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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Kutsche mit der sinnlichen Lady Alicia.
    Es würde eine sehr lange Fahrt nach Sussex werden. Hoffentlich würde die frische Luft sein erhitztes Blut ein wenig abkühlen.
     
     
    Einige Stunden später kochte Stanton auf kleiner Flamme vor sich hin. Lady Alicia Lawrence kam ihm andauern in die Quere.
    »Müsst Ihr Euch so breit machen?«
    Sie lümmelte auf dem Sitz gegenüber und spielte gelangweilt mit den samtbezogenen Knöpfen, mit denen die Kissen abgesteppt waren. Ihre Röcke schleiften über den Boden der Kutsche und zwangen ihn dazu, fast nur die Zehenspitzen aufzustellen, damit er nicht auf die Seide trat. Sie warf ihm einen überraschten Blick zu und hob eine Augenbraue angesichts seines missmutigen Tonfalls.
    »Ich breite mich ja nicht über Euch aus, warum habt Ihr also etwas dagegen?«
    »Ihr nehmt mehr Platz ein als drei normale Frauen.«
    Sie schaute nachdenklich. »Nehmen Männer mehr Platz ein als Frauen?«
    Er war sich nicht sicher, worauf sie hinauswollte. »Das nehme ich an. Männer sind üblicherweise größer.«
    Sie schnaubte. »Habt Ihr Euch einige Damen der oberen Tausend schon einmal genauer angesehen?« Dann kniff sie
die Augen zusammen. »Und doch wird auch von ihnen erwartet, dass sie weniger Platz einnehmen, nicht wahr? Damen sollten sich nie an die Rückenlehne eines Stuhls lehnen, ganz egal, wie erschöpft sie auch sein mögen. Gibt es Stuhllehnen nur für den Gebrauch durch Männer?«
    Stanton schloss die Augen. »Ja. Stuhllehnen sind das Vorrecht des männlichen Geschlechts. Man darf sie niemals mit dem Rücken berühren, andernfalls wächst einem an dieser Stelle eine Unmenge von grässlich schwarzem Haar.«
    Er öffnete die Augen und ertappte sie dabei, wie sie ihn anstarrte.
    Sie blinzelte. »Ihr habt einen Sinn fürs Lächerliche. Warum habt Ihr das nie erwähnt? Wie konntet Ihr etwas derart Wichtiges auslassen?«
    »Ich bitte vielmals um Vergebung«, sagte er matt. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Sie zog einen Mundwinkel in die Höhe. »Ihr seid wie ein unangezapftes Bierfass, Stanton. Wie wunderbar. Jetzt werde ich nicht gezwungen sein, Euch aus purer Langeweile zu quälen.«
    »Oh, bitte«, sagte er tonlos, »macht Euch meinetwegen keine Umstände.«
    Sie legte den Kopf schief und lächelte ihn an. »Oh, das wird ein Spaß!«
    Er seufzte. »Ich mochte Euch lieber, als ihr noch grob wart.«
    Sie grinste. »Zu dumm. Jetzt seid Ihr mein neuer Spielgefährte.«
    »Oje!«
    Sie lachte entzückt. Stanton musste zugeben, dass sie ein
köstliches glucksendes Lachen hatte – es war dergestalt, dass man gerne einstimmte.
    Wenn man dafür der Typ war.
    Unglücklicherweise strömten viel zu viele unbeantwortete Fragen durch seinen Verstand, als dass er Zeit für solche Belustigung hatte.
    Zum Beispiel wegen des Vorfalls in der Oper in der vergangenen Nacht. Wie bei Mordversuchen üblich, war es äußerst kompliziert gewesen. Die Sabotage der Opernloge hätte leicht scheitern können – wenn niemand dem Geländer zu nah gekommen wäre zum Beispiel, oder wenn es jemandem aufgefallen wäre, bevor das Opernhaus für die Vorstellung in Dunkelheit getaucht war, oder wenn der Täter bei den komplizierten Vorbereitungen in der Loge überrascht worden wäre …
    Außerdem war da noch Lady Alicia persönlich. Mit Sicherheit hatte sie ihn bei ihrem ersten Treffen nicht absichtlich hinters Licht geführt; aber wie um alles in der Welt hatte er übersehen können, wie gut sie aussah?
    Er ließ den Blick unauffällig über ihre sanften Rundungen wandern und heimlich auf ihrem großzügigen Busen ruhen. Diese Brüste! Er hielt sich nicht für einen willensschwachen Mann, aber diese köstlichen Verführungen konnten einen Heiligen zum Sünder werden lassen!
    Hätte er ihr seinen Vorschlag unterbreitet, wenn er gewusst hätte, dass sie über mehr Reize verfügte als nur schöne Augen?
    Wahrscheinlich nicht. Sie war genau der Typ von Frau, dem er üblicherweise aus dem Weg ging – sinnlich, gewitzt und keck. In der Gegenwart einer solchen Frau fühlte er sich normalerweise, als verlöre er den Boden unter den Füßen,
und es ließ ihn noch sturer und reservierter werden als sonst – was eine Menge über ihn aussagte.
    Doch jetzt fühlte er sich durch ihre Schlagfertigkeit stimuliert und durch ihre offene Art beruhigt.
    Außer natürlich, als sie ihn geküsst hatte.
    Du hättest ihren Kuss erwidern sollen, du Idiot. Nein. Ganz im Gegenteil. Er sollte erleichtert sein, dass er diese Grenze nicht

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