Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper
St. John hielt seinem Blicken stand.
„Du hast noch mit keiner Frau geschlafen. Und ich bin dein erster Mann.“ Die Feststellung musste ihm unglaublich erscheinen, denn er starrte den regungslos unter ihm liegenden St. John wortlos an.
„Und wenn es so wäre?“, fragte er leise. Er schämte sich und war gleichzeitig froh, dass er gerade O’Malley ein solches Geschenk machen konnte.
Dieser legte den Kopf leicht schräg und sah ihn lange forschend an, bevor er sagte: „Dann fände ich es wundervoll.“
Wie überwältigend war seine Sehnsucht, sich seinem Geliebten ganz und gar hinzugeben. Wie verzehrte er sich nach dem Gefühl, den anderen in sich aufzunehmen, von ihm erfüllt zu werden.
„Bitte … tu es mit mir!“, sagte er vorsichtig, als erschreckten ihn seine eigenen Worte.
Doch O’Malley lächelte nur. „Nein“, sagte er entschieden. „Noch nicht. Wir haben so viel Zeit miteinander. Jetzt werde ich dir erst mal zeigen, wie man sich unendliche Lust verschaffen kann, auch ohne in den anderen einzudringen.“
Wieder glitt er küssend an St. Johns Oberkörper abwärts. Doch diesmal ließ er seine Linke auf dessen Brust ruhen und rollte lediglich seinen Nippel zwischen seinen Fingerkuppen. Winzige Pfeile, so schien es St. John, wurden in Richtung seiner Lenden abgeschossen und führten zu einem intensiven Verlangen, abzuspritzen, dass er seine süße Qual nur hinausstöhnen konnte.
Vor allem, da O’Malley seinen Schaft mit Zunge, Lippen und Zähnen zu bearbeiten begonnen hatte. St. John hatte jegliche Kontrolle verloren. Wie ein Verrückter bewegte er seine Lenden vor und zurück. Stieß in O’Malleys Mund, dass dieser kaum noch atmen konnte, was ihn aber nicht minder erregte. St. John wand sich unter den Berührungen seines Liebhabers. Schrie und stöhnte, bis er sich nicht mehr beherrschen konnte und in den Mund seines Liebsten kam. Mit einem letzten Krampf löste sich die Anspannung, die ihn auf seinem Regenbogen vorangetragen hatte und ebenso erschöpft wie zufrieden ließ er sich in das Kissen fallen und schob den Arm unter seinen Kopf. O’Malley robbte zu ihm hoch und barg in einer seltsam kindlichen Geste seinen Kopf an St. Johns weit gedehnter Achsel.
„War es schön für dich?“, fragte er sanft. St. John war durch eine plötzliche Bewegung irritiert und blickte an sich hinab. O’Malley lag da und rieb mit der Rechten seinen eigenen Schaft, als errege ihn allein die Vorstellung, seinem Liebhaber Lust bereitet zu haben. St. John empfand dies als ungerecht. Er setzte sich auf, schob O’Malleys Hand beiseite und wichste ihn sacht, dann immer schneller, bis sein Geliebter sich förmlich aufzubäumen schien, für einen Moment verkrampfte und seine cremefarbenen Tropfen in die Höhe schoss.
St. John sah ihn verblüfft an.
„Hey! Hast du noch nie gewichst?“, fragte er amüsiert.
„Natürlich habe ich“, erwiderte St. John wie ein gekränkter Junge. „Aber …“
„Aber was?“
St. John zuckte mit den Schultern. „Aber ich habe es immer als etwas Unzulängliches empfunden. Wenn ich es mir mache, ist es wie … wie Tanzen ohne Musik.“ O’Malley sah grinsend zu ihm auf. „Tanzen ohne Musik?“, erwiderte er mit einem schelmischen Grinsen und St. John nickte bestätigend. „Gut, dann sollten wir uns darum kümmern, dass du ab jetzt nur noch mit Musik tanzt.“
Die Gefühle, die St. John von diesem Moment an nicht mehr zur Ruhe kommen ließen, erinnerten ihn an das Bild zweier Kontinente. Er stand auf dem einen und O’Malley auf dem anderen und zwischen ihnen war nichts als das unfassbare tiefe Meer.
Im Bett seines Liebsten, ja, sogar noch für ein paar Stunden, nach denen er das Bordell verlassen hatte, sah er sich als den glücklichsten Menschen der Erde. Eine tiefe, innere Ruhe war in ihn eingekehrt, wie er sie niemals zuvor für möglich gehalten hatte. Seine brennendste Sehnsucht hatte Erfüllung gefunden.
St. John empfand sich als einen Wanderer, der ans Ziel gekommen war.
Die schmutzige, düstere Straße, die vom Regen in schwärzliche Schemen verwandelten Passanten, selbst der Gestank, der aus den Hinterhöfen drang, konnten seine Zufriedenheit nicht mindern. Es erschien ihm sogar, als existierten sie nicht wirklich, sondern höchstens in der Fantasie eines besonders üblen Gottes.
Wieder und wieder betrachtete er seinen Geliebten vor seinem inneren Auge. Kein Detail dieses wundervollen Körpers wäre nicht wert gewesen, in Erinnerung gegossen zu werden.
Er
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