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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schwebt in großer Gefahr, Darius. Wir
müssen die Angelegenheit entscheiden, ehe Desari auf die Bühne geht.«
    Darius spürte Tempests
unendliche Erschöpfung. Sein größter Wunsch war es, für das Wohlbefinden seiner
Gefährtin zu sorgen . Also nahm er Tempest einfach am Arm, führte sie
schweigend in die Küche und setzte sie an den Tisch.
    Desari hatte eine Schüssel
mit dampfender Gemüsebrühe vorbereitet. Der appetitliche Duft erfüllte das
Wohnmobil, doch Tempest presste sich nur die Hand auf den Magen und bemühte
sich, den Brechreiz zurückzudrängen. Siehst du, Darius P Ich kann sowieso nichts essen.
Wie lange soll ich noch halb in deiner und halb in meiner Welt leben P Ich bin
bereit, das Risiko der Umwandlung zu tragen, um eine Zukunft mit dir zu haben.
    Er ignorierte ihre leise,
eindringliche Stimme und übernahm die telepathische Kontrolle über ihre
Gedanken, ehe Tempest ihn abwehren konnte. Du wirst diese Brühe
essen und bei dir behalten, damit du wieder zu Kräften kommst. Darius setzte seinen Willen
durch, selbst als Tempests Magen rebellierte.
    Kurze Zeit später blinzelte
sie ihn an und stellte fest, dass sich die Suppenschüssel geleert hatte. Sie
strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und senkte müde den Blick. »Ich
möchte mich jetzt ausruhen, Darius. Lass uns schlafen gehen.«
    Darius legte ihr den
gesunden Arm um die Taille, hob sie mühelos hoch und trug sie aus dem Wohnmobil
hinaus in die Nacht. Zwar war Darius ihr schon wieder überlegen, doch Tempest
kümmerte es nicht. Sie schmiegte sich einfach an ihn und schloss die Augen.
    Er trug sie in einen Tunnel,
der sehr tief in die Erde hineinführte. Vulkanische Aktivität erwärmte die
Luft. Die Höhle verschlug Tempest den Atem, sie glaubte, ersticken zu müssen,
obwohl sie sich bemühte, ihr Unbehagen vor Darius zu verbergen. Deshalb
schmiegte sie sich enger an ihn und begab sich ganz in seinen Schutz. Sie
wusste, dass er sich nicht in der Erde zur Ruhe legen würde, weil sie es nicht
konnte. Er würde in der Höhle einen Ruheplatz für sie finden und sich mit ihr
nach Art der Sterblichen ausruhen. Doch er brauchte die Heilkraft der Erde,
besonders jetzt, da er verwundet war. Er musste sein Herz und seine Lungen
anhalten und in den Schlaf des karpatianischen Volkes sinken. Plötzlich musste
Tempest lächeln. Sie war ziemlich sicher, dass es ihr gelingen würde, ihn von
ihrer Sichtweise der Dinge zu überzeugen. Nur musste sie sich erst ausruhen,
ehe sie einen weiteren Versuch wagte. Darius würde ihr nicht für immer
widerstehen können. Sie hatte seine Gedanken gelesen und wusste, wie
verletzlich er war. Wenn sie darauf bestand, würde er nachgeben. Schließlich
sehnte er sich selbst mit jeder Faser seines Seins danach, sie in eine
Karpatianerin zu verwandeln.
    Darius glaubte, sie ständig
beschützen zu müssen, weil sie so zierlich und zerbrechlich war. Doch er irrte
sich. Vielleicht konnte sie nicht mit dem karpatianischen Volk mithalten, wenn
es um körperliche Kräfte ging - sie verfügte jedoch über enorme Willenskraft.
Sie würde einen Weg finden, Darius zu beschützen, denn sie liebte ihn ebenso
sehr wie er sie.
     
    Kapitel
16
    Das Konocti Harbor Inn,
berühmt für seine exquisiten Speisen und Konzerte, stand am Ufer eines großen
Bergsees, beschattet von majestätischen Kiefern. Immer wieder lockte die
Ferienanlage mit ihren Openairkonzerten zahlreiche Gäste in das große
Amphitheater, und auch die Veranstaltungen in dem kleinen, gemütlichen
Konzertsaal waren sehr beliebt, denn dort konnten die Gäste zu Abend essen und
gleichzeitig ihre Lieblingskünstler bewundern. Das Sommerfest war legendär und
zog Besucher aus dem ganzen Land an. Desari liebte es, hier aufzutreten, wann
immer sie in Kalifornien war. Für Darius und Julian stellte das Hotel jedoch
einen sicherheitstechnischen Albtraum dar.
    Der Chef des
Sicherheitspersonals war Mitte vierzig und erweckte den Eindruck, seinen Job zu
beherrschen und mit jeder Situation fertig werden zu können. Aufmerksam hörte
er sich die Wünsche der Gruppe an. Er wusste bereits, dass vor einigen Monaten
ein Attentat auf Desari verübt worden war, und hatte selbst zusätzliche
Vorkehrungen getroffen. Trotzdem war er gern bereit, sich die Vorschläge der
Band anzuhören und mit den Musikern zu kooperieren. Darius mochte den Mann und
gestand ihm sogar widerwillig die Hochachtung zu, die sonst nur seinem eigenen
Volk vorbehalten war.
    Desaris Konzert sollte im
Hotel stattfinden.

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