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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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uns diese Truppen angreifen, könnten wir sie mit der Femortung nicht erfassen«, fügte Tucker hinzu.
    Alexi spürte nicht, wie sich ihre Fäuste ballten. Sie spürte auch nicht, wie ihr vor Wut das Blut in den
    Kopf schoss. Nach all dem, was wir durchgemacht haben, hat uns die ganze Zeit ein Verräter untergraben? Für das Oriente-Protektorat? »Wer?«
    Tucker sah Patricia an. Sie nickte. Er drehte sich wieder zu Alexi um. »Ich konnte seine Verschlüsselung brechen und den letzten Teil seiner Befehle abrufen. Ich habe die Bestätigung. Legat Singh hat uns verraten.« Tucker atmete tief durch und seufzte schwer. »Seine Befehle lauten, er soll zulassen, dass die Miliz ausgelöscht wird. Die Protektoratstruppen werden eingreifen und ihn retten. Ihn retten und mich gefangen nehmen. Offenbar sind sie meinetwegen hier.«
    Kraterseen, nördlich von Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    21. Mai 3135
    Alexi sah den Männern und Frauen seiner Einheit in die Augen, den Soldaten, die er verraten hatte. Legat Edward Singh saß, an Händen und Füßen gefesselt, vor einem Baumstamm an dem Lagerfeuer, das sie entzündet hatten, um sich zu wärmen. Sie hatte überlegt, ob sie ihm eine gewisse Privatsphäre gestatten, ihn vielleicht allein im Mobilen HQ verhören sollte, doch dann hatte sie sich dagegen entschieden. Die Erschöpfung der tagelangen Flucht und Kämpfe hatten die Fahrende Ritterin wütend und verbittert zurückgelassen. Schlimmer noch, sie traute sich nicht, allein mit ihm zu bleiben. Sie hätte sich zu etwas hinreißen lassen können, das sie später bereut hätte.
    Singh hatte versucht, einen Teil der Offiziere auf seine Seite zu ziehen, sie zu überzeugen, dass die Beweise gefälscht waren. Er hatte sogar den Schwarzen Paladin ins Feld geführt, um Alexi mit seinen Untaten in Verbindung zu bringen. Aber nichts da-von hatte funktioniert. Sie begleitete sie seit Wochen, hatte bei ihrer Ausbildung geholfen, an ihrer Seite gekämpft, das Auseinanderbrechen der Einheit verhindert. Inzwischen war sie ihre Kommandeurin, nicht nur dem Rang nach. Als der Legat erkannte, dass er die Gefolgschaft seiner eigenen Einheit verloren hatte, fiel er in sich zusammen.
    »Wie lange arbeiten Sie schon für das OrienteProtektorat?«, fragte sie, mit verschränkten Armen vor ihm stehend. Der Halbkreis der Soldaten rückte einen halben Schritt näher.
    »Sie können gar nichts beweisen«, antwortete er selbstsicher.
    »Sie irren sich, das kann ich sehr wohl«, erwiderte Tucker aus der Gruppe. »Ich habe Ihren Code geknackt. Ich habe sogar Ihre letzten Befehle heruntergeladen. Sie hatten vor, dafür zu sorgen, dass diese Einheit ausradiert wird, nur, damit das Protektorat mich in die Hände beko mm t.«
    Einen Moment sagte Singh nichts. Er atmete tief ein. »Meine Familie stammt aus der Liga Freier Welten. Wir waren Teil des Flüchtlingsstroms in die Republik. Wir sind Geheimagenten. Ich bin ein loyaler Sohn.« In seiner Stimme lag eine Spur verzweifelten Stolzes.
    »Welche Protektoratstruppen befinden sich auf Wyatt?«
    Er lachte. »Sie sind weit unterlegen. Morgen früh greifen uns Bannsons Söldner an. Selbst wenn es Ihnen gelingt, sie zu besiegen, bleiben noch die Geisterkatzen. Und selbst wenn Sie die überleben, sind die Protektoratstruppen ausgeruht und kampfstark.« Er richtete sich an alle, die ihn hörten. »Es wäre besser, ihr würdet den Adepten aushändigen und sie abziehen lassen. Rettet euch.«
    Alexi trat noch näher und sah, wie er sich wand. Diesmal fragte sie lauter und strenger: »Welche Protektoratstruppen befinden sich auf Wyatt?«
    Der Legat klammerte sich immer noch an seine gespielte Selbstsicherheit. »Sie erwarten doch wohl nicht ernsthaft eine Antwort darauf?«
    Es kostete Alexi die gesamte Willenskraft, sich zu beherrschen. Der Legat hatte die Republik verraten, die zu beschützen er einen Eid geleistet hatte. Er brachte zahllose Leben in Gefahr, einschließlich des ihren. Sie wollte auf ihn einprügeln, bis sie völlig von seinem Blut besudelt war. Sie wollte ihn in ihrer Hand um Gnade winseln hören. Alexi öffnete die Arme und streckte die Hand nach ihm aus. Dann stoppte sie sich. Nein. Ich bin eine Ritterin der Sphäre. So tief werde ich nicht sinken.
    Stattdessen beugte sie sich nur hinab und fasste ihn am Uniformkragen. Mit einer schnellen Bewegung zog sie ihn auf die Füße und starrte ihm in die Augen, ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt. »Nein, ich erwarte wohl nicht

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