verstand mir ständig sagen will, dass er gefährlich ist. Dass er nicht gut für mich ist, dass er mir das Herz brechen wird, wenn ich nicht vorsichtig bin.
So wie er es mir schon einmal gebrochen hat. Rücksichtslos.
Jason Hall ist ein Narzisst, das weiß ich heute. Damals, mit fünfzehn oder sechzehn, hatte ich davon noch keine Ahnung. Da war er für mich ein bewundernswerter, attraktiver Junge, zu dem die anderen Jungs neidisch aufschauten und der die feuchten Träume aller Mädchen beherrschte. Auch meine.
Ich werde rot, als die Erinnerung in mir aufsteigt. Herrje, wenn Jason wüsste, was wir alles miteinander angestellt haben in meinen Träumen ... wenn er wüsste, wie sehr er mich geliebt hat, in meinem rosa Mädchenhimmelbett, umgeben von Kuscheltieren ...
„Wir sind da“, unterbricht er meinen Gedankenstrom und ich fahre erschrocken hoch, um aus dem Fenster zu schauen. Das Haus, vor dem wir angehalten haben, ist weiß, freistehend und hat zwei riesige Erker rechts und links von der Tür. Es ist alt, aber ganz offensichtlich modernisiert, denn als wir über den gepflasterten kleinen Weg auf die riesige Eingangstür zugehen, flammen rechts und links neben uns wie von Geisterhand entzündete Lichter auf. Bewegungsmelder.
„Es ist wunderschön, Jason“, sage ich höflich, während er mit der Hand in meinem Kreuz neben mir hergeht und mich sanft anschiebt, als hätte er Angst, dass ich stehenbleiben oder weglaufen könnte.
„Warte, bis du drinnen bist.“
7
Natürlich hat die Haustür kein einfaches Schloss, sondern einen Touchscreen, auf den er nun seinen Zeigefinger presst. Mit einem leisen Klicken öffnet sich die Tür und wir treten ein. Schon in der großen Eingangshalle bleibe ich staunend stehen. Alles ist stilvoll und zeugt von Geschmack. Der glänzende Marmorboden, die riesige, breite Showtreppe, die nach oben führt, die modernen Designerleuchten, die an den Balken unter der sehr hohen Decke hängen. Es riecht geradezu nach Geld. Viel Geld. Mehr Geld, als ich mir je vorstellen könnte.
Die Gemälde an den Wänden kitzeln keinen Nerv in mir. Es ist moderne Kunst, mit der ich noch nie viel anfangen konnte. Buntes Gekritzel, Farbkleckse in grellen Tönen, die mir beinahe einen Schauer über den Rücken jagen. Aber irgendwie ergibt die Mischung aus alt und modern einen ganz besonderen Zauber.
„Komm, ich zeig dir alles. Falls du dich dazu entscheidest, häufiger herzukommen, solltest du dich im Haus ein wenig auskennen.“
Der Satz schneidet wie ein Messer in meine Eingeweide und lässt mich nach Luft schnappen. Häufiger herkommen? Ich? Ich erinnere mich an sein Angebot und
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