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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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»Auch wenn du der überheblichste Kerl bist, dem ich je begegnet
bin, danke ich dir für diese Nacht. Es war wunderschön, Darius.«
    Mit dieser Äußerung hatte er
nicht gerechnet, und sie bewegte ihn tief. Schnell wandte er sich von Tempest
ab, damit sie die Tränen nicht entdeckte, die plötzlich in seinen Augen
schimmerten. Allein das war ein kleines Wunder. Darius hatte nicht einmal
gewusst, dass er in der Lage war zu weinen. Doch jetzt war ihm danach zu Mute,
weil Tempest sich bei ihm bedankt hatte. Obwohl sie wütend auf ihn war und sich
vor seinen Kräften und diesem Ort unter der Erde fürchtete, hatte ihre
gemeinsame Nacht Tempest genug bedeutet, dass sie sich bei ihm dafür bedanken
wollte.
    Er führte sie aus der Höhle
hinaus. Dabei wurde Darius bewusst, dass sich noch nie zuvor jemand bei ihm für
etwas bedankt hatte. Seine Rolle als Familienoberhaupt und Beschützer war vor
langer Zeit festgelegt worden, und inzwischen schien sie selbstverständlich zu
sein. Doch diese zierliche, mutige Frau erinnerte ihn plötzlich daran, warum
er sich einst gerade diese Rolle ausgesucht hatte.
     
    Kapitel
11
    Es war die schönste Nacht,
die Tempest je erlebt hatte. Die Luft war klar und kühl, der Himmel von
unzähligen funkelnden Sternen übersät. Sie atmete den Tannenduft ein. Die
leichte Brise trug einen Hauch von Wildblumen zu ihr. Die Gischt der
Wasserfälle reinigte die Luft. Am liebsten wäre Tempest barfuß durch den Wald
gelaufen, um die Schönheit der Natur zu genießen. Einen Augenblick lang vergaß
sie selbst Darius, während sie dem Mond freudig die Arme entgegenstreckte.
    Darius betrachtete ihr
Gesicht und spürte das tiefe Glücksgefühl, das sie erfüllte. Tempest
konzentrierte sich immer auf das, was sie gerade tat, um es mit allen Sinnen zu
genießen. Sie schien um das wahre Geheimnis des Lebens zu wissen. Lag es
daran, dass sie bislang so wenig Freude empfunden hatte? Oder daran, dass sie
so hart um ihr Überleben kämpfen musste? Unauffällig nahm Darius die Verbindung
zu ihr auf, nicht mehr als ein wachsamer Schatten in ihren Gedanken, damit er
die Freude des Augenblicks mit ihr teilen konnte.
    Und es gelang ihm. Jetzt
nahm auch er jede wundersame Einzelheit wahr. Das Mondlicht schimmerte silbrig
auf den Blättern der Bäume. Über dem Wasserfall glitzerten einzelne Tropfen im
Nebel wie Diamanten. Über ihren Köpfen tanzten die Fledermäuse auf der Jagd
nach Insekten. Darius sah sogar sich selbst mit Tempests Augen, groß und
kräftig, einschüchternd, männlich. Das lange Haar fiel ihm über die breiten
Schultern, und sein Mund war ... Lächelnd hielt Darius inne. Sein Mund schien
Tempest wirklich zu gefallen.
    Sie versetzte ihm einen Stoß
gegen die Brust. »Grins nicht so selbstgefällig! Ich weiß genau, was du
denkst.«
    Darius umfasste ihre Faust
und hielt sie an seine Brust gepresst. »Ich stelle fest, dass du es nicht
leugnest.«
    Tempests Augen funkelten
mutwillig. »Warum sollte ich? Schließlich verfüge ich über einen
ausgezeichneten Geschmack. Meistens jedenfalls«, fügte sie viel sagend hinzu.
    Ein leises Knurren entrang
sich seiner Kehle, das eigentlich dazu gedacht war, sie einzuschüchtern.
    Doch Tempest lachte nur.
»Sitz. Ein Mann, der so arrogant ist wie du, braucht hin und wieder einen
kleinen Dämpfer.« Darius hob ihre Hand an seine Lippen und ließ seine Zähne
über ihre Fingerknöchel gleiten.
    Tempest verging das Lachen,
und sie stieß einen erstickten Schrei aus.
    »Das sehe ich anders«,
warnte er sie und ließ seine weißen Zähne gefährlich aufblitzen. »Ich bin wie
jeder andere Mann. Von der Frau, die ich liebe, erwarte ich, dass sie mich
anhimmelt und für perfekt hält.«
    Tempest schnaubte wenig
damenhaft. »Darauf kannst du lange warten.«
    Darius ließ den Blick seiner
unergründlichen dunklen Augen auf ihrem Gesicht ruhen. »Ich glaube kaum, dass
es so lange dauern wird, Kleines.«
    »Geh jetzt auf die Jagd. Wir
müssen uns bald mit den anderen treffen«, gab Tempest ein wenig nervös zurück.
Er durfte sie einfach nicht so ansehen. Er durfte es nicht.
    »Und was wirst du tun, wenn
ich dich verlasse?«, erkundigte sich Darius, während er ihre Hand spielerisch
an seinem Bartschatten rieb. Die Geste schürte die Glut in ihrem Körper.
    »Ich werde ein braves
kleines Mädchen sein und hier auf dich warten.« Sie schnitt ihm eine Grimasse.
»Mach dir keine Sorgen, Darius. Ich bin nicht besonders abenteuerlustig.«
    Diese offensichtliche Lüge
ließ Darius

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