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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und lief in einer hässlichen Spitze aus. Als
Tempest ihn aus der Pfote zog, heulte das Tier vor Schmerz auf, hielt aber
still. Darius konnte es nicht länger mit ansehen. Obwohl er wusste, dass seine
Gefährtin auch allein mit der Berglöwin fertig werden konnte, beruhigte er das
Tier und sorgte mit einem telepathischen Befehl dafür, dass es liegen blieb.
    Tempest warf ihm zwar einen
flüchtigen Blick zu, protestierte jedoch nicht. Sie spürte Darius' drängenden
Wunsch, sie zu beschützen, nur allzu deutlich. Dankbar stellte sie fest, dass
er sich auf die verletzte Pfote der Berglöwin konzentrierte und die Entzündung
daraus beseitigte. Das Gift des Dorns drang in winzigen Tropfen durch das Fell
des Tieres und tropfte auf den Boden.
    Entferne dich jetzt von
ihr, Tempest, befahl Darius mit fester Stimme. Viel mehr Aufregung würde sein Herz
nicht aushalten.
    Sie hat Hunger. Kannst du ein Beutetier für sie finden?
    Zurück, Tempest, beharrte er.
    Aufgebracht rollte Tempest
die Augen. Dieser Mann würde sie noch in den Wahnsinn treiben. Zögernd wich sie
von der Berglöwin zurück, sehr langsam, um nicht die Jagdinstinkte des Tieres
zu wecken. Versuche doch bitte, dich nicht ständig als großer Herrscher
aufzuspielen. Das geht mir auf die Nerven.
    Tempest bahnte sich einen
Weg ins Unterholz und folgte dann dem kleinen Trampelpfad auf den Wasserfall
zu. Darius lockte ein altes Reh an, das als Beute für die Berglöwin gedacht
war. Das Tier war verletzt, sein Maul entzündet, sodass es nicht mehr fressen
konnte. Tempest war froh, dass es Darius gelungen war, ein Tier zu finden, für
das der Tod eine Erlösung war.
    »Wohin gehst du?« Darius
tauchte plötzlich an ihrer Seite auf und verlangsamte seine Schritte, um sich
ihr anzupassen.
    »Zum Wasserfall, was hast du
denn gedacht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich
glaube, wir müssen dir einen Kompass besorgen.«
    Tempest blieb stehen und
lächelte ihn schelmisch an. »Ich bin nie besonders gut mit einem Kompass
zurechtgekommen. Zwar weiß ich, dass die Nadel immer nach Norden zeigt, aber
was nützt mir das ? Ich weiß ja nicht, ob ich nach Norden gehen muss.«
    Darius hob die Augenbrauen.
»Eine Landkarte?«
    Lächelnd schüttelte Tempest
den Kopf.
    »Du kannst nicht einmal
Karten lesen?« Darius stöhnte auf. »Natürlich nicht, wie konnte ich auch nur
auf diesen Gedanken verfallen?« Er umfasste ihren Ellenbogen. »Du entfernst
dich vom Wasserfall, Tempest.«
    »Das kann nicht sein, ich
folge dem Flusslauf«, erklärte sie mit fester Stimme.
    Wieder schössen Darius'
Augenbrauen in die Höhe. Er blickte sich um. »Dem Flusslauf?«
    Tempest zuckte die Schultern.
»Er ist in der Nähe.«
    Darius brach in schallendes
Gelächter aus und legte ihr den Arm die Schultern. »Gut, dass du in mir einen
Wärter gefunden hast.«
    Tempests grüne Augen
glitzerten, als spiegelten sich die Sterne des Nachthimmels in ihnen wider. »Wenn
du es sagst.«
    Darius küsste sie sanft und
leidenschaftlich zugleich. Er wusste nicht, ob er lachen oder sie zurechtweisen
sollte. Tempest schmiegte sich einfach an ihn und akzeptierte seine widersprüchlichen
Empfindungen.
    Dann hob er sie auf seine Arme.
»Ich muss dich wieder zu den anderen bringen. Du brauchst etwas zu essen.« Er
flüsterte die Worte an ihren Lippen, sodass sein warmer Atem über ihre Haut
strich. Tempest verspürte nicht den geringsten Hunger.
    Doch schon registrierte sie,
wie Darius sich veränderte. Es begann in seinen Gedanken. Tempest fing ein
lebhaftes Bild auf, das ihr den Atem verschlug. Nur widerwillig unterbrach er
den Kuss und hob den Kopf, während sein Körper sich zu verwandeln begann.
Tempest sah ihm mit angehaltenem Atem zu. Sie konnte noch immer kaum fassen,
dass Darius tatsächlich diese Leistung vollbringen konnte. Sie hielt an der
telepathischen Verbindung fest, um herauszufinden, was er dabei empfand.
    Das Gefühl der Freiheit war
überwältigend. Die kräftigen Flügel des Vogels hatten eine Spannweite von etwa
zwei Metern. Steig auf meinen Rücken.
    Tempest schüttelte den Kopf.
Sie hatte Angst, Darius zu verletzen. »Du bist ein Vogel. Ich bin zu schwer
für dich.«
    Ich weigere mich, mit dir darüber zu diskutieren.
    Tempest verstand die
unausgesprochene Drohung. Wenn es nötig war, würde er ihr seinen Willen
aufzwingen. Obwohl er sich im Körper eines Vogels befand, hatte er nichts von
seinen Kräften eingebüßt.
    »Du erinnerst mich an einen
verwöhnten kleinen Jungen, der immer seinen Willen

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