Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
bin froh über die Kontrolle, die er ausübt, weil sie mir die Verantwortung nimmt für mein Tun.
Seine Bewegungen werden hektischer, ich staune darüber, dass er schon wieder so erregt ist, so verdammt hart. Meine Scham krampft sich zusammen vor Sehnsucht, weil ich ihn jetzt gern in mir spüren würde. Ich lecke schneller, kräftiger, nehme meine Hände zu Hilfe, bis er sie von sich schiebt und hinter meinem Rücken zusammenlegt. Dort bleiben sie, ungefesselt und doch wie gebunden. Mein Gesicht glüht, ich spüre Schweißtropfen auf meiner Haut, rieche den moschusartigen Duft seiner Lust, schmecke die Bitternis der ersten Tropfen, die sich aus seiner Spitze lösen. Dann zuckt er tief in mir.
Meine Augen brennen, als er sich in mir ergießt, und ich schlucke, ohne darüber nachzudenken. Kein Tropfen berührt dabei meine Zunge, er ist so tief in mir, dass der sämige Saft ungehindert in meine Kehle rinnt. Sekunden später ist es vorbei und ich wage, meine Lippen von ihm zu lösen und ihn anzusehen. Die devote Haltung, die Tatsache, dass er plötzlich so hoch über mir zu thronen scheint wie ein König, schüren meine Erregung weiter, doch er zieht mich nur aufs Bett und küsst mich, als wollte er prüfen, ob ich auch brav alles geschluckt habe, was er mir gegeben hat.
Wir küssen uns zärtlich und ohne jedes Fordern. Ich nehme sein Gesicht in beide Hände. Seine Augen haben plötzlich wieder diesen traurigen Ausdruck, er wirkt ernst und bedrückt.
„Bitte ... schick mich heute nicht weg“, flüstere ich und verberge meinen Kopf an seiner Brust. Das Streicheln meiner Haare besänftigt mich und lullt mich ein. Wie ein Baby wiegt er mich in seinen Armen hin und her, ich kann die Härte seiner Muskeln spüren, fühle das Zucken der Brustmuskulatur, wenn er sich mit mir bewegt. Wie von selbst gleiten meine Hände über seinen Körper, liebkosen seine Lenden, das schlaffer gewordene Geschlecht, die behaarte Haut seiner Schenkel.
Großer Gott, er will mich nicht lieben. Das kann ich verstehen. Aber was ich für ihn empfinde, ist schon jetzt so viel mehr als Lust und Gier auf seinen Körper, dass es mir Angst macht.
Minutenlang sitzen wir so da, schwer atmend, in inniger Umarmung. Herzklopfend warte ich noch immer auf eine Antwort von ihm. Ich würde zu gern jetzt einfach so einschlafen, in seinem Arm. Würde er das zulassen? Kann er das überhaupt? Manchmal kommt er mir vor, als ob eine dunkle Jalousie vor seine Seele gezogen wird. Ein Schutzschild, das Eindringen verhindert und etwas in ihm behüten soll, von dem ich nichts weiß und nicht einmal ahne. Was ist nur mit ihm los?
„Ich kann nicht, Emma.“
Die Worte treffen mich wie ein Messer, aber ich nicke verständnisvoll und bemühe mich, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
„Ist schon gut. Du hast ja gesagt, dass du ..“
„Nein!“
Er schreit das Wort beinahe, umfasst mein Gesicht mit beiden Händen und sieht mir fest in die Augen.
„Es hat nichts mit dir zu tun, Emma. Es ist nur ...“
Jason presst die Lippen so fest zusammen, dass sie nur noch einen schmalen Strich bilden.
„Es gibt wirklich düstere Momente in meinem Leben. Und ich meine damit nicht meinen kleinen SM-Fetisch.“
Wenn er nicht so ernst wäre, müsste ich jetzt lachen, ich verkneife es mir.
„Jason, was kann so schlimm sein, dass es mich schockiert? Ich kenne dich schon so lange, und ganz ehrlich – du warst damals nicht gerade eine Ausgeburt an Mitgefühl oder Empathie.“
Er runzelt die Stirn, ohne die Augen von mir abzuwenden. Ich versuche, ein Blinzeln zu unterdrücken, was mir schwer fällt. Genauso schwer wie das Atmen.
„Bitte ... du kannst mir vertrauen“, flüstere ich. Seine Hände fallen von mir ab. Plötzlich wirken wir beide so nackt, obwohl er noch immer das Hemd trägt. Und seine Socken. Wann er die Schuhe ausgezogen hat, weiß ich nicht, das habe ich nicht mehr mitbekommen.
„Es ist so verflucht hart.“
Er knurrt. Ich schiele zwischen seine Beine und stelle fest, dass da zum Glück nicht schon wieder jemand hart geworden ist.
„Jason?“
Vorsichtig stupse ich ihn mit meinem nackten Körper an.
„Was hat die Tätowierung zu bedeuten?“
Sein Versuch, die Ärmelhemden runterzuziehen, bleibt ohne Ergebnis, weil ich diesmal schneller bin. Mit beiden Händen halte ich seine Gelenke fest und hebe seine Arme hoch, sodass er auf den Stacheldraht sehen muss.
„Es ist nur ein Motiv, das ich mag.“
Ich nicke und senke den Kopf, um genauer
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