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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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einer ruchlosen Leidenschaft für Gilbert & Sullivan bestanden. Marcus konnte aus dem Gedächtnis sämtliche Texte aus deren Operette H.M.S. Pinafore oder Das Mädchen, das einen Matrosen liebte zitieren.
    Jack Prescott hingegen wirkte alles andere als ungefährlich. Sie hatte gespürt, dass ihr Herz schneller geschlagen hatte, als sie sich unterhielten, so lächerlich das auch klingen mochte. Oh ja, er wirkte ziemlich furchteinflößend. Er sah derb aus, groß, mit Muskeln bepackt, wie man sie sich nicht im Fitnessstudio kaufen konnte. Er strahlte die Härte eines Felsblocks aus.
    Außerdem war er verdammt attraktiv, was sie noch von keinem ihrer Untermieter hatte sagen können. Furcht einflößend, aber sexy. Das bedeutete, sie sollte vielleicht besser noch eine dritte Theorie aufstellen: plötzliche hormonelle Überlastung.
    Als er nur ganz kurz ihren Arm gestreift hatte, war ihr ein Schauer den Rücken hinuntergelaufen. Sie hatte die stahlharten Muskeln durch sein Hemd und seine Jacke hindurch gespürt – der härteste Mann, den sie je berührt hatte. Und bei der Vorstellung, dass er höchstwahrscheinlich … am ganzen Körper so hart war, war ihr ganz heiß geworden.
    Nicht, dass er irgendetwas getan hätte, dass sie sich unwohl gefühlt hätte. Abgesehen davon, dass er so erschreckend riesig war und so … gefährlich aussah.
    Das genaue Gegenteil von Marcus Kipping mit seiner Vorliebe für Strickjacken, die die herabhängenden Schultern und dünnen Arme einhüllten. Jack Prescotts beeindruckende Muskulatur war durch ein Hemd und eine Jacke hindurch nicht zu verkennen. Er war der männlichste Mann, den sie je getroffen hatte – und verdammt sexy.
    Caroline, die sich selbst gegenüber immer aufrichtig gewesen war, erkannte in diesem Augenblick, dass das der Grund dafür gewesen war, dass sie Ja gesagt hatte. Gott möge ihr beistehen – diese Hitzewallung war der Grund dafür, dass sie Ja gesagt hatte. Es war schon so schrecklich lange her, dass sie so etwas gefühlt hatte.
    Wenn Gott ihr auch nur so viel Verstand wie einer Ente gegeben hätte, hätte sie abgelehnt. Sie hätte ihn weder als Untermieter aufgenommen noch ihre Autoschlüssel einem vollkommen Fremden überlassen. Sie kannte ihn doch überhaupt nicht. Vielleicht war er ein Serienmörder oder … oder ein Kriegsveteran, der an einer posttraumatischen Belastungsstörung litt und eines schönen Tages durchdrehen, einen Turm besteigen und anfangen würde, mit einem Gewehr auf harmlose Passanten zu schießen. Vielleicht würde ihr lebloser Körper irgendwann in einer Blutlache liegend aufgefunden werden, oder er würde sich mit dem wenigen, was vom Familiensilber übrig geblieben war, aus dem Staub machen.
    Niemand nahm einen Untermieter ohne Referenzen auf. Mr und Mrs Kipping waren ihr vom Direktor ihrer Bank empfohlen worden, und sie hatten ihre Eltern gekannt.
    Wer kannte diesen Jack Prescott?
    Aber seine tiefe Stimme war so gelassen gewesen, dieser massige Körper so ruhig. Und dann dieser Ausdruck von Trauer, der sein Gesicht überschattet hatte, als er vom Tod seines Vaters gesprochen hatte … Die war echt gewesen und tief verwurzelt. Caroline erkannte wahre Trauer – darin war sie die größte Expertin der Welt.
    Er wirkte ungepflegt und müde, so als ob er eine sehr lange Reise hinter sich hätte. Seine Jacke war viel zu dünn für die eisigen Temperaturen, die draußen herrschten, und seine Kleidung war zerknittert, als ob er darin geschlafen hätte. Seine Stiefel waren alt und abgetragen. Diese alten Stiefel waren der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.
    Es waren die Stiefel eines Mannes, den das Glück verlassen hatte.
    Aber davon abgesehen war da noch irgendetwas an diesem Mann, abgesehen von seiner sexy und zugleich beruhigenden Ausstrahlung. Etwas fast … Vertrautes. Was wiederum nur die Theorie stützte, dass sie vollkommen verrückt war, da sie ihn ja nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Sie war noch niemals einem Mann begegnet, der ihm auch nur im Entferntesten ähnelte.
    Keiner der Männer, die sie kannte, besaß so mächtige und starke Hände oder so breite Schultern. Keiner der Männer, die sie kannte, bewegte sich mit dieser athletischen Anmut und gespannten Energie, wie ein loderndes Feuer, das momentan unter Kontrolle war, aber jederzeit wieder aufflammen konnte.
    Er sei nicht mehr beim Militär, hatte er gesagt, doch sein Auftreten war immer noch das eines Soldaten: breite Schultern, kerzengerader

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