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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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aber sie konnte einfach nicht mehr weitermachen. Jeder einzelne ihrer Muskeln war erschlafft. Es fiel ihr schon schwer, die Augen offen zu halten.
    Sie merkte gerade noch, dass er sich aus ihr zurückzog und sich mit ihr in den Armen umdrehte. Sie benutzte seine harte Schulter als Kopfkissen und fiel in einen traumlosen Schlaf.
    Air France Flug 1240
Mitten über dem Atlantik,
auf dem Weg zum Kennedy-Flughafen
    Axels Visakarte hatte einen Erste-Klasse-Flug über den Atlantik mit Air France bezahlt. L’Espace Première . Schon der Name allein hatte Klasse.
    Deaver machte es sich in seinem komfortablen, extragroßen Sitz bequem, der zum Bett wurde, wenn man ihn nach hinten kippte, und nippte an einem Glas, das mit einem ausgezeichneten trockenen Champagner gefüllt war. Das echte Zeug, nicht die warme, mit Kohlensäure versetzte Brühe, die in der Holzklasse serviert wurde.
    Guter, alter Axel. Seine Kreditkarte und sein Name würden nach Atlanta fliegen, wo er dann vom Angesicht der Erde verschwinden würde. Deaver hob das Glas. Auf dich, alter Junge!
    Deaver blickte sich in der Erste-Klasse-Kabine um, mit ihrem weichen Teppich und den brillanten Farben. Es war das erste Mal, dass er Erster Klasse flog, aber bei Gott, es würde nicht das letzte Mal sein.
    Zum ersten Mal seit Obuja entspannte Deaver sich und begann, die nächsten Tage zu planen. Sein Kopf war klar, und er erkannte mit ungewöhnlicher Deutlichkeit, was zu tun war.
    Er fühlte sich unglaublich wohl, verspürte ein angenehmes Gefühl der Sättigung, und eine weiche, neue, saubere Wolldecke lag über seinen Knien. Die Erste-Klasse-Kabine schien ein kleines Refugium zu sein, bestehend aus weichen Farben, weichen Stimmen und hübschen Frauen. Selbst die Luft duftete nach Luxus. Kein Dieselgestank oder der Geruch dreckiger Teppichböden, den er immer mit dem Fliegen assoziierte. In der Luft lagen die teuren Parfüms der anderen Passagiere, der berauschende Duft nach dem boeuf en croûte , das es zum Abendessen gegeben hatte, nach Burgunder und Zitronentorte, gekrönt von dem Napoleon-Brandy, der in Kristallgläsern serviert worden war.
    Kein Wunder, dass die Reichen immer die besten Ideen hatten. Wem würden denn nicht lauter schlaue Dinge einfallen, wenn ihm von hübschen Stewardessen ausgezeichnetes Essen und Wein serviert wurde, ihm parfümierte Kissen unter den Kopf geschoben und er in die weichsten Decken eingewickelt wurde? Sogar der Lärm der Motoren klang hier oben in der ersten Klasse gedämpft.
    Deaver war schon um die ganze Welt geflogen, meistens in Frachtmaschinen, und das war so weit weg wie nur irgend möglich von der Ersten Klasse. Er dachte an einen Flug von Ramstein nach Jakarta. Fünfzehn zermürbende, eisige Stunden auf Metallbänken angeschnallt, und wer pinkeln musste, benutzte dafür eine Dose.
    Nie wieder, verdammt noch mal!
    Deaver leerte die Champagnerflöte.
    »Encore du champagne, monsieur?« Sofort erschien eine Stewardess und schenkte ihm mit einem Zwinkern und einem Lächeln nach. Sie war groß, blond, mit schrägen braunen Augen. Er war auf einer Mission, aber wenn er erst mal seine Diamanten wiederhatte, würde er die Einladung annehmen, wenn er das nächste Mal so angelächelt wurde.
    In der ersten Klasse befanden sich lediglich fünf weitere Passagiere, alles Geschäftsleute, die sich gerade für die Nacht bereit machten. Der Himmel vor den kleinen Fenstern hatte sich längst dunkel und schließlich schwarz verfärbt. Sie hatten fürstlich gespeist und getrunken, und jetzt legten sie ihre Laptops beiseite, falteten die Zeitungen zusammen, zogen die Schuhe aus und verwandelten einer nach dem anderen ihre Sitze in Betten.
    Deaver wartete, bis die Lichter gedimmt waren, die Stewardessen sich hinter die Vorhänge zurückgezogen hatten und seine Mitpassagiere eingeschlafen waren.
    Erst dann nahm er drei Blätter Papier aus seiner Tasche – Fotokopien eines schmuddeligen Fotos und eines zerknitterten Zeitungsausschnitts sowie ein Digitalfoto. Die ersten beiden waren schon tausendmal auf- und wieder zusammengefaltet worden, und die Bilder waren ziemlich undeutlich, aber dennoch lieferten sie Deaver alle Informationen, die er benötigte.
    Zuerst betrachtete er das Digitalfoto, das einer seiner Männer, Sam Dupont, in Freetown aufgenommen hatte. Sam war in der Hauptstadt zurückgeblieben, um ihre Vorräte an Munition aufzustocken, und war gerade damit fertig gewesen und bereit, in ihr Basislager zurückzukehren, als er Jack Prescott

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