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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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niedlich-unschuldig?“
    „Woher weißt du ...?“
    Ich schnappe entsetzt nach Luft.
    „Ha, ich kann es förmlich riechen! Kein Problem, setz dich auf’s Bett, ich such dir was raus.“
    Zähneknirschend nehme ich auf ihrem Bett Platz, das im Gegensatz zu meinem riesig ist, und ziehe die nackten Knie unters Kinn. Die Arme schlinge ich um meine Waden, während Sylvia ihren Schrank aufreißt und darin herumwühlt. Mit triumphierenden Lauten zieht sie ein Kleid hervor und schwenkt es vor meiner Nase .
    „Das hier ist perfekt! Zieh es an!“
    „Jetzt?“
    Ich sehe verdattert an mir runter. Unter dem Nachthemd trage ich wie immer nichts, und mir ist nicht danach, mich vor meiner besten Freundin nackt zu präsentieren. Jedenfalls nicht am frühen Sonntagmittag.
    „Stell dich nicht so an, Ms Prüderie!“
    Sylvia rollt mit den Augen, das Kleid am langen Arm in meine Richtung ausgestreckt. Seufzend greife ich zu und betrachte es kritisch. Es ist kurz und mit bunten Motiven bestickt.
    „Hör auf, darüber nachzudenken, Emma. Zieh es einfach an!“
    Manchmal ist sie mir unheimlich. Nichts kann ich vor ihr verbergen, das macht das Zusammenleben mit ihr anstrengend. Allerdings bin ich im Gegensatz zu ihr ziemlich ordentlich, ohne mich wäre sie vermutlich längst in ihrem eigenen Chaos ertrunken.
    Eilig schlüpfe ich aus dem Nachthemd und streife das wirklich sehr bunte Kleid über. Stirnrunzelnd zupfe ich an dem knielangen, etwas ausgestellten Rock, bevor ich mich im Spiegel betrachte. Wow! Sylvia hatte Recht – das Kleid sieht großartig an mir aus! Aber das kann ihr unmöglich passen? Mir jedenfalls passt es perfekt, und durch die bunten Farben und den leichten, fließenden Stoff ist es prima geeignet für einen sonnigen Nachmittag. Oben liegt es eng an, ohne ungemütlich zu sein, ab der Taille wird es weit und fällt wie eine Glocke über meine Hüften.
    „Du darfst gucken“, sage ich und betrachte mein eigenes Strahlen im Spiegel.
    Sylvia pfeift durch die Zähne.
    „Wusste ich. Es ist mir zu groß, aber ich fand die schrillen Farben so toll ... ich schenk’s dir, es ist wie für dich gemacht!“
    „Ernsthaft?“
Ich ziehe eine Braue hoch und drehe mich ein wenig in den Hüften hin und her, um den Stoff zum Flattern zu bringen.
    „Das sieht teuer aus.“
    Sie winkt lässig ab.
    „Second Hand, Original 60er. Ich steck dir die Haare passend dazu hoch.“
    Misstrauisch betaste ich meine dunkelblonden, langen Haare, die einen kleinen Rotstich haben und sich bei Feuchtigkeit so schrecklich krausen.
    „Ich weiß schon, wie, lass mich nur machen.“
    Sylvia gönnt mir keine Pause, sondern drückt mich an den Schultern auf ihr Bett runter, um sich an meinen Haaren zu schaffen zu machen. Mein Magen kribbelt vor Aufregung. Es ist noch einige Stunden hin bis zu meinem Date mit Jason, und ich habe mich noch immer nicht entschieden, wie ich ihm überhaupt begegnen will. Eigentlich bin ich wütend auf ihn und verlange eine Erklärung, andererseits ahne ich schon, dass es keine geben wird. Wozu auch? Wir haben eine Vereinbarung, und die beinhaltet keine Details aus unserer Vergangenheit. Ich habe eigentlich gar keinen Grund, sauer auf ihn zu sein. Warum bin ich es dann trotzdem?
    „Genieß es einfach, Emma. Und lass mal los. Du kannst nicht alles unter Kontrolle haben, du musst dich auch mal unvernünftig fallen lassen in deinem Leben. Unvernünftig sein macht so viel Spaß!“
    Sylvia kämmt meine Haare so akribisch, dass sich meine Nackenhärchen aufstellen. Ich mag es nicht gern, wenn man an meinen Haaren herumfummelt, darum gehe ich ungern zum Friseur.
    Minuten später ist sie endlich fertig mit meiner Mähne und präsentiert sie mir stolz im Spiegel.
    „Et voilà ... du siehst aus wie Miss Moneypenny!“
    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das ein Kompliment oder eine Beleidigung sein soll, aber irgendwie hat sie recht. Das ist flippig, dabei trotzdem schick und elegant. Hoffentlich gefällt es Jason. Allerdings vergesse ich nicht, Unterwäsche anzuziehen, bevor ich meine letzten Vorbereitungen treffe und mich sinnierend auf’s Bett lege, um meine Gedanken zu sortieren.
    Der Mann hat mein Leben auf den Kopf gestellt, jedenfalls fühlt es sich so an. Aber ich freue mich auf einen sonnigen Nachmittag im Park, mit oder ohne langwierige Erklärungen. Er wird schon wissen, was er tut ... hoffe ich zumindest.

21
    Wie erwartet ist der Park bei diesem Wetter voller Menschen. Die Artemis-Statue mit dem kleinen Brunnen

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