Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
aufgeschnappt hatten.
    Endlich näherte sich ein einzelner Mann aus dem Lager. Er trug einen matt grünlich grauen Overall, der seine muskulöse Statur mehr betonte als verbarg. Und sein rotbraunes Haar war kurz geschoren. Am Gürtel steckte ihm auf einer Seite eine Art Jagdmesser, auf der anderen ein kleiner Lederbeutel. Seine Züge wirkten wie aus Stein gemeißelt und zeigten nicht die kleinste Gefühlsregung.
    Sie blieb in entspannter Haltung stehen, bis er einen Meter vor ihr anhielt. Er musterte ausgiebig ihren BattleMech, dann fixierte er sie mit hellblauen Augen.
    »Ein Schwarzer Ritter ist ein BattleMech, der große Ehre verdient. Es heißt, im Ersten Sternenbund haben viele Maschinen dieses Typs gedient. Deiner ist besonders interessant.«
    »Warum das?«
    Der Mann zuckte mit keiner Wimper. »Er trägt die Markierungen eines Fahrenden Ritters der Republik der Sphäre. Das macht dich entweder zu einer Diebin oder zu einer potenziell würdigen Gegnerin.«
    »Ich bin keine Diebin«, entgegnete sie gelassen.
    »Und du kamst allein in unser Lager.« Er nickte einmal. »Dann musst du eine Ritterin sein. Woher wusstest du, dass ich meinen Truppen nicht befehlen würde anzugreifen, sobald du in Schussweite kommst?«
    Vertrauen ... und Hoffnung. Sie wagte es nicht, das laut auszusprechen. Als sie antwortete, achtete sie auf eine klare Aussprache, denn sie wusste, dass Clanner schludrige Sprechweise als ein Zeichen von Schwäche verachteten. »Ich hatte schon früher Kontakt mit den Clans und bin mit ihren Traditionen ein wenig vertraut. Ich wusste, dass kein ClanKrieger einen einzelnen BattleMech angreifen würde, der sich mit abgeschalteten Waffen nähert. Ein solcher Sieg brächte keine Ehre, frapos?« Sie hängte die >Frage-positiv<-Floskel der Clans an, um ihre Vertrautheit mit deren Kultur zu unterstreichen.
    »Pos, Fahrende Ritterin. Gut gesprochen. Ich bin Sterncaptain Cox von den Geisterkatzen. Ich heiße dich willkommen.«
    »Ich bin Fahrende Ritterin Alexi Holt der Republik. Ich danke dir für das Willko mm en.« Sie neigte zum Zeichen des Respekts leicht den Kopf.
    »Auf der anderen Seite der Landezone habe ich ein Feuer gemacht. Leiste mir Gesellschaft, Ritterin Alexi, und wir unterhalten uns darüber, was eine Ritterin der Sphäre herführt.« Wie die meisten wahrgeborenen ClanKrieger ignorierte er ihren Nachnamen. Bei den Clans war ein Nachname, den sie Blutname nannten, etwas, das man sich erst im Kampf verdienen musste, statt es schon mit der Geburt zu erhalten. Er drehte sich um und ging. Sie folgte ihm, einen halben Schritt schräg hinter ihm.
    Es war ein kleines Lagerfeuer in einem Kreis von Steinen, den mit ziemlicher Sicherheit ein Clanner niedrigerer Kaste ausgegraben und platziert hatte. Ein kleines Stück abseits lagen zwei mattgrüne Decken. Keine Stühle, wie sie es erwartet hatte. Sterncaptain Cox setzte sich im Schneidersitz auf eine der Decken. Alexi nahm auf der andere Platz, nur einen Meter neben ihm auf derselben Seite des Feuers.
    Zunächst einmal sagte sie nichts. Sie hatte viele Fragen, aber es war nicht anzunehmen, dass Cox ihr mitteilte, weshalb er nach Wyatt gekommen war, nur weil sie danach fragte. Sie konnte mehr erfahren, wenn sie einfach wartete und ihn reden ließ. Er hakte seine Feldflasche vom Gürtel und reichte sie ihr. Sie nahm sie, trank von dem warmen Wasser und gab sie zurück. Sie fand die Stille bedrückend. Ihr Blick glitt abwärts zu dem Lederbeutel am Gürtel des Stemcap-tains und hatte eine Idee, wie sie das Gespräch eröffnen konnte.
    »Ich arbeite für einen Paladin namens Kelson Sorenson. Du hast von ihm gehört, frapos?«
    Cox nickte kurz. »Pos. Ich habe von ihm gehört. Wir halten Ritter in höherem Ansehen als andere und versuchen, über die Ritter und Paladine der Republik auf dem Laufenden zu bleiben.«
    Sie hielt ein Lächeln zurück. »Wir versuchen ebenfalls, mehr über die zu erfahren, die wir respektieren. Die Geisterkatzen gelten als Familie der Novakatzen. Teilen eure Clans Traditionen?«
    »Unsere Sitten und Gebräuche sind die der Novakatzen, und doch anders«, antwortete er, ohne wirklich etwas preiszugeben. »Wer uns mit ihnen verwechselt, begeht einen Fehler. Letztlich sind wir unser eigenes Volk.«
    »Beachtet ihr die Clantradition, Veniers zu sammeln?«
    Cox schaute zu seinem Beutel hinunter. »Pos.«
    »Soweit ich es verstanden habe, handelt es sich um Erinnerungen an eure größten Kämpfe. Falls du die Frage gestattest: Was ist dein

Weitere Kostenlose Bücher