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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Nuance ihrer
Stimme war Darius inzwischen vertraut. Tempest klang ein wenig traurig,
akzeptierte jedoch ihre schwierige Kindheit. Allerdings warf sie sich noch
immer vor, damals anderen Menschen vertraut zu haben. Die anderen hatten
dieses Vertrauen stets enttäuscht. Daher zog Tempest es inzwischen vor, allein
zu bleiben. Darius spürte ihre Entschlossenheit, diese Unabhängigkeit nicht
aufzugeben. Der Job als Automechanikerin der Dark Troubadours war für Tempest
eine Möglichkeit gewesen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig
längeren Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden. Und nun war er im Begriff,
ihr all das zu nehmen.
    »Vielleicht wäre es leichter
für dich, wenn ich doch deine Erinnerungen auslöschen würde. Diesmal würde ich
gründlicher vorgehen, Tempest«, bot Darius ihr an. Allerdings hätte er dieses
Angebot lieber nicht in die Tat umgesetzt, da er sich danach sehnte, von
Tempest akzeptiert zu werden.
    Energisch schüttelte sie den
Kopf. »Nein. Wenn du das tun würdest, könnte ich dir nie wieder vertrauen.«
    »Aber du würdest dich nicht
daran erinnern, und es würde dir leichter fallen, deine Ängste zu überwinden.
Es ist doch sinnlos, dass du noch immer Angst vor uns hast, während wir dich
schon längst als Mitglied unserer Familie betrachten«, erklärte Darius
vernünftig.
    »Nein, ich will es nicht«,
beharrte Tempest.
    Darius ließ seinen wachsamen
Blick über ihr Gesicht schweifen, und in den Tiefen seiner dunklen Augen schien
eine Flamme zu glühen. Tempest fühlte sich an einen Wolf erinnert, einen
unbarmherzigen Jäger. Was wusste sie schon von ihm? Nur dass er kein Mensch
war, sondern »Karpatianer« und angeblich unsterblich. Und er glaubte, dass sie
ihm gehörte. Tempest wusste nichts über die ungewöhnlichen Fähigkeiten, die
Darius erwähnt hatte, spürte jedoch die Macht, die er ausstrahlte. Dabei
behandelte er sie so sanft und freundlich, dass sie Gefahr lief, sich in
falscher Sicherheit zu wiegen.
    Und doch war Darius ein
Raubtier, obgleich er über den Verstand eines Menschen verfügte. Er war
dunkel, mysteriös, gefährlich, mächtig und sehr, sehr sinnlich. Eine
beeindruckende Kombination. Beinahe hätte Tempest laut aufgestöhnt. Wie sollte
sie sich nur aus diesem Schlamassel befreien? Darius strich ihr zärtlich mit
dem Daumen über die Fingerknöchel, und glühende Blitze schienen durch Tempests
Adern zu zucken. Warum musste sie sich bloß so sehr zu ihm hingezogen fühlen?
Und das, obwohl er mehr Raubtier als Mensch zu sein schien? Lag es daran, dass er
der einzige Mann in ihrem Leben war, der sie jemals mit so viel Rücksicht
behandelt hatte ? Oder ging es darum, dass Darius so schrecklich einsam war und
sie so sehr brauchte?
    »Du solltest nicht so viel
nachdenken, Tempest«, wiederholte er leise, mit einem Hauch von Belustigung in
der samtigen Stimme. »Die Dinge erscheinen dir schlimmer, als sie wirklich
sind.« Darius war durchaus versucht, ihr aller Proteste zum Trotz die
Erinnerungen zu nehmen, um ihre Ängste auszulöschen. Doch er war auch
selbstsüchtig genug, sich zu wünschen, dass Tempest um sein Geheimnis wusste
und trotzdem den Mut aufbrachte, bei ihm zu bleiben.
    »Als könnte es überhaupt
noch schlimmer werden«, murmelte sie.
    Darius genoss es, Tempest im
Arm zu halten. Er fand selbst Vergnügen an der Art, wie sie sich ihm
widersetzte. Natürlich wusste er, dass sie keine Ahnung von der Macht hatte,
über die er verfügte, und nichts von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten
wusste. Und doch fühlte sich Darius in ihrer Gegenwart so lebendig wie nie zuvor.
Der Wind rauschte über ihren Köpfen und blies Tempest einige Haarsträhnen ins
Gesicht. Darius hörte das Rascheln der Bäume, deren Äste und Blätter im Wind
tanzten. Plötzlich ertappte er sich dabei, dass er nach so vielen dunklen,
trostlosen Jahrhunderten endlich wieder lächelte. Darius hatte längst
vergessen, wie es sich anfühlte, glücklich zu sein. Doch hier, im Schutz der
Bäume, umgeben von der Nacht und dem Gesang des Windes, mit Tempest in seinem
Arm, empfand Darius endlich Glück und Zufriedenheit.
    Nervös warf Rusti ihm einen
Blick zu. Sie konnte nicht verstehen, warum sie hier neben ihm ging und so
tat, als wäre alles in Ordnung, während sie doch eigentlich schreiend vor ihm
hätte flüchten sollen. Sein Gesicht war ein sinnliches Kunstwerk, die Züge
markant und vollkommen. Darius verkörperte Macht und Gefahr. Und er war
unglaublich sexy.
    Tempest

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