Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
kostbarstes Ve-nier?« Obwohl Venier eine Abkürzung des Ursprungsworts Souvenir war, vermied es Alexi, diesen Begriff zu verwenden, denn Clanner neigten dazu, auf jede Andeutung, ihre Gebräuche oder Begriffe wären korrumpierte Versionen des terranischen Erbes, mit Gewalt zu reagieren.
    Der Sterncaptain löste den Beutel von seinem Gürtel und öffnete ihn. Es war deutlich, dass er mehrere Objekte enthielt, Dinge, die ihm als Spuren seines Werdegangs viel bedeuteten. Nachdem er mit kräftigen Fingern eine Weile in dem kleinen Beutel gewühlt hatte, zog er schließlich einen kleinen roten Knopf heraus und reichte ihn herüber.
    Alexi betrachtete ihn. Eine Art Feuerknopf? »Das ist der Feuerknopf eines Steuerknüppels, frapos?«
    »Pos. Ich habe ihn nach einem Konflikttest aus dem Mech eines Kriegers namens Jackel geholt. Während des Kampfes schlug einer meiner Schüsse, eine Gaussgeschützkugel, in sein Cockpit. Er war sofort tot.« Alexi reichte ihm den Knopf zurück und er starrte nachdenklich auf das kleine rote Plastikstück. Dann steckte er es vorsichtig zurück in seinen Beutel.
    »Du hast den Test gewonnen?«, fragte sie.
    »Pos. Ich habe gesiegt. Aber ich tötete jemanden, der mir sehr viel bedeutete. Jackel und ich waren als Kogeschwister aufgewachsen. Wir hatten oft Seite an Seite gekämpft. Er hatte mir das Leben gerettet. Als wir Kinder waren, hatte ich ihm das seine gerettet. Unsere Wege waren miteinander verwoben wie die Schnüre, aus denen ein Seil besteht.« Es lag Sehnsucht in seinen Augen, als wünschte er sich, den toten Freund irgendwie aus dem Feuer zurück beschwören zu können.
    Seine Miene wurde düster. »Meine Kampfeslust kostete ihn das Leben. Es war ein Blutnamenstest.« Er starrte sie an. »Ich hatte auf den Arm seiner Nemesis gezielt, doch im letzten Moment bewegte er sich und verhinderte es. Ich war ein guter Kämpfer, doch damals noch nicht gut genug, um meinen Schuss der veränderten Lage anzupassen. Nicht so schnell. Der Galaxiscommander verlieh mir den Blutnamen, um den wir gekämpft hatten, doch ich weigerte mich, ihn anzunehmen.« Seine Stimme klang jetzt so tief wie grollender Donner.
    »Ich habe noch nie von einem ClanKrieger gehört, der einen Blutnamen abgelehnt hätte«, stellte Alexi staunend fest.
    »Wie ich bereits sagte, unsere Sitten und Gebräuche sind anders. Es gibt nur wenige, die einen Blutnamen abgelehnt haben, doch es ist gestattet. Galaxiscommander Kev Rosse erklärte, der Clan werde den Blutnamen für mich zurückhalten. Einen solchen Namen zu tragen, ist eine große Ehre, und oft verlangt sie einen hohen Preis. Ich werde wissen, wann ich eine Tat vollbracht habe, die meine Schande ausreichend tilgt, um mir die Annahme des Blutnamens zu gestatten. Unser Anführer glaubt daran, dass ich mir eines Tages dafür vergeben werde, was an jenem Tag geschah. Bis dahin bleibe ich Cox. Nicht mehr und nicht weniger.« Er blickte wieder ins Feuer, und erneut senkte sich Schweigen über die Szenerie.
    Alexi erkannte, dass in dieser Geisterkatze mehr steckte, als man sah, und nahm sich vor, vorsichtig zu sein. »Ein schönes Feuer«, bemerkte sie und drehte sich etwas. Mit dem Sonnenuntergang strich ein kühler Wind durch das Tal. »Entspannend.«
    »Unser Feuer hilft uns, die zu ehren, die im Heiligen Krieg hier fielen«, antwortete Cox. Er hob einen Zweig, der am Rand des Steinkreises lag, und warf ihn in die Mitte des Feuers, wo er ein paar Funken in die Abendluft schleuderte.
    »Ich war mir nicht bewusst, dass Mitglieder eures Clans auf dieser Welt gekämpft haben.«
    Cox blickte sie ernst an. »Das haben sie auch nicht. Das hindert uns jedoch nicht daran, die zu ehren, die hier von der Hand unseres gemeinsamen Feindes starben. Geisterkatzen kommen oft zu diesen Orten, zu den Gräbern der Unschuldigen, den Schlachtfeldern der geehrten Toten. Wir glauben, dass diese Orte uns eine besondere Einsicht in die Fragen der Gegenwart gestatten. Zum Beispiel fragst du dich, warum wir nach Wyatt gekommen sind, fra-pos?« Clanner hatten eine Neigung zu rhetorischen Fragen.
    »Pos«, bestätigte sie.
    »Was würdest du sagen, Ritterin Alexi, falls ich dir antworte, dass ich mir selbst nicht sicher bin?« Der Sterncaptain lächelte schüchtern.
    »Sterncaptain, ein wenig weiß ich über die Geisterkatzen. Sie unternehmen keine völlig grundlosen Reisen.«
    Cox überraschte sie, indem er laut lachte. »Das ist ein Grundzug meines Volkes«, stimmte er zu. »Wir tun nichts im Leben ohne

Weitere Kostenlose Bücher