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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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stur. Ihr könnt Wyndham fragen.«
    Lady Wyndham starrte sie eine Weile an. Offenbar hatte es ihr die Sprache verschlagen. Dann schenkte sie Alicia ein strahlendes Lächeln. »Meine Liebe, ich glaube, Ihr werdet es gut machen.«
    Alicia lächelte zynisch. »Danke. Ich fühle mich viel besser als Geliebte Eures Sohnes, da ich jetzt Euren Segen habe.«
    Lady Wyndham lächelte hinter ihrer Teetasse. »Ist das Euer einziges Ziel? Seine Geliebte zu sein?« Sie nahm einen kleinen Schluck und murmelte etwas vor sich hin. Es hörte sich an wie: »Das werden wir wohl noch sehen.«
    Alicia hatte andere Prioritäten. »Da Ihr Euch jetzt von meiner Charakterlosigkeit überzeugen konntet, will ich von Euch alles über Wyndham erfahren. Wenn nicht, gehe ich woanders spielen.«
    Lady Wyndham schaute sie nachdenklich an, dann nickte sie knapp, als habe sie sich zu etwas durchgerungen. »Wyndham war nicht immer so kalt. Er war ein sensibles Kind. Schön, gescheit und viel zu scharfsichtig. Er verfügte nicht über diese Fähigkeit zum selbstvergessenen Spiel, die so viele Kinder haben. Vielleicht wäre es besser für ihn gewesen, wenn er sie gehabt hätte. Es war, als könnte er in die Menschen hineinsehen, als hätte er ein besonderes Gespür für Lügner.«
    »Er ist wütend auf Euch«, sagte Alicia leise. »Oder wegen Euch, da bin ich mir nicht sicher.«
    Lady Wyndham schloss kurz die Augen. »Oje. Ich könnte
verstehen, wenn er wütend auf mich wäre. Ich war ihm eine sehr schlechte Mutter. Ich war selbst noch ein Kind, ein unglückliches, kommt erschwerend hinzu, ich wurde viel zu früh verheiratet. Und ich habe immer den gesellschaftlichen Wirbel genossen, obgleich ich mich damals wohl zu sehr darin zu verlieren suchte.« Sie runzelte die Stirn. Ihre zierlichen Brauen zogen sich auf so charmante Weise zusammen, dass Alicia schier bei dem Gedanken daran verzweifelte, diese Bewegung selbst einmal hinzubekommen.
    »Wenn er aber um meinetwillen wütend ist – nun, dafür könnte es nur einen Grund geben! Ich habe mich selbst jahrelang mit dem Gedanken beruhigt, dass er nichts über diese besondere Situation wusste.«
    Sie schaute Alicia zögerlich unter niedergeschlagenen Wimpern heraus an. Wieder war es absolut reizend und trotz ihres Alters ganz und gar nicht unpassend.
    »Ich nehme an, es hat jetzt keine Bedeutung mehr«, sagte sie langsam. »Wahrscheinlich war es auch gar kein so großes Geheimnis, wie ich immer vermutet hatte.« Sie richtete sich auf und sah Alicia in die Augen. Offenbar war sie zu einer Entscheidung gelangt. »Mein Mann hatte eine Geliebte, so wie viele Männer. Leider hatte sie ihren Platz schon lange vor mir eingenommen. Binnen einer Woche nach meinem Ehegelübde wurde ich in meine Schranken verwiesen. Ich sollte meinem Mann einen Erben gebären. Und sie wollte direkt vor meiner Nase das Bett mit ihm teilen.«
    Alicia riss die Augen auf. »Sie war in Eurem Haus?« Sie hatte Lady Wyndham nicht unterbrechen wollen, denn sie war sich ziemlich sicher, dass diese ihr nicht etwas derart Persönliches erzählen sollte – auch wenn sie darauf brannte, es zu erfahren.

    Aber Lady Wyndham nickte nur traurig. »In meinem Haus. Und dafür verantwortlich. Sie bestimmte meine Mahlzeiten, befahl über mein Personal, ja, sie wählte sogar Stantons Kinderfrauen und Lehrer aus, als die Zeit gekommen war. Sie war unsere Haushälterin.«
    Ihr Tonfall war vor erinnertem Schmerz derart unglücklich, dass Alicia instinktiv ihre Hand ergriff. Lady Wyndham drückte fest ihre Finger, als sie fortfuhr.
    »Das alles war schon erbärmlich genug, aber um die ganze Sache noch schlimmer zu machen, war sie trotz ihrer Privilegien auch noch äußerst rachsüchtig. Sie wollte seine Frau sein, doch seine Lordschaft war nicht der Mann, der die jahrhundertealte Tradition der Wyndhams verletzte und jemanden heiratete, der gesellschaftlich so weit unter ihm stand. Er wollte einfach alles – die Frau gemeiner Herkunft, die er liebte, in seinem Bett und die hochwohlgeborene Frau, die ihm seinen Erben gebar. Als Konsequenz hasste sie mich, und sie hasste Stanton noch mehr, denn seinetwegen war ich da. Nur war ich das nicht wirklich, nicht wahr?«
    »Was meint Ihr damit?«
    Lady Wyndham seufzte. »Wenn ich aufgepasst hätte, wäre mir aufgefallen, dass Ilsa nur Leute einstellte, die sie unter Kontrolle hatte und gegen mich und Stanton beeinflussen konnte. Seine Lehrer waren Idioten, seine Kindermädchen dumm und lieblos. Ich kann mir kaum

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