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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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laut aufstöhnen. »Noch mehr Abenteuerlust würde mein armes Herz
bestimmt nicht aushalten.« Dann sah er Tempest eindringlich an. »Du musst mir
diesmal gehorchen. Ich möchte nicht zurückkommen und dich dabei ertappen, wie
du dich wieder von einer Klippe stürzt.«
    Sie rollte die Augen. »Was
soll mir denn hier oben schon passieren? Es ist doch weit und breit keine
Menschenseele zu sehen. Also wirklich, Darius, du wirst allmählich etwas hysterisch.«
Sie gingen zu einem flachen Felsen. »Ich werde hier sitzen und bis zu deiner
Rückkehr die Schönheit der Natur bewundern.«
    »Ansonsten würde mir auch
nichts anderes übrig bleiben, als dich an einen Baum zu fesseln«, sagte er mit
ernster Miene.
    »Das solltest du nicht
versuchen«, entgegnete Tempest herausfordernd. Ihre grünen Augen blitzten.
    »Führe mich nicht in
Versuchung«, gab Darius zurück, und er meinte jedes Wort bitterernst. Dann
unterzog er den Felsen einer eingehenden Untersuchung. Bei Tempest war alles
möglich. Vielleicht hatte sich eine Schlange unter dem Felsen verkrochen,
oder es steckte eine Stange Dynamit im Gestein, die sie in die Luft sprengen
würde.
    Tempest lachte ihn aus. »Geh
jetzt. Weißt du überhaupt, wie blass du bist? Wenn du nicht gleich auf die Jagd
gehst, wirst du vermutlich beschließen, dass ich mich hervorragend als Mit-
ternachtsimbiss eigne.« Tempest schlug die Beine übereinander und warf Darius
einen betont gleichgültigen Blick zu, während sie sich im Stillen wünschte,
ihre Worte zurücknehmen zu können. Sie wollte ihn lieber nicht auf neue Ideen
bringen. »Weißt du eigentlich, wie bizarr das Ganze ist?«
    Ehrfurcht gebietend baute
sich Darius vor ihr auf. »Ich weiß nur, dass du genau hier sitzen bleiben
wirst, wenn du weißt, was gut für dich ist.« Der Befehl war unmissverständlich,
und diesmal hatte Darius ihn nicht einmal in einen samtigen Tonfall gekleidet.
    Tempest bedachte ihn mit
einem unschuldigen Lächeln. »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte.«
    Darius küsste sie. Sie sah
so verführerisch aus, dass er einfach nicht widerstehen konnte. Ihre Lippen
waren weich, schmeckten wie eine Mischung aus Feuer und Honig, und er konnte
sich nur mit Mühe von ihr lösen. Doch der Hunger quälte ihn. Er brauchte
Nahrung.
    Eben noch hatte Darius sie
geküsst, als wollte er sie nie wieder loslassen, und im nächsten Augenblick war
er einfach verschwunden. An seiner Stelle gab es nur noch einen Hauch von
Nebel, der mit rasender Geschwindigkeit in den Wald hinein- schoss. Tempest
betrachtete das Phänomen ohne großes Interesse. Schließlich war sie nicht
einmal sicher, ob es sich wirklich um Darius handelte oder nur um eine optische
Täuschung, die der Wasserfall hervorrief. Jedenfalls war es wunderschön. Der
Nebel schimmerte in allen Farben des Regenbogens und verschwand leuchtend im
Dickicht der Bäume. Sie fragte sich, ob Darius wohl Beute gewittert hatte, und
schauderte gleich darauf, als sie sich ihrer Wortwahl bewusst wurde.
    Tief atmete Tempest die
Düfte der Nacht ein. Es war erstaunlich, wie viele Geschichten der Wind für sie
bereithielt. Darius hatte Recht gehabt - es war nur eine Frage der
Konzentration. Man musste innerlich ganz still bleiben und einfach nur
lauschen. Es war beinahe überwältigend. Die Bäume, das Wasser, die Fledermäuse,
die Tiere. Tempest klopfte auf den Felsen, um seine feste Oberfläche zu spüren.
Es war, als hätte Darius sie aufgeweckt und ihr eine völlig neue, wunderschöne
Welt gezeigt.
    Doch plötzlich schien sich
ein eigenartiger Misston in ihre magische Welt einzuschleichen, der jedoch so
weit entfernt war, dass Tempest ihn kaum wahrnahm. Alles um sie herum war so
aufregend. Besonders die Farbe des Wassers hatte es ihr angetan. Der Wind
strich über die Wasseroberfläche und verwandelte sie in schaumige Gischt. Und
doch schlich sich immer wieder ein klagender Ton in die Harmonie ein. Irgendetwas
war nicht so, wie es sein sollte.
    Tempest verzog das Gesicht
und rieb sich die Stirn. Je länger sie still auf dem Felsen saß, desto
heftiger pochten ihre Schläfen. Sie stand auf, verlagerte ihr Gewicht von einem
Fuß auf den anderen und sah sich gründlich um. Sie bemühte sich, die
leuchtenden Farben und vielen Einzelheiten zu ignorieren und sich nur auf das
Wesentliche zu konzentrieren.
    Plötzlich spürte sie einen
stechenden Schmerz in ihrem Fuß, streifte den Schuh ab und kniete sich hin, um
ihre Fußsohle zu massieren. Doch der Schmerz kam nicht von den

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