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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon eine Weile beschäftigen. Dass Madeline vor zwei Uhr nachts nach Hause käme, war unwahrscheinlich. Dann jedoch würden ihre Saphire bereits in Adriannes Tasche klimpern - und die Wände unter einem von Madelines berüchtigten cholerischen Wutanfällen erbeben.
    Als Adrianne in ihr Hotel zurückgekehrt war, ging sie rasch noch einmal ihre Aufzeichnungen durch und checkte den Zeitplan. Die zweite Rosensendung mit einem dümmlichen Liebesgedicht und der nochmaligen Bitte um ein romantisches Dinner zu zweit muss te jeden Augenblick an Madelines Tür abgegeben werden.
    Dem würde sie nicht widerstehen können. Adrianne hielt ein Streichholz an ihre Notizen und beobachtete, wie sie
    Feuer fingen. Auf ihre Menschenkenntnis konnte sie sich verlassen, beruhigte sie sich. Philip Chamberlains Auftauchen mochte purer Zufall gewesen sein, doch der Schatten bevorzugte exakte Kalkulationen. Zufrieden mit sich und ihrer Entscheidung verzogen sich Adriannes Mundwinkel zu einem amüsierten Schmunzeln. Durch Philip kam sie zu dem besten Alibi überhaupt. Man würde sie mit ihm zum Abendessen ausgehen und wieder nach Hause kommen sehen. Und dass man sie beim Verlassen der Suite um Mitternacht nicht erkannte, dafür würde sie schon sorgen.
    Adrianne war bester Stimmung, als sie sich zum Dinner umkleidete. Das kleine Schwarze, das sie gewählt hatte, war knapp geschnitten und bestach durch eine in allen Farben schimmernde Perlenbordüre an einer Schulter. Sie steckte sich königsblaue, in Gold gefaßte Ohrringe an, die jeder, der kein Experte war, für echte Saphire gehalten hätte. Sie stahl nur vom Feinsten, nur die kostbarsten Juwelen, doch selbst besaß sie wenig Schmuck. Ihr Interesse galt ausschließlich Sonne und Mond.
    Einen Schritt zurücktretend, musterte sie sich mit einem langen, strengen Blick. Ihr Äußeres war ihr sehr wichtig. Sie war zufrieden mit ihrer Entscheidung, ihr Haar lockig zu tragen, änderte jedoch ihre Meinung über die Farbe des Lippenstifts und wählte einen etwas dunkleren Ton. Ja, dachte sie, so ist es gut, dadurch wirkte sie eine Spur kühler. Philip Chamberlain mochte ein gefährlicher Mann sein, aber wenn er glaubte, sie sei eine leichte Beute, so hatte er sich gründlich geirrt.
    Als der Portier Philip meldete, war sie fertig und freute sich sogar auf den Abend. Sie bestand darauf, Philip in der Halle zu treffen.
    Diesmal war er nicht so formell gekleidet. Der graue italienische Anzug war salopp geschnitten und nur einen kleinen Ton heller als seine Augen. Anstelle von Hemd und Krawatte trug er einen schwarzen Rollkragenpullover, der sein blondes Haar vorteilhaft zur Geltung brachte. Er sah sehr gut aus, zu gut, dachte Adrianne. Ihr Lächeln wurde daraufhin eine Spur reservierter.
    »Sie sind pünktlich.«
    »Und Sie wunderschön.« Er reichte ihr eine einzelne rote Rose.
    Sie kannte die Männer zu gut, um sich von einer Rose beeindrucken zu lassen, doch ihre Lippen kräuselten sich zu einem verhaltenen Lächeln.
    Philip nahm Adrianne den Zobel ab, den sie über dem Arm trug, legte ihn ihr mit einer nonchalanten Bewegung um die Schultern und fuhr dann mit zwei Fingern an ihrem Haaransatz entlang, um einige Strähnen, die sich unter dem Kragen verfangen hatten, hervorzuziehen. Ihr Haar war so kräftig und glänzend wie der Pelz.
    Ganz unerwartet breitete sich ein Gefühl von Wärme in ihrem Inneren aus. Entschlossen, derartige Gefühle zu ignorieren, blickte Adrianne über ihre Schulter. Ihre Gesichter berührten sich beinahe, und als sich ihre Blicke trafen, ließ sie es zu, dass sich ihre Lippen ein klein wenig vorwölbten.
    Sie wusste genau, dachte Philip, wie man einen Marin, mit einem einzigen Blick, einer kleinen Bewegung aus der Fassung bringt. Und gleichzeitig wunderte er sich, wie sie wohl mit diesen Augen zu dem Ruf gelangen konnte, absolut unerreichbar zu sein.
    »Ungefähr vierzig Kilometer östlich von London gibt es einen Landgasthof. Ruhig, gemütlich, mit vorzüglichem Essen.«
    Sie hatte ein schickes Nobelrestaurant im Stadtzentrum erwartet. War es möglich, dass er denselben Gasthof ausgesucht hatte, in dem Madeline um Mitternacht auf ihren mysteriösen Verehrer wartete? Philip bemerkte den Anflug eines Lachens in ihren Augen und fragte sich nach dem Grund dafür.
    »Sie sind ein Romantiker.« Elegant entwand sie sich seinen Händen, die noch immer auf ihrer Schulter ruhten. »Aber ich habe nichts gegen eine kleine Spazierfahrt einzuwenden. Unterwegs können Sie mir dann ein

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