Gefaehrliche Verstrickung
Arbeit am Tür schloss . Ihre Hände zitterten zwar nicht, waren aber schweißnaß. Ärgerlich über sich selbst, wischte sie sie an ihrem Rock ab, bevor sie das Schloss endgültig öffnete. Ein rascher Blick nach rechts und links, dann schlüpfte sie in den dunklen Raum und zog die Tür leise hinter sich zu.
Da preßte sich eine Hand über ihren Mund. Adriannes Herz setzte einige Schläge lang aus. Sekunden später hatte sie sich wieder gefaßt und zischte leise einen Fluch in die Dunkelheit. Mit einer eleganten Seitwärtsbewegung entwand sie sich dem Griff, knipste ihre Taschenlampe an und leuchtete Philip mitten ins Gesicht.
»Tu das noch einmal, und ich hacke dir die Hände ab!«
»Freut mich ebenfalls, dich zu sehen«, flüsterte er und küßte sie. »Hatte etwas Probleme mit dem Schloss . Du auch?«
»Nein.« Sie wollte schon an ihm vorbeigehen, besann sich dann aber und schlang ihre Arme um seinen Nacken. »Philip, ich hätte nicht geglaubt, dass ich dich so vermissen würde.«
Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haarschopf und atmete ihren Duft ein. »Nun, es wird immer besser. Was hast du denn den lieben langen Tag getrieben? Ich habe eine Stadtrundfahrt gemacht.«
»Eine Tasse Tee nach der anderen getrunken, Vorträge über Fruchtbarkeit und Geburten über mich ergehen lassen und mein Hochzeitskleid anprobiert.«
»Hört sich nicht so an, als ob du den Tag sonderlich genossen hättest.«
»Es kommt mich furchtbar hart an, meine Großmutter zu belügen. Und es ist nicht gerade ein Vergnügen, sich für eine Hochzeit in weißen Satin hüllen zu lassen, die nichts weiter als eine billige Schmierenkomödie ist.«
»Dann machen wir doch einfach mehr daraus«, meinte er leichthin, doch Adrianne konnte in seinen Augen keinerlei Amüsement entdecken.
»Du weißt, wie ich über diese Angelegenheit denke, und dies ist wirklich nicht der geeignete Moment, um darüber zu diskutieren. Hast du dir den Tresorraum genauer angesehen?«
»Von oben bis unten.« Er leuchtete mit seiner Taschenlampe auf die Stahltür. »Den Plänen nach ist jedes Schloss alarmgesichert. Das ist zwar zeitaufwendig, aber kein großes Problem. Wir werden die Kabel abklemmen, wie du vorgeschlagen hast. Ich habe ein gutes Händchen für Kombinationsschlösser, also sollte es nicht allzu lange dauern.«
»Das hier wird uns dabei helfen.« Sie reichte ihm ein etwa daumengroßes Kästchen. »Ein Verstärker. Habe einige Zeit daran getüftelt. Hefte ihn an die Tür dort, und du kannst jemanden drei Räume weiter husten hören.«
Philip nahm das Gerät im Schein seiner Lampe genauer unter die Lupe. »Du hast das Ding konstruiert?« »Umgebaut, genauer gesagt. Ich wollte es noch kompakter und empfindlicher machen.«
»Für jemanden ohne Schulabschluss hast du ein erstaunliches Geschick für Elektronik entwickelt.«
»Naturtalent, würde ich sagen. Ich schätze, wir brauchen eine Stunde, um die Stahltür zu öffnen.«
»40 Minuten. Maximal 50.«
»Sagen wir 60.« Sie lächelte und streichelte zärtlich über seine Wange. »Nicht, dass ich an deinem Talent zweifle, Liebling.«
»Ich wette 1000 Pfund, dass ich es in 40 Minuten schaffe.«
»Angenommen. Also gut, vor drei Uhr morgens kannst du nicht mit der Arbeit beginnen. Um halb drei werde ich anfangen, den Alarm auszuschalten. Es wäre günstiger, wenn du direkt hierherkommst. Ich stoße dann sobald wie möglich zu dir.«
»Mir behagt die Vorstellung, dass du diesen Part allein übernimmst, ganz und gar nicht.«
»Du scheinst vergessen zu haben, dass ich den Job ursprünglich ganz allein machen wollte. Fang mit dem oberen Schloss an und arbeite dich dann nach unten.«
»Das hatten wir doch schon, Addy. Ich habe auch so meine Erfahrungen, was das Knacken von Tresoren anbelangt.«
Sie ging an ihm vorbei und zog den Schlüssel aus ihrer Rocktasche. »Laß dein Ego lieber aus dem Spiel.«
»Keine Sorge, ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, deinem Ego aus dem Weg zu gehen. Woher weiß ich denn, dass du den Alarm auch wirklich pünktlich unterbrochen hast?«
»Reine Vertrauenssache.« Auf seinen verblüfften Gesichtsausdruck hin hob sie selbstbewußt ihr Kinn. »Ich habe zu lange daran gearbeitet, die Sache viel zu sorgfältig geplant, um einen Fehler zu machen. Entweder du vertraust mir, oder ich mach' es allein.«
Er sah ihr dabei zu, wie sie den Schlüssel professionell mit der Feile bearbeitete. »Verzeih, ich bin es nicht gewöhnt, mit einem Partner zu arbeiten.«
»Ich auch
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