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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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eigentlich als gar nicht so abwegig, wenn zwei Diebe ihre Hochzeitsnacht in einer Schatzkammer verbringen und die kostbarsten Juwelen der Welt stehlen.«
    »Wir stehlen nicht nur einfach Juwelen, Philip. Wir stehlen eine Legende.« Sie küßte ihn flüchtig und ging dann zur Tür. »Jetzt muss t du gehen. Es ist zu gefährlich für dich hier. Wenn alles gutgeht, dann treffen wir uns übermorgen früh um halb vier im Tresorraum.«
    »Sollen wir unsere Uhren vergleichen?«
    »Ich glaube, das ist nicht nötig.«
    »Aber das.« Bevor sie noch die Tür öffnen und nachsehen konnte, ob die Luft rein war, hatte er schon die Arme um sie geschlungen. »Wenn ich schon Kopf und Kragen riskiere, dann aber für mehr als nur ein paar Worte.« Damit hob er sie hoch und trug sie zurück zum Bett.

    24. Kapitel
    »Sie werden eine bezaubernde Braut sein.« Dagmar, eine bekannte Modeschöpferin, die man eigens aus Paris hatte ein- fliegen lassen, drapierte schneeweißen Satin um Adriannes Schultern. »Die wenigsten Damen können reines Weiß tragen. Hier kann es ruhig noch etwas mehr Spitze sein.« In gebückter Haltung, da sie gut einen halben Kopf größer war als Adrianne, hantierte sie mit den Stecknadeln. Ihre Hände waren alles andere als schön, doch sie arbeiteten flink und geschickt. Die Schneiderin duftete nach dem Parfüm, das sie gerade unter ihrem Namen auf den Markt gebracht hatte. »Wir lassen die Spitze vom Halsansatz zum Mieder hin auslaufen.«
    Adrianne stand vor dem Spiegel und betrachtete sich nachdenklich. Ihr Vater hatte prompt reagiert. Ihr Hochzeitskleid von einer der Pariser Top-Designerinnen binnen einer Woche entwerfen und anfertigen zu lassen, muss te ihn ein Vermögen kosten. Doch auch diese Investition war für ihn in erster Linie nur eine Frage seiner Ehre. Seine Tochter in einem Hochzeitskleid von der Stange zu verheiraten, wäre für König Abdu undenkbar. Es muss te schon alles vom Feinsten sein.
    Ihre Finger, die sich ganz unwillkürlich verkrampft hatten, begannen zu schmerzen. Sie versuchte sich zu entspannen. »Ich hätte das Kleid gern so schlicht wie möglich.«
    Dagmar steckte die langen Ärmel noch etwas enger ab. »Sie können sich auf mich verlasssen. Ich verstehe, was Sie meinen. Schlicht und unaufdringlich, dabei jedoch elegant, ohne langweilig zu wirken. Die Braut soll bestechen, nicht das Kleid.« Sie sah auf, als zwei ihrer Assistentinnen mit einem Berg Kleider über dem Arm hereinkam. »Für die Damen der Hochzeitsgesellschaft. Man hat mir eine Liste zukommen lassen.« Sie zog eine Stecknadel aus dem Nadelkissen, das an ihrem Handgelenk klemmte, und steckte die Taille ab.
    »Aha. Und wie viele werden es sein?«
    Dagmar, überrascht, dass die Braut darüber nicht Bescheid wusste , sah Adrianne erstaunt an. »Zwölf. Dieses Petrolblau ist eine wunderbare Farbe. Sehr kräftig.« Auf ihre Zeichen hin wurde eines der Kleider hochgehalten. Es hatte einen festlichen, halsfernen Ausschnitt und einen knöchellangen, mit Spitzen besetzten Rock. »Man hat mir bei der Wahl der Kleider freie Hand gelassen. Ich hoffe, sie sagen Ihnen zu.«
    »Aber gewiss .«
    »Bitte umdrehen.« Eine so ernste und unsichere Braut war ihr nur selten begegnet. Dagmar kannte Prinzessin Adrianne und hatte sich schon immer gewünscht, einmal für sie zu arbeiten, aber dass sich dafür in Jaquir die Gelegenheit bieten sollten, und noch dazu anläßlich einer so kurzfristig anberaumten Hochzeit, damit hatte sie wahrlich nicht gerechnet. Ob die Braut wohl schon guter Hoffnung war? überlegte sie. Wenn dem so war, so verrieten ihre schlanke Taille und ihr flacher Bauch nichts davon. Wie dem auch sei mochte, Dagmar jedenfalls war viel zu diskret, um Gerüchte über ihre Kundinnen in die Welt zu setzen - besonders dann nicht, wenn ein Auftrag wie dieser noch etliche andere nach sich ziehen mochte. Sie war Französin, und sie dachte praktisch.
    »Die Schleppe werden wir hier befestigen.« Sie tippte auf eine Stelle unterhalb Adriannes Schultern. »Sie wird hier quasi wie eine Quelle entspringen und sich dann auf den Boden ergießen.« Dabei verdeutlichte sie das Bild mit ihren hässlichen , schmalen Händen. »Sehr imposant. N'est-pas?«
    Zum ersten Mal lächelte Adrianne. Die Frau gab wirklich ihr Bestes. »Klingt wundervoll.«
    Ermutigt wirbelte Dagmar um Adrianne herum, zupfte hier und steckte dort. Seit Jahren schon kleidete sie die Damen der ersten Gesellschaft ein, wobei sie stets darauf achtete, die kleinen

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