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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprach jedes Wort so langsam und vorsichtig aus, als könnte es zerbrechen. »Er hat dich geschlagen?«
    »Ach, ist nicht so schlimm.« Verzweifelt versuchte sie ihn festzuhalten, als er vom Bett aufstand. »Philip, es ist nichts. Er hat das Recht...«
    »Nein.« Er entzog sich ihrem Griff. »Nein, bei Gott, das hat er nicht.«
    »Hier schon«, stieß sie hervor und verstellte ihm den Weg zur Tür. Heftiger Zorn vibrierte in ihrer Stimme, die zu erheben sie sich nicht traute. »Seine Regeln, erinnerst du dich? Genau wie du gesagt hast.«
    »Aber nicht, wenn diese Regeln Narben in deinem Gesicht verursachen.«
    »Blaue Flecken vergehen wieder, Philip, aber wenn du jetzt zur Tür hinausgehst und das tust, was ich in deinen Augen lesen kann, dann ist es aus mit uns beiden. Es gibt bessere Wege, deine Ehre zu rächen - und die meine. Bitte!« Sie hob eine Hand, um sein Gesicht zu berühren, aber er wandte sich brüsk von ihr ab.
    »Gib mir eine Minute.« Sie hatte recht. Er wusste , dass sie recht hatte. Er hatte seine Vorhaben immer ganz nüchtern betrachten können, aber diese Welle von Gewalttätigkeit, die in ihm hochschwappte, war ihm unbekannt. Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht gewusst , dass er fähig sein könnte, einen Menschen zu töten. Und dass ihm dies sogar Spaß machen würde.
    Er drehte sich um und sah sie im sanften Kerzenlicht dastehen, die Hände ineinander verschränkt, die dunklen Augen weit aufgerissen. »Er wird dir nicht mehr weh tun.«
    Der Atem, den sie angehalten hatte, kam nun säuselnd zwischen ihren Lippen heraus. Jetzt war er wieder Philip. »Das kann er auch nicht. Nicht so, dass es mich schmerzen würde.«
    Er kam auf sie zu und strich mit seinem Daumen sanft die Wunde entlang. »Überhaupt nicht.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und dann einen auf die Lippen. »Addy, ich liebe dich.«
    »Philip.« Sie drückte sich an ihn, ihre Wange lag an seiner Schulter. »Du bedeutest mir mehr als je ein Mann zuvor.«
    Er strich über ihr Haar und versuchte, nicht die Fassung zu verlieren. Noch nie hatte sie sich so nahe an die drei kleinen Worte herangewagt, die er so gerne von ihr hören wollte. »Ich bin in der Schatzkammer gewesen.« Als sie sich von ihm loszumachen versuchte, hielt er sie fest. »Keine Gardinenpredigt, Addy. Das hatten wir schon. Es ist alles genau so, wie wir es besprochen haben, aber ich glaube, es ist sinnvoller, uns noch einmal gemeinsam dort umzusehen. Was den Schlüssel betrifft...«
    »Der Schlüssel, den ich angefertigt habe, müßte passen. Ansonsten kann er später noch nachgefeilt werden.«
    »Mir wäre es lieber, wenn wir uns schon vorher darum kümmerten.« Wohlweislich trat er einen Schritt zurück, denn er wusste , dass es schwierig werden konnte, Adrianne den folgenden Vorschlag zu unterbreiten. »Wenn du ihn mir gibst, dann kann ich ihn morgen nacht ausprobieren und mich um diesen Teil kümmern.«
    Sie dachte kurz nach. »Wir werden uns morgen nacht gemeinsam um diesen Teil kümmern.«
    »Es ist doch nicht nötig, dass wir beide gehen.«
    »Gut, dann gehe ich alleine.«
    »Du bist dickköpfig, Addy.«
    »Genau. Ich habe nicht vor, mich auch nur von einem kleinen Teil dieses Jobs ausschließen zu lassen. Den Schlüssel schon vorher anzupassen, ist keine schlechte Idee. Wir machen es gemeinsam, oder ich mach' es allein.«
    »Wie du meinst.« Noch einmal berührte er zärtlich die Wunde auf ihrer Wange. »Es wird eine Zeit kommen, wo ich nicht mehr nach deiner Pfeife tanzen werde.«
    »Möglich. Ich habe mir inzwischen Gedanken über unsere Hochzeitsnacht gemacht.«
    »Tatsächlich?« Frech grinsend hakte er einen Finger in den Ausschnitt ihres Nachthemdes und zog sie zu sich heran.
    »Das natürlich auch, aber ich habe meine Prioritäten.«
    »Als da wären?«
    »Wie es aussieht, gibt es keinen günstigeren Zeitpunkt für unser Vorhaben.«
    »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Du trittst mein Ego mit Füßen, Addy.«
    »Du machst dir ja keine Vorstellung, wie endlos, wie ermüdend und wie langweilig Hochzeitsfeiern hierzulande sind. Das Ganze zieht sich über Stunden hin, und jeder ißt, bis er halb ohnmächtig ist. Dann erst können wir uns zurückziehen. Niemand käme auf die Idee, uns zu stören.
    Nach einem Tag - oder maximal zwei Tagen - können wir Jaquir verlassen, ohne die Familie vor den Kopf zu stoßen.«
    »Eigentlich ist es schade, dass du nicht romantischer veranlagt bist, aber was du da sagst, klingt plausibel. Und ich empfinde es

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