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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den
Klang meiner Stimme. Besonders gefallen dir mein Mund und meine Augen und die
Art, wie ich dich ansehe.« Eindringlich betrachtete er ihr Gesicht und wurde
ernst, als er fortfuhr: »Du fürchtest dich vor meinen Kräften, akzeptierst
jedoch meine Andersartigkeit ohne Probleme. Ich gebe dir ein Gefühl der
Sicherheit, und auch davor fürchtest du dich, weil du der Idee misstraust. Du
möchtest dich nicht an mich binden, weil du annimmst, einen Mann wie mich
nicht halten zu können. Und du möchtest mich keinesfalls verlieren.«
    Tempest versuchte, sich aus
seinen Armen zu befreien, doch Darius hielt sie fest an sich gepresst, sodass
ihr nichts anderes übrig blieb, als ihn zornig anzusehen. »Wenn du meine
Gedanken so intensiv analysiert hast, ist dir dabei sicher auch aufgefallen,
was ich meistens mit dir tun möchte, oder?«
    Darius lächelte amüsiert.
»Du meinst, wenn du mich gerade nicht leidenschaftlich begehrst?«
    Tempest nickte wütend. »Ja,
jetzt zum Beispiel.«
    Sanft strich er ihr einige
feuchte Haarsträhnen aus der Stirn. »Du verfügst über eine erstaunliche
Vorliebe für weibliche Gewaltakte«, bemerkte er trocken.
    »Ich bin zu der Überzeugung
gelangt, dass man vermutlich nur mit Gewalt gegen dich bestehen kann.« Tempest
legte ihm die Hand auf die Brust und versuchte, ihn von sich zu schieben,
verlor jedoch bald die Kraft. Wenn Darius nicht in der Lage war, unauffällige
Hinweise zu verstehen, würde sie bald tatsächlich Gewalt anwenden, um sich von
ihm zu lösen. Das würde er bereuen. Ein unfreiwilliges Bad im Teich würde seinem
aufgeblasenen männlichen Ego vermutlich gut tun. Tempest warf ihm einen
vernichtenden Blick zu. »Ich glaube nicht an Liebe. Es ist ein Mythos. Die
Menschen sprechen nur davon, wenn sie etwas erreichen wollen. Doch in Wahrheit
geht es allein um sexuelle Anziehung.«
    Darius warf sie beinahe aus
dem Teich. »Glaubst du tatsächlich an diesen Unsinn? Ich bin die Finsternis.
Du bist das Licht. Ich bin ein Raubtier. Du verkörperst Mitgefühl und Güte. Und
trotzdem muss ich dir etwas über die Liebe beibringen?«
    »Du wirst schon wieder
überheblich«, erklärte Tempest kühl. »Weißt du, Darius, wir müssen nicht
unbedingt immer einer Meinung sein. Ich muss mich dir nicht in allem anschließen.«
    Etwas Dunkles, Unheimliches
flackerte in den Tiefen seiner unergründlichen Augen, und Tempest hielt den
Atem an. Dann blinzelte Darius, und die Illusion war verschwunden. Vielleicht
hatten sich nur die Flammen der Kerzen in seinen Augen gespiegelt.
    »Auf der Decke dort drüben
liegt Kleidung für dich. Zieh dich an, Tempest. Ich muss jagen.«
    Als er die Worte aussprach,
wurde sich Tempest ihres heftigen Herzschlags bewusst. Selbst in ihren Ohren
klang es wie Paukenschläge. Schlimmer noch, sie konnte auch Darius' Herzschlag
hören. Das Wasser, das von den Höhlenwänden tropfte, erschien ihr plötzlich
ohrenbetäubend laut, obwohl sie es in der Nacht zuvor kaum bemerkt hatte. Dann
vernahm sie noch etwas - einen schrillen Ton in weiter Ferne. Ungefähr so
stellte sich Tempest das Geräusch eines Fledermausschwarms vor.
    Sie atmete tief durch und
presste die Lippen zusammen. Es gefiel ihr nicht, dass Darius auf die Jagd
gehen musste. Und es gefiel ihr noch weniger, plötzlich über ein so scharfes
Gehör zu verfügen. Was bedeutete das? Er hatte sie bereits mehrmals gebissen.
War es möglich, dass er sie dadurch infiziert hatte? Langsam zog sich Tempest
die Sachen an, die Darius für sie bereitgelegt hatte - auch darüber wollte sie
lieber nicht zu lange nachdenken. Es war nicht ihre Kleidung. Wie hatte er sie
beschafft? »Du steckst diesmal wirklich in Schwierigkeiten, Rusti«, murmelte
sie.
    Darius stand neben ihr, so
makellos, elegant und mächtig wie immer. Zärtlich strich er ihr durchs Haar.
»Du solltest keine Selbstgespräche führen.«
    »Ich rede immer mit mir
selbst.«
    »Aber du bist jetzt nicht
mehr allein. Du hast mich, also kannst du diese Angewohnheit ablegen. Bist du
fertig?« Darius betrachtete Tempests blasses Gesicht und ließ seinen Blick kurz
auf ihren zitternden Lippen ruhen. Er fand es beinahe amüsant, dass sie es
immer wieder fertig brachte, sich mit ihren eigenen Gedanken zu erschrecken.
Gleichzeitig wunderte es ihn, dass sie nicht ständig Furcht vor ihm empfand,
sondern seine Andersartigkeit ebenso akzeptierte wie unterschiedliche
Hautfarben oder Religionen. Oder die Naturen verschiedener Tiere.
    Überraschend nahm Tempest
seine Hand.

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