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Gefährlicher Sommer

Titel: Gefährlicher Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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immer wieder ließ er sich aber fallen.
    Christopho wurde die ganze Sache immer suspekter. Kein Mensch zu sehen - aber dafür kehrte plötzlich der Hund von Gott weiß woher zurück und war ganz offensichtlich verletzt. Es musste etwas passiert sein. Aber was sollte er tun?
    Während er noch dasaß und grübelte, klingelte im Haus das Telefon. Er zuckte zusammen, zögerte einen Moment. Aber dann stand er auf, lief hinein und nahm den Hörer ab.
    »Hallo?«
    Es war Brigitte. Sie war verwirrt, denn sie kannte die Stimme am anderen Ende der Leitung nicht, hatte außerdem deutsche Worte erwartet und wurde in Spanisch angeredet.
    »Ich glaube, ich habe mich verwählt«, sagte sie auf Spanisch. »Ich wollte Galicano in La Laguna!«
    »Ja, das ist schon richtig. Sind Sie Frau Galicano? Ich bin Christopho, der ... der Freund von Angie.«
    Brigitte runzelte die Stirn. Was tat Angies Freund in ihrem Haus? Hatte das Mädchen ihn zu sich geholt? Sie begann sich zu ärgern. Ich hätte auf keinen Fall wegfahren dürfen, dachte sie.
    »Christopho, ich rufe aus Madrid an. Ich möchte meinen Sohn Manuel sprechen. Oder Angie. Oder jemand von den anderen!«
    Christopho zögerte. Wenn er ihr jetzt sagte, wie merkwürdig hier alles war, bekäme sie den Schreck ihres Lebens. Andererseits wusste sie vielleicht etwas, das weiterhelfen konnte. Er beschloss, dass er jetzt nicht rücksichtsvoll sein durfte.
    »Frau Galicano, hier gehen seltsame Dinge vor. Das heißt, es gibt womöglich völlig harmlose Erklärungen dafür. Angie ist gestern nicht in meine Diskothek gekommen, obwohl wir verabredet waren. Daraufhin bin ich vorhin hierhergefahren, um nach ihr zu sehen. Es ist niemand da!«
    »Es ist niemand da? Wie sind Sie dann ins Haus gekommen?«
    »Die Küchentür stand offen. Ich weiß, ich hätte nicht hineingehen dürfen, aber ich hatte so ein ungutes Gefühl. Und das Merkwürdigste war, der Hund kam auf einmal. Er war aber nicht im Haus. Er kam von draußen. Und etwas stimmt nicht mit ihm. Er legt sich ständig hin, kommt nicht recht auf die Beine. Als ... als hätte er vielleicht einen Schlag gegen den Kopf bekommen ...«
    »Was?«
    »Regen Sie sich bitte nicht zu sehr auf, möglicherweise reime ich mir etwas Abenteuerliches zusammen, und es steckt überhaupt nichts dahinter.«
    »Dann wissen Sie nicht, ob Manuel und die anderen gestern Abend zu Hause waren? Ich habe sie nachmittags nicht erreicht, und am Abend und heute früh gab es überhaupt keine Telefonverbindung nach Teneriffa! Deshalb weiß ich nicht ... mein Gott!«
    »Ich wundere mich eben, dass Angie auch einfach verschwunden ist. Vor allem nachdem sie gestern nicht zu unserer Verabredung gekommen ist. Ich ... ich glaube, sie mag mich recht gern. Ich denke, sie hätte versucht, mir das zu erklären!«
    Brigitte versuchte ruhig zu bleiben. »Und Sie haben nicht den kleinsten Hinweis?«
    »Nein. Nichts.«
    »Christopho, bleiben Sie bitte, wo Sie sind. Ich muss überlegen, ob ich jemanden anrufen kann. Ich rufe Sie dann zurück.«
    »In Ordnung. Ich warte.«
    Er legte den Hörer auf und ging in den Garten. Er zog den schwankenden Tobi aus der Sonne in den Schatten und brachte ihm eine Schüssel Wasser. Der Hund trank gierig. Aber kaum war er fertig, legte er sich wieder schwerfällig hin.
    Christopho kraulte sein kurz geschnittenes, aber immer noch zotteliges Fell. »Armes Tier«, murmelte er. »Wenn es bis heute Abend nicht besser ist, hole ich den Tierarzt.«
    Tobi hob schwach den Kopf und bellte leise. Dann atmete er tief durch und schloss die Augen. Der lange Weg durch die brennende Sonne hatte ihn vollkommen erschöpft.
 
    Brigitte war äußerst beunruhigt, aber sie versuchte, ihren Verstand zusammenzuhalten. Wütend dachte sie, dass ihre Gäste sich außerordentlich unfair benahmen. Kaum drehte sie ihnen den Rücken zu, ging alles schief. Besonders irritierend fand sie die Geschichte mit Tobi. Sie wusste, mit welcher Liebe Pat an dem Tier hing, und wenn Tobi tatsächlich allein in der Gegend herumlief und offenbar krank war, konnte etwas nicht stimmen. Pat hätte eine solche Situation nicht zugelassen, wenn sie in der Lage gewesen wäre, sie zu verhindern.
    Schließlich rief sie ihre Schwester in Deutschland, Pats Mutter, an. Sie bemühte sich, heiter und harmlos zu klingen. »Ich bin es, Brigitte.« Sie erzählte, warum sie plötzlich nach Madrid hatte fliegen müssen, und fügte hinzu: »Ich weiß, es klingt ziemlich albern, aber ich erreiche niemanden zu Hause, und du

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